Weiterhin keine Untersuchung zur Schwimmhalle für Waren?

4. Mai 2017

Diese zwei Wörter passen einfach nicht zusammen: Waren und Schwimmhalle. Nicht erst, seitdem die Klinker Halle dicht ist, bemühen sich Einwohner und einige Stadtvertreter um eine Schwimmhalle – kein Spaßbad – bislang vergebens.
Selbst 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid führten nicht zum Erfolg.
Wie es jetzt aussieht, müssen die Warener noch länger warten. Und zwar auf den Investor des Aqua Regia Parks auf dem Nesselberg, der ja bekanntlich eine Schwimmhalle versprochen hat, aber eigenem Bekunden nach für die Vorbereitungen seines 80-Millionen-Euro-Vorhabens mehr Zeit braucht.  Deshalb will man sich in der Stadtverwaltung auch weiterhin nicht mit Alternativen beschäftigen.

Aber der Reihe nach: Die Liberalen um Toralf Schnur hatten fast 3000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zur Schwimmhalle gesammelt. Damit sollte eine Überprüfung durchgesetzt werden, ob der Bau und die Betreibung einer Schwimmhalle in Waren möglich sind. Doch die Partei verzichtet aus Kostengründen auf das Bürgerbegehren, stattdessen beauftragten die Stadtvertreter die Verwaltung, genau das zu checken,

Auf Antrag der Fraktionen SPD/Grüne, CDU und Linke wurde der Beschluss später aufgehoben, und dem Bürgermeister für die Ermittlung der wirtschaftlichsten Möglichkeit eine Frist bis Juli 2017 eingeräumt.

Die Fraktionen begründen das mit dem geplanten „Aqua Regia Park“ auf dem Nesselberg. Dort sei neben dem Tauchturm auch ein Schwimmbad vorgesehen. Deshalb, so die Antragsteller, soll solange abgewartet werden, bis klar ist, ob dieses Vorhaben kommt oder nicht.

Diese Frist läuft also in zwei Monaten ab. Und was macht die Verwaltung? Nein, sie legt keine Untersuchung für den Bau einer Schwimmhalle vor, sondern will, dass die Stadtvertreter in der kommenden Woche eine weitere Fristverlängerung um ein ganzes Jahr, also bis zum Juli 2018 beschließen. Wieder mit der Begründung, dass ja der Aqua Regia Park mit Schwimmhalle in Vorbereitung sei.

Für den Stadtvertreter und Schwimmhallen-Verfechter Toralf Schnur ein Unding: „Ich fordere die Verwaltung auf, die bereits vorliegenden Ergebnisse, die ja nach so langer Zeit bereits vorliegen müssten, zu präsentieren, um der Öffentlichkeit eine sachliche Diskussion zu einem möglichen Neubau einer Schwimmhalle zu ermöglichen. Nach derzeitigem Stand ist eine weitere Fristverlängerung allein zur Planung kaum noch zu akzeptieren.
Es ist aus meiner Sicht kaum zu ertragen, wie hier von Seiten des Bürgermeisters gegen die eigene Bevölkerung gearbeitet wird. Die Stadtverwaltung ist bereit,e für eine Unterführung im Bereich des Volksbades, die niemand braucht und nur Geld verschwendet, immense Planungsgelder auszugeben, aber für die Planung einer Schwimmhalle ist anscheinend kein Geld da. Ich hoffe, dass die Zeit dieses Bürgermeisters bald endet, damit wir in unserer Stadt endlich wieder etwas bewegen können“, heißt es in einer Presseerklärung des FDP-Politikers.

 

 


6 Antworten zu “Weiterhin keine Untersuchung zur Schwimmhalle für Waren?”

  1. HaPe sagt:

    Mit dem Frust, den der Warener Bürgermeister -und das nicht nur in dieser Frage – durch seine merkwürdige Amtsführung verursacht, werden wir wohl bis zur kommenden Komunlwahlleben leben müssen. Gut begründete -wenn nötig auch negative- Entscheidungen zu treffen, ist nicht gerade seine Stärke.

