Weniger Flüchtlinge an allgemein bildenden Schulen

7. April 2018

An den allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern lernen inzwischen insgesamt weniger  Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache als vor der Flüchtlingswelle im Herbst 2015. Das geht aus der regelmäßigen statistischen Erhebung des Bildungsministeriums hervor. Im Februar 2018 besuchten 3.436 Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache die allgemein bildenden Schulen. Ende Oktober 2015 waren es 3.643 Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache. Zum Vergleich: Im Januar 2017 waren es noch 4.781 Kinder und Jugendliche.

„Die landesweiten Zahlen zeigen, dass der große Zuzug von Flüchtlingen vorbei ist“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Mir ist bewusst, dass die Situation dennoch von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein kann. So besuchen in den Städten weitaus mehr Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache die allgemein bildenden Schulen als auf dem Land. Dies liegt vor allem daran, dass es für die Menschen in den Städten mehr freie Wohnungen gibt“, erklärte die Ministerin.

„Die Integration von Flüchtlingskindern ist aber nicht vorbei, sondern bleibt eine Daueraufgabe. Ich danke den Lehrern, die den Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache mit viel Engagement deutsche Sprachkenntnisse vermitteln. Mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 hat das Land zusätzlich 100 Stellen für den Unterricht im Fach ‚Deutsch als Zweitsprache‛ bereitgestellt, um den Anforderungen gerecht zu werden. Das entspricht einem Umfang von 7,5 Mio. Euro, die das Land jährlich zusätzlich zur Verfügung stellt. Derzeit sind 98 Stellen besetzt“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse.


6 Antworten zu “Weniger Flüchtlinge an allgemein bildenden Schulen”

  1. Meckerkopp sagt:

    Hallo,
    das wichtigste in Deutschland sind die Statistiken.
    Damit kann man fast alles „erklären“!

  2. Peter Sohr sagt:

    Zwei Sätze stören mich sehr.

    Zitat Satz 1 – WsM: „An den allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern lernen inzwischen insgesamt weniger Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache als vor der Flüchtlingswelle im Herbst 2015. “

    Wenn Zahlen von Ende Oktober 2015 angegeben werden, war das bereits NACH der Beginn der Flüchtlingswelle. VOR der Flüchtlingswelle wäre eher dem Zeitpunkt Anfang 2015 zuzuordnen. Doch dazu werden keine Zahlen vorgelegt. Die Angaben vermitteln daher ein falsches Bild. Hätte man die Zahlen von Anfang 2015 mit Ende 2017 verglichen, wären wohl mit Sicherheit eine Steigerung zu verzeichnen gewesen. Dieser hier vollzogene Vergleich ist also Augenwischerei und verschleiert die tatsächliche Situation.

    Zitat Satz 2 – (Birgit Hesse): “ So besuchen in den Städten weitaus mehr Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache die allgemein bildenden Schulen als auf dem Land. Dies liegt vor allem daran, dass es für die Menschen in den Städten mehr freie Wohnungen gibt“, erklärte die Ministerin“

    Auch hier halte ich die pauschalisierte Aussage von Frau Hesse als unzutreffend an. Wenn es angeblich in den Städten mehr freie Wohnungen geben soll, dann frage ich mich, weshalb ganze Dörfer und kleinere Ortschaften zunehmend verwaisen. Auf dem Lande, insbesondere in Mc/Pom um das es hier geht, ist die Situation doch eher so, das es Wohnraum ohne Ende gibt, aber die dazu passende Infrastruktur wie Schulen, Ärzte, Dienstleistungsbetriebe und kulturelle Einrichtungen fehlen.
    Weshalb es die betreffenden Flüchtlinge in die größeren Städte zieht liegt alleinig der Tatsache geschuldet, das die Betroffenen sich in der Masse anonymer und sicherer fühlen und unter Ihresgleichen stellenweise Parallelgesellschaften aufbauen. Das platte Land in Mc/Pom ist ihnen zuwider denn das entspricht nicht deren Vorstellungen.

