Was ist der Sinn der Existenz? Hochkarätige Barlach- und Dettmar-Schau lädt zu Debatte ein

28. September 2016

barlach3Kunstinteressierte aufgepasst: Wer sich für die einfühlsamen Arbeiten des Bildhauers Ernst Barlach (1870-1938) interessiert, kann derzeit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. In der Backsteinkirche St. Johannis in Neubrandenburg läuft die Ausstellung „Grenzen der Existenz“. Dabei werden mehr als 20  Figuren wie „Die Pilgerin“, „Die Erwartende“ oder „Das Wiedersehen“ von Ernst Barlach und etwa 40 Bilder des Malers Alexander Dettmar gezeigt. Der Eintritt ins Gotteshaus unweit vom Bahnhof ist kostenlos, es wird um eine Spende gebeten.

„Solche Fragen wie Leid und die Grenzen der Existenz beschäftigen viele Menschen – gerade auch junge Leute“, weiß Pfarrer Felix Evers. Der katholische Geistliche hat die Schau zusammen mit der evangelischen Johannisgemeinde und der Barlach-Gesellschaft auf den Weg gebracht. „Wir wollten den Werken von Barlach, dessen Kunst von den Nationalsozialisten als ‚entartet‘ verfemt wurde, einen aktuellen Künstler gegenüberstellen“, erläutert Evers das Konzept.

barlach1Der Zuspruch gibt den Organisatoren Recht: Bisher kamen schon mehrere Tausend Interessierte, entweder zu den Gottesdiensten sonntags, Sonderlesungen oder zu den Öffnungszeiten von Dienstag bis Freitag zwischen 10.00 und 16.00 Uhr.

Die Besucher sollen durch die Kunstwerke Barlachs und Dettmars persönlich angeregt werden, Sinnfragen zu stellen und auch zu besprechen, lautet das Ziel der Ausstellung.

Der Maler Dettmar, 1953 geboren, hat viele 1938 zerstörte jüdische Synagogen aus Deutschland gemalt. Dabei sind seine Werke rötlich gefärbt. „Rot als Farbe der Liebe, des Blutes und des Feuers,“ wie Evers erläutert. Die Austellung wird noch bis zum 31. Oktober zu sehen sein.

http://www.kirche-neubrandenburg.de/Ausstellung.1240.0.html

Auskunft über Pfarrer Felix Evers, 0395 5823608 oder Pastorin Christina Jonasson, 0395  57 06 88 23, christina.jonassen@elkm.de


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