„Trauernde Mutter“ erneut geschändet

3. Dezember 2013

Entsetzen bei Spaziergängern, die heute am Warener Werder Weg unterwegs waren: Bislang unbekannte Täter haben das Denkmal „Trauernde Mutter“ am Stüde mit schlimmen Nazi-Parolen beschmiert.

In roter Farbe prangten rechte Parolen an dem Ehrenmal, das der Warener Bildhauer Walther Preik Anfang der 60er Jahre geschaffen hat. Es erinnert an die im Jahr 1945 zu Tode gekommenen Rotarmisten. Mehr als 60 Menschen sollen hier bestattet worden sein. Aus Pietätsgründen verzichten wir hier auf die Wiedergabe der Parolen.
Passanten sprachen gegenüber unserer Redaktion von einem „eigenartigen Zufall“. Denn bekanntlich wurde heute das NPD-Verbot beim Bundesverfassungsgericht von den Bundesländern beantragt. „Dieses Denkmal ist nicht nur für Angehörige von Kriegsopfern ein Ort, zu trauern, sondern wird auch von vielen Eltern, die Kinder verloren haben, als ein Ort der Stille und Einkehr gesehen. Um so schrecklicher ist diese Schändung“, so ein Friedhofsbesucher gegenüber WsM.

Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ hat die Stadtverwaltung Waren umgehend eine Spezialfirma mit der Beseitigung der Schmierereien beauftragt. Die Kosten dürften sich auf mehrere tausend Euro belaufen.
Außerdem ist in der letzten Nacht auch ein Haus in der Friedensstraße besprüht worden – ebenfalls mit roter Farbe.
Die „Trauernde Mutter“ ist nicht das erste Mal mit rechtsextremen Parolen beschmiert worden. Und: Bereits vor einer Woche entdeckte die Polizei auf dem Jüdischen Friedhof in Waren aufgesprühte rechte Parolen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, Hinweise sind natürlich erwünscht.


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