Städte und Gemeinden in MV nehmen immer mehr Steuern ein

18. November 2017

Die Einnahmen der Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern aus den Realsteuern (Grundsteuer A und B sowie Gewerbesteuer) fallen das siebte Jahr in Folge höher aus und lagen bei 658 Millionen Euro. Das teilte das Statistische Landesamt mit.

Seit 2010 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr stetig an. Mit 469,2 Millionen Euro erzielten die Städte und Gemeinden im Jahr 2016 17,1 Prozent höhere Einnahmen als im Vorjahr (400,6 Millionen EUR). Damit wurde die im Vorjahr zu verzeichnende Steigerung von 8,9 Prozent noch einmal deutlich übertroffen.

Der durchschnittlich gewogene Hebesatz betrug 369 Prozent und stieg um 4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2015. 225 der 753 Kommunen erhöhten im Jahr 2016 ihren Gewerbesteuerhebesatz, um ihre angespannte Haushaltslage zu verbessern. In den vergangenen beiden Jahren entschlossen sich bereits 359 Kommunen zu diesem Schritt. Während mit 465 Prozent erneut die Hansestadt Rostock den höchsten Hebesatz in Mecklenburg-Vorpommern auswies, hielten noch sechs Gemeinden am geringstmöglichen Satz von 200 Prozent fest (2015: 8).

Sehr unterschiedliche Hebesätze

Die Einnahmen der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe stiegen um 5,8 Prozent auf 16,5 Millionen Euro (2015: 15,6 Millionen Euro). 237 Gemeinden erhöhten ihren Hebesatz, so dass der durchschnittlich gewogene Hebesatz zum Vorjahr um 13 Prozentpunkte auf 307 Prozent anstieg. Spitzenreiter waren dabei die Gemeinden Pritzier, Warlitz, Kirch Jesar und Hülseburg aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie die Stadt Bad Sülze aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen mit 900 Prozent.
In den vergangenen zwei Jahren hatten bereits 375 Gemeinden eine Hebesatzerhöhung beschlossen. Im Gegensatz dazu wiesen im Jahr 2016 noch 20 Gemeinden einen Hebesatz von nur 200 Prozent aus (2015: 32).

Auch die Einnahmen aus der Grundsteuer B (für die übrigen bebauten und unbebauten Grundstücke) erhöhten sich im Jahr 2016 erneut. Sie beliefen sich auf 172,1 Millionen Euro (+ 2,9 Prozent). Der durchschnittlich gewogene Hebesatz betrug 420 Prozent (2015: 412 Prozent). Während in 251 Gemeinden höhere Hebesätze beschlossen wurden (2014 und 2015 zusammen: 349), gab es noch 68 Gemeinden mit einem Hebesatz von 300 Prozent (2015: 93). Den höchsten Hebesatz verbuchte mit 700 Prozent die Gemeinde Wackerow aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald, gefolgt von der Landeshauptstadt Schwerin mit 630 Prozent.


Kommentare sind geschlossen.