Warens Bürgermeister fordert respektvollen Umgang

14. Januar 2017

MollerMit einem Wunsch hat Warens  Bürgermeister Norbert Möller seine Rede beim heutigen Neujahrsempfang der Stadt beendet. Und zwar mit dem Wunsch nach einem respektvollen Umgang miteinander.

„Bei allem Verständnis für die von uns allen gewollte Meinungsfreiheit müssen unterschiedliche Standpunkte und Haltungen möglich sein, ohne dass es zu persönlichen Verletzungen, Anschuldigungen oder sogar zum Anprangern kommt“, so Norbert Möller.

Unter anderem in der Debatte um die Schließung des zweiten Wertstoffhofes seien die ehrenamtlich tätigen Stadtvertreter regelrecht angeprangert worden.

„So darf man nicht mit ehrenamtlich tätigen Bürgern, zumal noch Entscheidungsträgern unserer Stadt umgehen. In der Sache hilft es überhaupt nicht und fördert letztendlich aus meiner Sicht u.a. nur die so oft zitierte Politikverdrossenheit“, so Norbert Möller.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr spielte der wieder geschlossene Wertstoffhof ebenfalls eine Rolle. Die Entscheidung sei zwar unangenehm, aber weder schlimm noch bürgerunfreundlich, sondern vertretbar gewesen.

Zu den wichtigsten Projektes des zurückliegenden Jahres zählte zweifellos der Umbau des Hafens, der vor allem wegen der hohen Kosten heiß diskutiert wurde. Und diese Diskussion gibt es jetzt auch beim geplanten Ausbau der Steinmole, die fast fünf Millionen Euro kosten soll, nach Meinung der Verwaltung für die touristische Entwicklung Warens aber überaus wichtig ist. Das Land habe eine 80prozentige Förderung in Aussicht gestellt, so dass die Stadtkasse nicht allzu sehr belastet werde.

Apropos Stadtkasse. Auch dazu positionierte sich der Verwaltungschef ganz klar: „Die finanzielle Situation der Stadt Waren ist angespannter, aber sie ist nicht schlecht.“

Und natürlich gab es beim heutigen Neujahrsempfang wieder einige Ehrungen, und zwar:

Richard-Wossidlo-Kulturpreis 2016: Stadtführer

StadtfuehrerDie Glückwünsche der Stadt Waren gehen an die 15 Frauen und Männer, die mit ihrem engagierten Wirken seit den 80er Jahren die Stadt bei Besuchern und Gästen im besten Licht erstrahlen lassen. Bei den unzähligen Stadtführungen lenken sie die Blicke auf historische Fakten und beleben jeden Rundgang mit liebevollen Anekdoten aus der jüngeren Geschichte der Ackerbürgerstadt.
Ein ganz besonders herzlicher Dank gilt dem unermüdlichen Einsatz im Rahmen der städtischen Feste und Feiern. Ein Umzug, der nicht von den Stadtführern „angeführt“ wird, ist gänzlich undenkbar. Mit den Auftritten in verschieden Trachten wird ein weiteres Kulturgut der Region gepflegt und so vor dem Verschwinden bewahrt. Wir gratulieren und freuen uns auf viele neue Ideen, die ganz sicher das städtische Leben und das Gemeinwohl bereichern werden.

Umweltpreis 2016: Kleingartenverein „Eldenholz“ e.V.

Kleingärten haben eine besondere Bedeutung für das städtische Leben mit einem hohen soziokulturellen Wert für den Einzelnen und die Allgemeinheit. Die Artenvielfalt ist in Gärten um den Faktor 10 höher als im städtisch geprägten Umfeld. Weitere positive Effekte sind Lärmverringerung, Staubbindung, Durchgrünung und die Auflockerung der Bebauung sowie der Biotop- und Artenschutz und die Lebensraumvernetzung. Das Besondere am Kleingartenverein „Eldenholz“ ist sein bewusstes Eintreten für die Natur. Der Verein betreibt einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und dem Erhalt der Umwelt. Da zunehmend junge Familien einen Garten nutzen, wird auch ein wichtiger Beitrag zur Umweltbildung der Kinder und Jugendlichen geleistet.

