Wenn der Koch den Mittagszander vom Golfplatz holt….

16. Oktober 2014

Zucchini im Beet neben der Schlossterrasse, Fischernetze am Teich auf dem Golfplatz und grasende Kühe neben dem Wellness-Pool: Was klingt,  wie aus einem Phantasie-Roman, könnte so ähnlich bald in Göhren-Lebbin Wirklichkeit werden. Denn die neuen Eigentümer wollen nicht nur rund zehn Millionen Euro in das „Land Fleesensee“ investieren, sondern sich aufmachen in Richtung Selbstversorger. Nicht aus Kostengründen, sondern weil’s einfach gesund ist. Natürlich eben. Typisch mecklenburgisch.

Doch bis dahin wächst noch viel Gras auf den insgesamt fünf Golfplätzen des 550 Hektar großen Fleesensee-Areals. Nach rund eineinhalb Jahren Verhandlungen hat die Linder Investment GmbH das größte deutsche Ferien- und Golfresort gekauft – zu einem Preis, den die Vertragspartner für sich behalten wollen. Mit im Boot sind auch Zahnärzte, oder besser gesagt das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin. Das hat 45 Prozent der Ferienanlage und will sich am Fleesensee natürlich nicht die Zähne ausbeißen, sondern langfristig verdienen.

Zunächst soll sich zwischen Schloss, SPA, Dorfhotel und Robinson aber einiges ändern. Zehn Millionen Euro wollen die neuen Eigentümer locker machen, um beispielsweise die Hotelzimmer im Schloss, die Bar, das Restaurant und den Lobbybereich aufzufrischen. Ohnehin, so die Vorstellungen, soll das Schloss bei der künftigen Vermarktung in den Mittelpunkt der Anlage rücken. Sozusagen als Zugpferd des „Fleesensee Resorts“, wie das Ensemble künftig heißen soll. Denn eines haben die „Neuen“ schon herausgefunden: „Die Marke „Land Fleesensee“ hat sich nicht etabliert. Interessenten suchen via Google  & Co nach dem Fleesensee. Warum also weiter am „Land“ festhalten“, so Jörg Lindner.

„Grundlegend ändern wollen wir die Vermarktung, die bislang jedes Haus für sich vorgenommen hat. Wir wollen direkt und sehr viel online vermarkten“, erklärte Kai Richter von der Eigentümer-Gesellschaft. Dabei wolle das neue Management bewusst auf bestimmte Zielgruppen zugehen, Großevents organisieren, Konferenzen an die Seenplatte holen und vor allem in den Großstädten neue Zielgruppen aufspüren.

Und da wäre noch die Idee, irgendwann einmal nur auf die Gäste-Teller zu legen, was am Fleesensee gewachsen bzw. aufgewachsen ist. „Wir haben hier die Möglichkeiten in unserer landwirtschaftlich geprägten Region. Warum sollen wir Felder nicht selbst bestellen, Fische nicht selbst züchten und auch Nutzvieh halten“, zählt Kai Richter auf und weiß natürlich, dass die Selbstversorgung – wenn überhaupt – nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist.

Aber zunächst gibt es ja auch andere Aufgaben, wie die anstehenden Bauarbeiten, die clevere Vermarktung und damit natürlich die Sicherung aller rund 500 Fleessensee-Arbeitsplätze. Denn das ist ein Versprechen, das die Investoren heute gegeben haben.

Foto unten: Die neuen Eigentümer des „Fleesensee Resorts“. Jörg Lindner, Ralf Wolthmann als Geschäftsführer des Versorgungswerkes der Zahnärztekammer Berlin, und Kai Richter (von links).

Lindner


Eine Antwort zu “Wenn der Koch den Mittagszander vom Golfplatz holt….”

  1. Wiese , dörte sagt:

    Ich finde das Konzept / die Ideen super! Wenn dann die normalen Menschen auch noch Zugang haben zu „normalen “ Preisen und öffentlich, ist alles gut. Streichelzoo, Obst -und Gemüsegarten, Schweine in natürlicher Umgebung, Kühe, die nicht lila sind , ansehen anfassen für die lütten. …..Ideen müssen her, die das landleben auch auf so ein schloss auf dem Land echt bildlich machen! Für alle Schichten!!!!!gaaanz wichtig!