Weiter keine Einigung im nächsten AWO-Arbeitsprozess

23. Januar 2018

Nach wie vor keine Einigung im Arbeitsgerichtsprozess „AWO Müritz gegen die einstige Geschäftsführerin Simone Ehlert“: Ende vergangenen Jahres standen sich beide Parteien schon einmal im Arbeitsgericht Neubrandenburg gegenüber – heute nun der nächste Termin, der ebenfalls ohne Ergebnis beendet wurde. Simone Ehlert musste im Juni 2017 ihren Schreibtisch als Chefin nach knapp einem Jahr räumen, zuvor war sie viele Jahre die rechte Hand des zuvor entlassenen Chef Peter Olijnyk, gegen den noch ermittelt wird.

Seit ihrer Entlassung kämpft Ehlert um eine Abfindung oder Wiedereinstellung als Finanzchefin. Für die jetzige AWO-Führung kommt das allerdings nicht in Frage.

Simone Ehlert hatte dem neuen AWO-Vorstand Ende Juni plötzlich vorgeworfen, die AWO-Affäre vertuschen zu wollen. Ehlert war jahrelang die rechte Hand des entlassenen AWO-Chefs Peter Olijnyk, gab sich später jedoch ahnungslos, was die Vorwürfe gegen ihren Ex-Chef Oljinyk sowie den einstigen Vorstandsvorsitzenden Peter Lohmann angeht.

Der neue Vorstand wiederum erklärte: „Wir haben ein vertrauensvolles Miteinander angestrebt. Wir haben durchaus Verständnis, für das schwierige Erbe, dass sie als Geschäftsführerin der AWO Müritz übernommen hat. Wir hätten uns eine offenere Zusammenarbeit gewünscht.“

Allerdings müsse auch das aktuelle Geschäft laufen, und bei Besuchen in verschiedenen Einrichtungen sei beim Vorstand der Eindruck entstanden, dass sie eben nicht so laufen wie sie laufen sollen.

Probleme habe man erst aus den Medien erfahren. „Immer wieder hat der Vorstand um konkrete und nachvollziehbare Informationen und Zahlen gebeten, die Aussagen zur finanziellen Lage zulassen. Selten gab es konkrete Beschlussvorlagen. Wir konnten nicht entscheiden. Die eingesetzten Beraterinnen, für deren Einsatz wir sehr dankbar sind, konnten feststellen, wo dringend Unterstützung gebraucht wird“, erklärte der Vorstand.

Eine reguläre Buchführung finde seit einiger Zeit quasi gar nicht statt, dringend nötige Entscheidungen seien nicht getroffen worden, ein Geschäftsbericht 2016 liege nicht vor. „Jetzt den Vorstand dafür verantwortlich zu machen, schlägt dem Fass den Boden aus.“

Heute nun wurde vor dem Arbeitsgericht um Summen gefeilscht. Zwar verhandelten die Anwälte ziemlich lange, doch eine Einigung gab es nicht. Der zuständige Richter bezifferte den Streitwert auf rund 40 000 Euro und will sein Urteil im März verkünden.


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