  3. W sagt:

    Stimmt, zu meckern, braucht es keine nachprüfbaren Zahlen, sondern nur gefühlte und per Facebook bestätigte „Fakten“.

  4. W sagt:

    Peter Sohr,
    die Flüchtlinge kamen in großer Zahl Sommer und Herbst 2015. Bis die Kinder in die Schule gingen, war es 2016.
    Überhaupt, was soll von wem verschleiert werden? Die Bildungsministerin hat ihre Zahlen veröffentlicht. Es geht um Bildung, um die eventuell nicht ewige Notwendigkeit zusätzlichen Deutschunterrichts und um nichts Anderes. Aber immer wenn das Thema auf Flüchtlinge kommt, vermuten alle Meckerer die ganz große Verschwörung.

    Das mit dem knappen Wohnraum auf dem Lande und freiem in den Städten ist auch aus meiner Sicht Mumpitz. Was hat die Frau Hesse davor geraucht? Ich werde ihr aber keine bestimmten Manipulationsabsichten unterstellen. Das bringt sie nämlich einfach nicht.

    Was ich bedauerlich finde, ist, dass sich hier in der Provinz zwar Ehrenamtliche besonders aufopferungsvoll um die syrischen Flüchtlinge kümmern, viele dann aber, anstatt sich in die Gesellschaft zu integrieren, wie sie nun mal ist, lieber ins Ruhrgebiet oder nach Berlin-Neukölln ziehen, weil sie da schön unter sich sind und das Sprache lernen auch nicht mehr so wichtig ist. Hier muss genau hingesehen werden. Bei solchem Verhalten sollte, wenn der Flüchtling auch schwer erklären kann, ob und wie er sich um eigenen Broterwerb kümmert, ein dickes Minus- oder Fragezeichen auf die Liste der Integrationsanstrengungen. Bei Fragen zur Verlängerung oder Änderung des Aufenthaltsstatus wie auch zum Familiennachzug oder wenn es dicke kommt, bei Rückführungen, kommt die Liste auf den Tisch. Das mag hart klingen, ist aber den meisten der jungen Männer zumutbar.

  5. Peter Sohr sagt:

    @ w
    Nochmal die Kernaussage: „An den allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern lernen inzwischen insgesamt weniger Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache als vor der Flüchtlingswelle im Herbst 2015.“

    VOR der Flüchtlingswelle lernten sehr wenige Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache an den Schulen in Mc/Pom. Nehmen wir mal den Zeitpunkt Januar 2015 an. Jetzt zu behaupten inzwischen würden insgesamt weniger Schüler an unseren Schulen lernen ist schlichtweg falsch! Um nichts anderes geht es. Es sind weniger geworden, keine Frage. Es sind auch viel viel weniger geworden als zum Zeitpunkt, als die Masse der Betreffenden Ende 2015/Anfang 2016 auf die Schulbänke geschickt wurden, aber es sind nicht weniger als zum Zeitpunkt BEVOR die Flüchtlingswelle Frühjahr 2015 begann. Bitte nicht die Augen verschließen und den Angaben von Frau Hesse blindlings folgen.

    siehe dazu neben vielen anderen Quellen: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-03/fluechtlingskrise-deutschland-bilanz-fluechtlingspolitik-zaesur

  6. Susi sagt:

    Hallo und einen besonders freudigen Tag an Herr Sohr….Sie scheinen viel mehr Informationen haben , als der Normalbürger. Wie hoch waren denn die Zahlen im Januar 2015 ? Lassen Sie uns teilhaben!… Aber auch die Frage , wann vor der Flüchtlingswelle ist , ist doch interessant? Das kann dich auch der Januar 2013 oder 2010 gewesen sein …. ist doch doch auch vor Oktober 2015 – oder ?