Warum gibt es trotz Stallpflicht eigentlich „Freilandeier“ ? 

22. Januar 2017

Man braucht sie beim Frühstück, wenn man ein Hamburger Schnitzel machen will oder beim Kuchenbacken: Die Eier. Aber wer in diesen Tagen Eier kauft, reibt sich in einigen Supermärkten ordentlich die Augen. So gibt es „Bodenhaltung“, „Bio-Eier“ und auch „Freilandhaltung“. Doch die „Freilandeier“ dürfte es eigentlich gar nicht geben, da die Hühner wegen der Vogelgrippe im Stall bleiben müssen. Wir haben mal nachgefragt.

Die Preise schwanken zwischen 1,09 Euro bis 2,39 Euro pro Packung. Und wenn man Hühnern die frische Luft und mehr Platz gönnt, bezahlt man gern einmal ein paar Cent mehr. Aber halt, was fällt einem bei „Freilandhaltung“ ein? Ja stimmt, da gibt es doch die Stallpflicht wegen der Vogelgrippe – ist das nun Schummel mit dem „Freiland“ oder alles rechtens?

„Ja das Problem ist ein großes und noch nicht gelöst“, sagt die Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbandes im Nordosten, Marion Dorn. Freiland-Hühnerhalter dürfen laut Gesetzgeber bis zu 12 Wochen im Jahr ihre Hühner auch drin halten und das Ganze trotzdem noch als „Freilandeier“ deklarieren. Solche Phasen könne es immer mal geben.

In Mecklenburg-Vorpommern wären die 12 Wochen Mitte Februar rum. Viele Geflügelhalter hoffen, dass sich die Vogelgrippe-Situation bis dahin beruhigt.

Aber könnten die regionalen Eierlieferanten und der Handel nicht auch jetzt schon auf Packungen vermerken, dass sie ihre Tiere zwar sonst im Freien halten, aber das wegen der Stallpflicht gerade nicht dürften?

Das wäre auf jeden Fall ehrlicher…, meinen zahlreiche Verbraucher.


4 Antworten zu “Warum gibt es trotz Stallpflicht eigentlich „Freilandeier“ ? ”

  1. onos sagt:

    Freilandhaltung hin oder her.
    Wir wollen doch gesunde Hühner als Voraussetzung für gute Eier.
    Wichtig ist die Einstellung des Hühnerhalters.
    Also alles mit Vernunft .
    Solange die Stallpflicht gilt, ist es doch ein Kraftakt für die Halter und die Hühner selbst.
    Also, guten Appetit beim Verzehr des Sonntags-Frühstücks-Ei s.

  2. Koch Silvia sagt:

    Alle Halter von Hühnern hoffen auf ein baldiges Ende der stallpflicht.

  3. Platz sagt:

    Stallpflicht ist nicht gleich Stallpflicht. Wir verfügen wie auch andere Geflügelhalter über eine Freiluftvoliere mit einem Mulchgemisch auf dem Boden, in dem die Hühner scharren können. Auch wenn es die Stallpflicht nicht gibt, halten sich die Hühner oft darin auf, weil sie dort ihrem ureigenen Trieb nachgehen können und auch sicher vor Greifvögeln sind.

    Klar ist, dass ein Freilandei auf Grund des grünes Gras, das die Hühner total gerne essen, eine andere Struktur hat, wie ein „Stallei“. Aber Freiland ist nicht gleich Freiland, denn hier gibt es noch den Unterschied zwischen Steppe und Grünland. Insofern ist ein „Stallei“ nicht wesentlich anders wie ein „Steppenei“.

    Ein Großteil des Futters ist aber die Körnernahrung, die maßgeblich für die Ernährung des Huhns und die Struktur des Eis ist. Jedes Huhn isst pro Tag ca. 40 g Körner, ich wage zu bezweifeln, dass die gleiche Menge an Gras und Insekten an einem Tag auf dem Grünland zusammenkommt. Insofern wäre es sinnvoll dem Verbraucher zu sagen, das Huhn sitzt im Moment im Knast, aber seine Legequalität ist nahezu identisch.

    Im übrigen lassen wir (und auch andere Geflügelhalter) unsere Hühner mit „lebenden“ Vogelscheuchen täglich zwei Stunden aufs Grünland, ansonsten sind sie freiwillig abwechselnd in den Ställen oder in der Voliere. Die Vogelscheuche gilt übrigens nicht dem todkranken Wildvogel, der sich unsere Wiese zum Sterben ausgesucht und vorher noch einmal die ganze Wiese mit seinem Kot verseucht hat, sondern den bösen Greifvögeln.

    Das Wichtigste: die Eier schmecken wie früher!

  4. Gert Rosenquist sagt:

    Moin, Freilandeier kann es nur im „Freiland“ geben !
    Alles andere ist Täuschung der Verbraucher !
    Wenn der Erzeuger keine Versicherung hat …