Waren: Tunnelplanung ja, Schwimmhallen-Studie nein

6. November 2015

Die rund 20 000 Euro teuren Planungen für die umstrittene Unterführung in der Röbeler Chaussee sollen in Auftrag gegeben werden. Warens Stadtvertreter lehnten den Antrag des FDP-Mannes Toralf Schnur, der forderte, dafür keine Steuergelder zu verschwenden, mehrheitlich ab und gaben damit grünes Licht für die Planungen.

Die Stadt Waren will rund 20 000 Euro in die Vorplanungen für einen Fußgängertunnel stecken. Und der soll dort entstehen, wo heute eine Ampel in der Röbeler Chaussee bei Bedarf auf Rot schaltet.

Hintergrund ist der so genannte Lärmaktionsplan, in dem der Tunnelbau als eine geeignete Maßnahme zur Lärmreduzierung entlang der B 192 genannt wird. Durch den besseren Verkehrsfluss, so die Gutachter, werde es ruhiger.

Anwohner sind davon nicht überzeugt, genauso wenig FDP-Stadtvertreter Toralf Schnur, der diese 20 000 Euro für pure Verschwendung hält.

Der Tunnel selbst soll mindestens eine Million Euro kosten.  Erste Zählungen hatten allerdings keine Notwendigkeit ergeben, jetzt soll nach Auskunft von Bürgermeister Norbert Möller noch einmal gezählt werden.

Und während die Stadtvertreter kein Problem damit haben, 20 000 Euro für die Tunnelplanungen locker zu machen, wollen sie 15 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Schwimmhalle in Waren nicht ausgeben.
Diese Studie, so sind die meisten Stadtvertreter überzeugt, braucht man nicht, weil ja ein Investor auf dem Nesselberg eine „Aqua Regia Park“ mit Schwimmhalle bauen will.

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8 Antworten zu “Waren: Tunnelplanung ja, Schwimmhallen-Studie nein”

  1. Bärbel Kowa sagt:

    ich finde es tut wirklich nicht nötig, dafür das geld zu verschleudern. so viel, sind viele dagegen, da die hauptzeiten nur in der saison sind und soviel leute gehen da auch nicht immer rüber. die 20.000 euro steckt lieber in die vereine, die es weiß gott besser gebrauchen können.
    auch eine schwimmhalle würde ich begrüßen! wozu sammelt man viele unterschriften, wenn wieder einmal das volk übergangen wird! wieso übergeht man uns immer???.
    wo kommt denn das geld her, wenn solche unnützen projekte gebaut werden sollen und für andere wichtigere kein geld da ist? bk

  2. Dagmar Wilisch, Abgeordnette der Stadt Waren (Müritz) sagt:

    Sehr geehrter Herr oder Frau Journalist,
    manches Mal hätte ich gern, dass der Verfasser der Artikel auch hier steht, dann könnte ich Sie persönlich ansprechen.
    Wir haben auf der Stadtvertreterversammlung nicht die Planung des Tunnels beschlossen, sondern einen Antrag abgelehnt, der ohne weitere Untersuchungen von vorn herein den Bau eines Tunnels ablehnt. Im Lärmaktionsplan wurde der Tunnel als eine Maßnahme dargestellt, der die Lärmbelastung der Anwohner entlasten könnte. Das Halten und Anfahren an einer Ampel verursacht nachweislich maßgeblichen Lärm. Bisher gibt es jedoch neben einer Empfehlung im Lärmaktionsplan, einen solchen Tunnel zu bauen, kaum fundierte Aussagen, was der Tunnel wirklich bringen würde. Eine Zählung von wenigen Stunden und die persönliche Meinung einiger Stadtvertreter sind die bisherigen Daten. Da sich Meinungen erfahrungsgemäß schnell ändern können, wenn die Meinung der Öffentlichkeit in eine andere Richtung geht, halte ich es für geboten, dass unsere Entscheidung auf Fakten beruht.
    Deshalb sollen weitere Zählungen vorgenommen werden. Die Stadtverordnetenversammlung wird über die Beauftragung von Planungsleistungen erst dann entscheiden, wenn auf der Grundlage von repräsentativen Daten und nach Anhörung von Fachleuten das Vorhaben in den Fachausschüssen diskutiert worden ist. Das Ergebnis kann dann durchaus sein, dass die Abgeordneten sich dann gegen den Tunnel und damit gegen eine Beauftragung von Planungsleistungen entscheiden. Ich weiß, es ist ein langes und vielleicht auch umständliches Verfahren, bei dem auch ich meine Freizeit „opfern“ muss, aber Populismus bringt nicht immer die besten Entscheidungen.
    Ich bitte also die Beschlüsse der Abgeordneten richtig darzustellen und stehe Ihnen gern für Auskünfte zur Verfügung.
    Hochachtungsvoll

