Stadt will mit Zuschuss Busstreichungen verhindern

21. März 2014

Es war die einzige Privatisierung eines kommunales Busunternehmens im Land und sie sollte als Vorbild für andere Kreise dienen. Doch sie ist gescheitert. Auf ganzer Linie. Deshalb soll das Rad jetzt zurückgedreht werden: Die Personenverkehr GmbH Müritz wird wieder kommunal, sprich, sie geht in den Besitz des Kreises über. Bis dahin muss aber noch die Stadt Waren „bluten“, wenn sie verhindern will, dass ab April deutlich weniger Busse in der Stadt verkehren.

Es war 2005, als der damalige Landkreis Müritz mit seinem Landrat Jürgen Seidel (CDU) für Furore sorgte, als er die Personenverkehr GmbH Müritz (pvm) europaweit ausgeschrieben hat. Für Seidel nach seinen Aussagen der einzige Weg, um den Busverkehr profitabel zu gestalten. Und so ging das bis dahin kreisliche Unternehmen 2006 an die Veolia-Gruppe. Profitabel scheint die Gesellschaft aber bis heute nicht zu sein. Denn mit dem neuen Busfahrplan, der ab April in Kraft treten soll, will die pvm in Waren deutlich weniger Busse einsetzen, unter anderem auch die Linien 2 und 3 zusammenfassen.

Um das zu verhindern und das Niveau des Stadtverkehrs zu gewährleisten, bis die pvm wieder dem Kreis gehört, will jetzt die Stadt in die Bresche springen. Mit insgesamt fast 50 000 Euro. Die Mitglieder des Finanzausschusses stimmten gestern Abend zu, der Hauptausschuss soll diese Ausgabe in der kommenden Woche absegnen. Das Geld nimmt die Stadt aus Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer.

Nach dem Übergang der Personenverkehr GmbH an den Kreis im Februar 2015 soll der gesamte öffentliche Nahverkehr optimiert werden. Ob es dann nicht auch zu Streichungen von Buslinien kommt, ist offen.


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