Bürgerehrung 2016: Projekt Müritzquerung der DRK Wasserwacht

Geehrt werden die Schwimmer : Marina Strüben, Ricarda Silkenbäumer, Andreas Piske, Eric Greiner, Benjamin Hein und Benjamin Wittke

Im Juli 2016 haben diese sechs Rettungsschwimmer die Müritz als Team auf ihrer längsten Strecke von Buchholz nach Waren schwimmend gequert. Mit zwei Staffeln wurden 30 Kilometer Müritzwasser in knapp zehn Stunden durchschwommen. Hintergrund dieses Projektes ist die Sensibilisierung Öffentlichkeit für die Schwimmfähigkeit von Kindern in der Müritzregion. Durch Sponsoren konnten 1170 Euro für Schwimmkurse eingeworben werden. Im kommenden Sommer soll die Müritzquerung 2.0 starten. In der zweiten Auflage sollen acht Teams ins Wasser geschickt werden. Das möchte auch die Stadt Waren mit dieser Ehrung unterstützen. Die Stadt Waren bedankt sich bei den Organisatoren für diese wunderbare Idee, bei den Schwimmern für das sportliche Engagement und bei allen Helfern, Freunden und Förderern für die Realisierung des Events.

Anerkennungsplakette 2016: Wohnungsbaugesellschaft Waren mbH für die Sanierung der Wiesenstraße 2

Anfang der 90-ger Jahre erfuhr das Wohngebäude eine erste grundsätzliche Sanierung, die allerdings bis auf die Stichbögen im Erdgeschoss keinerlei Schmuckelemente erhielt. Erst mit der geförderten Sanierung einschließlich Balkonanbau und der Erweiterung durch Gauben im Dachbereich wurde die Fassadengestaltung 2015/2016 wieder vorgenommen. Nach altem Vorbild der Bossierung wurde das Erdgeschoss in farblich abgesetzte Längsstreifen gegliedert. Kunststofffenster wurden mit Kämpfer und Oberlicht mehrflügelig eingebaut und wirken in der Straßenfront durch die dunkle Farbgebung kontrastvoll in der Gesamtfassade. Die dreigliedrigen Fenster in der Gebäudemitte betonen die großzügige Belichtungsfront, insbesondere als französische Balkonfenster und geben dem Haus eine Spur der vergangenen klassizistischen Gestaltung zurück. Eine modern gestaltete neue Einzäunung der Vorgartenfläche rundet die gute Gestaltung des Gebäudes ab.

Anerkennungsplakette 2016: Karstens Schmidt Immobilien GmbH & Co. KG für den Neubau Rosenthalstraße 25a

RosenthalIn der Baulücke der Rosenthalstraße 25 a, die lange Zeit mit dem Standort der alten Wäscherei verbunden wurde, entstand neu eine in drei Reihenhäuser gegliederte Häuserzeile für Wohnbebauung. Dem Bauherrn ist es gelungen,  eine bauliche Variante zu entwickeln, die die Kleingliedrigkeit der typischen städtebaulich vorherrschenden Ordnung der Innenstadt aufgreift und ebenso attraktive Wohnungsangebote mit Stellplätzen in einer Tiefgarage macht. Die farbenfrohe Fassadengestaltung setzt erfrischende Akzente für den gesamten Straßenraum der Rosenthalstraße.

Foto unten: Die Schwimmer der DRK-Wasserwacht sind für ihr Projekt, das in diesem Jahr eine Neuauflage erleben soll, ausgezeichnet worden.

DRK


7 Antworten zu “Warens Bürgermeister fordert respektvollen Umgang”

  1. HaPe sagt:

    Die Jahresbilanz des Bürgermeisters verweist zu Recht auf eine weitere positive Entwicklung unserer kleinen Stadt. Soweit, so gut und hat Anerkennung verdient.
    Seine Bemerkungen zum Umgang mit ihm, dem Bürgermeister und den Warener Volksvertretern hätte er sich allerdings besser verkneifen sollen. Nicht das kritische Verhalten der Bürgerinnen und Bürger führt zur Politikverdrossenheit, sondern ausschließlich die so oft zu beklagende Unfähigkeit der Amtsträger und ihre ganz persönliche Verhaltensweise. Insofern zeugen die darauf bezogenen Bemerkungen des Bürgermeisters mal wieder von einem eklatanten Mangel an Selbstkritik.

  2. H.-W.B. sagt:

    HaPe trifft den Nagel auf dem Kopf.Als Entscheidungsträger der Stadt,habe ich zu entscheiden und mich nicht der Stimme zu enthalten oder parteipolitisch Rücksicht zu nehmen.Die Entscheidung zur Schliessung des Wertstoffhofes Waren Ost ist falsch und das sehen viele Einwohner unserer Stadt genau so.Warum ist die Entscheidung unangenehm gewesen wenn sie nicht bürgerunfreundlich war ? Als letztes ein Wunsch an die Stadt, bitte nehmt keine Geldgeschenke mehr von Jost Reinhold.
    Sagt Ihm einfach Ihr könnt damit nicht umgehen.