    Dagmar Wilisch

    • Norbert Bluhm sagt:

      Hallo, sehr geehrte Frau Dagmar Wilisch,

      mit welchem „Recht“ stemmt sich die GroKo-Mehrheit der StadtvertreterInnen gegen das überdeutliche Bürgervotum, zumindest eine „Machbarkeitsstudie“ für eine Sportschwimmhalle zu finanzieren, obwohl die StVV den Auftrag an den BM doch selbst beschlossen hatte?

      Für eine Erklärung wäre nicht nur ich Ihnen sehr dankbar.

  3. Dagmar Wilisch, Abgeordnete der Stadt Waren (Müritz) sagt:

    Sehr geehrter Herr oder Frau Journalist,
    manches Mal hätte ich gern, dass der Verfasser der Artikel auch hier steht, dann könnte ich Sie persönlich ansprechen.
    Wir haben auf der Stadtvertreterversammlung nicht die Planung des Tunnels beschlossen, sondern einen Antrag abgelehnt, der ohne weitere Untersuchungen von vorn herein den Bau eines Tunnels ablehnt. Im Lärmaktionsplan wurde der Tunnel als eine Maßnahme dargestellt, der die Lärmbelastung der Anwohner entlasten könnte. Das Halten und Anfahren an einer Ampel verursacht nachweislich maßgeblichen Lärm. Bisher gibt es jedoch neben einer Empfehlung im Lärmaktionsplan, einen solchen Tunnel zu bauen, kaum fundierte Aussagen, was der Tunnel wirklich bringen würde. Eine Zählung von wenigen Stunden und die persönliche Meinung einiger Stadtvertreter sind die bisherigen Daten. Da sich Meinungen erfahrungsgemäß schnell ändern können, wenn die Meinung der Öffentlichkeit in eine andere Richtung geht, halte ich es für geboten, dass unsere Entscheidung auf Fakten beruht.
    Deshalb sollen weitere Zählungen vorgenommen werden. Die Stadtverordnetenversammlung wird über die Beauftragung von Planungsleistungen erst dann entscheiden, wenn auf der Grundlage von repräsentativen Daten und nach Anhörung von Fachleuten das Vorhaben in den Fachausschüssen diskutiert worden ist. Das Ergebnis kann dann durchaus sein, dass die Abgeordneten sich dann gegen den Tunnel und damit gegen eine Beauftragung von Planungsleistungen entscheiden. Ich weiß, es ist ein langes und vielleicht auch umständliches Verfahren, bei dem auch ich meine Freizeit „opfern“ muss, aber Populismus bringt nicht immer die besten Entscheidungen.
    Ich bitte also die Beschlüsse der Stadtverordneten richtig darzustellen und stehe Ihnen gern für Auskünfte zur Verfügung.
    Hochachtungsvoll

    Dagmar Wilisch

    • Erstens: Wie im Artikel zu lesen, wurde der FDP-Antrag, keine Planungen für den Tunnel zu beauftragen abgelehnt.
      Zweitens: Müssen die Stadtvertreter darüber nicht noch einmal neu entscheiden, denn die 20 000 Euro wurden bereits mit dem Haushalt beschlossen. Die Stadtverwaltung kann also OHNE erneutes Okay der Stadtvertreter loslegen.
      Und drittens: Warum beauftragt man Zählungen, wenn man meint, dass sie nicht ausreichen, die Zahlen nichts aussagen und man noch einmal zählen muss?

  4. fun sagt:

    Hallo zusammen, eine Frage an Dagmar Willis. Warum wird eine Planung für
    20.000 € in Auftrag gegeben wenn der Tunnel laut erster Zählung nicht nötig ist. Warum wird noch mal gezählt, wenn schon mal gezählt wurde und der Tunnel nicht nötig ist. Ich fahre jeden Tag diese Strecke, zwei mal am Tag. Anhalten muss ich evt. einmal pro Woche.

  5. Norbert Bluhm sagt:

    Treffende Antwort vom 06.11.15/11.06 Uhr!