Wie Müritzer mit ihrem Blutdruck Leben retten können…

4. Mai 2016

IMG_3221Kein langes Warten auf einen Termin, kein lästiges Sitzen in überfüllten Wartezimmern und trotzdem modernste medizinische Untersuchungen mit Personal, das sich für jeden einzelnen viel Zeit nimmt. Was sich hier anhört wie ein Märchen ist in Waren seit gestern Realität.
Zumindest für einige Müritzer. Eine ganze Menge sogar. Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen nämlich rund 4000 Frauen und Männer aus der Region an der größten bevökerungsbezogenen Gesundheitsstudie Deutschlands mitwirken. Und damit sie für die nötigen, sehr gründlichen Untersuchungen nicht so weit fahren müssen, hat die Uniklinik Greifwald gestern ein Untersuchungszentrum in Waren eröffnet.

IMG_3202Bundesweit werden für die Studie, die „NAKO“ heißt und unter dem Motto „Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft“ steht, 200 000 Teilnehmer im Alter zwischen 20 und 69 Jahren über einen Zeitraum von insgesamt 20 Jahren mehrfach medizinisch untersucht, zu ihren Lebensgewohnheiten und sozialem Umfeld befragt.
Ziel dieser Studie, an der die Müritzer mitwirken dürfen, ist es, die Ursachen und Risikofaktoren der wichtigsten Volkskrankheiten zu untersuchen. Das sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Demenz und Depressionen.

IMG_3237Im vergangenen Jahr sind dazu in unserem Landkreis bereits 3300 Neustrelitzer untersucht worden, in einem Jahr zieht das Untersuchungszentrum dann von Waren nach Demmin. Die Probanden werden nach dem Zufallsprinzip über das zentrale Einwohnermelderegister ausgewählt und erhalten dann einen „grünen Brief“. Darin finden sie die Einladung zu dieser Studie
„Um die 30 Prozent folgen dieser Einladung. Wir wünschen uns natürlich eine höhere Rate“, so Professor Dr. Henry Völzke von der Uni Greifswald. und weiter: „Wenn die Leute erst einmal hier waren, sind sie total überrascht von der Professionalität und kommen meistens auch wieder.“

IMG_3215Die Basisuntersuchungen wie Blutdruckmessen, Speichel- und Reichtest  und Co. dauern etwa 3,5 Stunden, die erweiterten im MRT, die im Neubrandenburger Klinikum laufen, noch einmal 2 Stunden.

Als Dankeschön erhalten die Teilnehmer neben einem Imbiss, einen kleinen Gutschein sowie Fahrgeld. Und: Sie bekommen die Ergebnisse in wenigen Wochen zur Beratung mit ihrem Hausarzt. Diagnosen erstellen die Mitarbeiter der Studie zwar nicht, doch ihre Ergebnisse können den Hausärzten der Probanden Aufschluss über mögliche Erkrankungen geben und so helfen, rechtzeitig Krankheiten zu erkennen.

IMG_3206Die ersten 13 Probanden haben im NAKO-Zentrum in der Warendorfer Straße 4 (neben Sky) gestern schon ihre Untersuchungen hinter sich gebracht.
So wie der 47-Jährige Ralf Schiemann aus Vipperow (Foto links). Er hatte weder Probleme mit dem Blutabnehmen noch mit allen anderen Untersuchungen und ist froh, dabei sein zu dürfen.
Es eben ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Ergebnisse dieser aufwändigen Studie für die nächsten Generationen  lebensrettend sein können.

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