  3. Maik Waren sagt:

    Aha, der Bürgermeister hält die Schließung des Wertstoffhofes also für richtig. Und wenn er sagt das es richtig ist, dann ist es auch richtig. Alle anderen, die ihn oder die Stadtvertreter kritisieren, sind böse.
    Weiß der Herr Möller eigentlich wie unbeliebt er in der Stadt istß Da toppt er fast seinen Freund Herrn Drühl.

  4. A.M. sagt:

    Der Bürgermeister ist ein Wendehals erster Klasse.Ich erinnere nur an die verlegung eines Amtes nach Neubrandenburg. Da ging es hin und her mit seiner Meinung,oder besser gesagt keine Meinung denn zum Schluss kam nur noch enthaltung.

  5. oscar sagt:

    Es ist richtig, in Waren wurde viel erreicht.Man kann es sehen und anfassen. Aber ein respektvoller Umgang setzt in erster Linie auch ein respektvolles Verhalten vor seinen Bürgern (Wählern) voraus. D.h. dass ich ihre Meinung achte und Entscheidungen im Sinne „meiner“ Bürger treffen. Das ging wohl in der Vergangenheit bei Herrn Möller öfetrs daneben. Und wenn ich wie in der Gegenwart oft meine Entscheidungen davon abhängig mache, ob am nächsten Tag etwas Negatives in der Presse steht, wird man ,wie A.M. feststellt zum Wendehals.
    Die Stärke eines Politikers soll es doch sein, seinen Standpunkt und seine Entscheidungen zu vertreten und seinen Wählern zu erläutern. Da muss noch viel gelernt werden, auch Herrn Drühl mal in die Schranken zu weisen!

  6. Kerstin sagt:

    Unser Bürgermeister nennt die Schließung des Wertstoffhofes in der Oststadt: „nicht schlimm und nicht bürgerunfreundlich“! Wahrscheinlich ist Ihm als Stadtoberhaupt entgangen, das der Ostteil unser Stadt vorwiegend aus
    Eigenheimen mit Gartengrundstücken sowie Gartensparten (Melzer See, Tiefwarensee, Gievitzer Str., Strelitzerstr. usw.
    besteht. Von 30.000,00 € Einsparung im Jahr ist die Rede. Für bestimmte Prestigeobjekte macht man dann schon einmal ein paar Millionen locker (wohlgemerkt über der ursprünglichen Planung). Ich hoffe nur, dass wir Warener zur nächsten Wahl unsere entsprechenden Schlußfolgerungen ziehen und solchen Herrschaften wie Herrn Kärger, Herrn Möller usw.
    die entsprechende Karte zeigen. Für das Wohl Ihrer Bürger entscheiden diese Herrschaften schon lange nicht mehr.

  7. Elimar sagt:

    Ein paar Grobiane gibt´s sowieso immer und deshalb hätte ich das, wäre ich an Herrn Möllers Stelle, mal einfach weggesteckt. Nicht so empfindlich bitte! Über eine Einzelentscheidung, wie die Banalität um ein oder zwei Wertstoffhöfe mag man geteilter Meinung sein. Das hat natürlich nichts damit zu tun, wie man miteinander verbal umgeht. Respektvoll heißt für mich: von beiden Seiten! Wenn man die Kommentarecke hier im Blick hat, gab es ab und zu Grund, Respektlosigkeit zu sehen, auch wenn es nicht lohnt, sie zu beklagen. Aber wenn Herr Möller mal bedenkt, wie respektlos es empfunden werden kann, auf Bürgermeinungen nicht im Vorfeld von Entscheidungen offen einzugehen und wenn Teile der Verwaltung geneigt sind, Einflussnahmen des Fußvolks zu verhindern und demokratisches Bürgerinteresse auszuhebeln, wie das in anderen breit diskutierten Fällen rüberkam, dann bin zumindest ich der Meinung, dass unser Stadtoberhaupt, so sehr ich ihn auch schätze, zuerst vor der eigenen Tür oder noch besser, im eigenen Haus fegen sollte, bevor er lamentierend das von den vielen einzelnen Bürgern durchgehend erwartet. Also mehr Stil Herr Möller, das können Sie!