Trotz Schließzeit: Nichts steht still im Müritzeum

25. April 2018

Zwölf Tage ist das Müritzeum wegen Bauarbeiten geschlossen. Doch wer nun denkt, dass der Großteil der Mitarbeiter Urlaub hatte, der irrt. Während im Haus der 1000 Seen die Arbeiten in vollem Gange sind, finden im Haus der Sammlungen und im Museumsgarten jeden Tag Projekte und Führungen statt.

Langfristig vereinbarten Terminen hat das Müritzeum eine Alternative zur gedachten Führung durchs Haus angeboten, und diese wurden gerne angenommen.

Für viele Schulklassen hieß es deshalb einmal Eiszeit und zurück. Das Eiszeit-Projekt ist ein Renner, da waren sich die Schüler einig. Im Sandbereich des Spielplatzes war körperlicher Einsatz gefragt beim Nachstellen der Gletschervorstöße. Spätestens jetzt wissen die Schüler, was zur glazialen Serie gehört und warum die Mecklenburgische Seenplatte auch das Land der 1000 Seen heißt. Welche Tiere damals lebten und wie der Mensch sie nutzte, erfuhren die Kinder im Ausstellungsbereich im Haus der Sammlungen

Wie schwer es die Menschen zur Eiszeit hatten, erfuhren die Schüler beim Getreidemahlen mit Reibplatte und Reibestein. Die Mühe wurde am Ende mit einem Steinzeit-Müsli für alle an der Feuerschale belohnt.
Mit anderen Gruppen, so zum Beispiel einer Reisegruppe aus Warendorf, waren die Mitarbeiter der Umweltbildung zu Führungen im Garten und im Haus der Sammlung unterwegs. Das Wetter spielte freundlich mit, und die Entdeckung der vielen Frühjahrsblüher und die Beobachtung der Wasservögel und der Lachmöwen beim Nestbau auf dem Herrensee wurden zu wirklichen Naturerlebnissen.

Im Haus der 1000 Seen werden derweil viele Meter neue Datenkabel verlegt, Wände mit spezieller Präsentationsfarbe gemalert und neue Technik eingebaut. Eine 270° Projektion entführt den Besucher im Forum des Müritzeums in die Naturwelt des 1000Seenlandes. In brillanter Foto- und Filmqualität wird zukünftig eine Reise durch die Jahreszeiten möglich sein. Stimmungsvolle Bilder von Sandra Bartocha holen den Besucher aus dem Alltag rein in die Natur.

Doch nicht nur im Forum macht neue Technik die Natur besser erlebbar. Im Ballonraum schwebt man nun wirklich mit einem Heißluftballon über dem Land der Tausend Seen.

Die Umstellung auf ein neues Kassensystem wurde aufgrund des umfangreichen Einarbeitungsprogramms ebenfalls in diesen Wochen vorgenommen. Neue Regelungen im Zahlungsverkehr machten die Erneuerung der Software und die Umrüstung der Hardware und umfangreiche Schulungen des Personals notwendig. Auch die beliebte Bootsstation wurde in der Zeit gewartet, und die großen Fensterflächen gründlich gereinigt. Vor allem am Erker werden aber sicher die freundlichen Hinterlassenschaften der Lachmöwen bald wieder zu sehen sein.

Ein alter Bekannter begrüßt die Besucher von nun an am neuen Platz im Aquarium. Das beachtliche Exemplar eines Welses war bereits im Müritz-Aquarium und dann im Foyer des Müritzeums zu sehen. Der 2,23 Meter große Fisch wurde direkt nach seinem Fang im Hinbergsee im Oktober 1984 vom Präparator Frank Seemann am Müritz-Museum für eine Dokumentarplastik abgeformt. Nun hat der Wels im Aquariumsbereich einen festen Platz gefunden und wartet dort auf einen ebenso imposanten Vertreter der heimischen Raubfische –  auf den goldenen Hecht.


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