  2. Simo sagt:

    Herr Schnur hat hundertprozentig Recht, wir halten das für eine skandalöse Bürgerverschaukelung !!! Wir wissen jetzt schon, wen wir wählen. Wir ertragen hier alljährlich zigtausende Touristen und werden dadurch in unserer Lebensqualität eingeschränkt. Es hätte diesem Bürgermeister gut zu Gesicht gestanden, hier einmal eine Entscheidung ZU GUNSTEN der Warener zu treffen – für unsere Kinder, unsere Senioren und uns alle.

    Diesen unsinnigen Millionentunnel an der Röbeler Chaussee sehe ich jetzt schon mit Graffitty zugesprayt. Man ist ja nicht mal in der Lage, den Bahnhofstunnel sauber zu halten, soll es hier bald aussehen wie in der Großstadt ?! Beim Bahnhofstunnel bekommt man gleich einen Emfangseindruck !!

    Wir leben JETZT, HEUTE, und nicht nächstes oder übernächstes Jahr, oder in dem Jahr wo unser Rentenbescheid
    aktuell wird !!!

  3. Hermann sagt:

    Es ist nicht nur der Bürgermeister der versagt, es sind auch einige Parteien die versagen.

  4. Anja sagt:

    Hallo „Simo“, alles richtig! …. Bis zu dem Hinweis, daß wir „alljährlich zigtausende Touristen“…. ertragen… müssen “ und dadurch in unserer Lebensqualität eingeschränkt“ werden. Diese Fremdenfeindlichkeit schadet unserer Stadt! Wir können vielmehr froh und dankbar darfür sein, daß uns soviele Touristen besuchen und uns Arbeit und lebenswichtige Umsätze bringen. Von diesen Touristen lebt unsere Stadt. Ohne diese Besucher hätte Waren die Entwicklung zu einer lebens- und liebenswerten kleinen Stadt überhaupt nicht nehmen können. Ohne die Einnahmen aus dem Tourismus wäre die Kommune so arm, daß die Frage nach einer in Bau und Unterhaltung sehr teuren Schwimmhalle überhaupt nicht denkbar.

    • Simo sagt:

      Hallo Anja, meine Meinung muss nicht zum Gemeingut werden, jeder denkt anders. Waren war schon zu Theodor Fontanes Zeiten etwas Besonderes, vor dem Krieg gab es einen sanften Tourismus, nach dem Krieg wurde gemacht was ging um Werktätigen schöne Ferientage zu bereiten. Ich muss Ihnen sagen, dass ich auch in den 70er und 80er Jahren meine Heimatstadt Waren ganz zauberhaft fand. Sicher gab im baulichen Bereich Nachholebedarf. Gleichwohl hat es den Urlaubern hier gefallen. Und es waren nicht diese Massen ! Was ich an Waren schön fand? Die ruhige, idyllische Lage, Orte in der Natur, wohin man sich ungestört zurückziehen konnte, die Stadt selbst, auch an Regentagen. Waren hatte und hat eine ganz besondere Ausstrahlung, die in der Gegenwart leicht übertüncht ist von etwas allzu grellem Weiß an den Häusern, einem allzu grellen Bemühen, etwas zu VERKAUFEN, ja am Ende alles zu verkaufen.
      Es spricht generell nichts gegen das Verkaufen. Doch etwas sehr Kostbares wirft man nicht unter die Massen, man handelt nicht unter Wert! Auf diese Weise würde ein Ansturm wie auf dem Rummelplatz gemildert. Ich bin davon überzeugt, dass dabei auch eine Schwimmhalle ‚drin gewesen wäre! Waren hatte und hat es nicht nötig, sich selbst derart aufdringlich anzubieten.
      Nun, das Wort „Fremdenfeindlichkeit“ habe ich heute überlesen. Weil es unrichtig ist.
      Zum Schluss noch das Zitat von Enzensberger: “ Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.“

  5. Sonja sagt:

    Schuster bleib bei deinen Leisten. Er ist als Bürgermeister nicht geeignet und in meinen Augen auch schon nicht mehr tragbar. Er hätte mal Grundschullehrer bleiben sollen.