„Wir sind Müritzer“ und das Müritz-Klinikum sagen: Gesundheit!

31. Dezember 2016

klinikluftZu den Artikeln, die – nicht nur bei „Wir sind Müritzer“ – sehr intensiv gelesen werden, gehören zweifelsohne Gesundheitsthemen aller Art. Und so starten wir am letzten Tag des Jahres mit einer neuen Serie, die wir gemeinsam mit dem MediClin Müritz-Klinikum entwickelt haben.
In regelmäßigen Abständen werden die Mediziner des Müritz-Klinikums unter der Überschrift: „Gesundheit! “ über aktuelle Gesundheits-Themen und Krankheitsbilder berichten, über die Behandlungen und Therapien und über wichtige Fragen, die ihnen häufig von Patienten gestellt werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle schon einmal ausdrücklich bei der Marketing- und PR-Chefin des Hauses, Jenny Thoma, für die tolle Zusammenarbeit und freuen uns auf viele interessante Artikel, die wir unseren Lesern gemeinsam präsentieren können.
Los geht’s heute mit dem Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Dr. med. Methodi Jantschulev, der zum Thema Leistenbruch schreibt:

 

Die vordere Bauchwand des Menschen besteht aus kompliziert aufgebauten Muskelschichten. Diese gewährleisten einen sicheren Schutz für die inneren Bauchorgane. Die durchgehenden Schichten haben allerdings naturgemäß auch einige Schwachpunkte, zum Beispiel im Bereich der Leiste.

Beim Mann befindet sich hier die Durchtrittstelle des Samenstranges und der begleitenden Blutgefäße. Bei der Frau ist die Anatomie anders, der Muskelverlauf aber ähnlich. So entstehen Öffnungen der Bauchwand, und hier kann durch eine Schwäche des Bindegewebes eine Erweiterung entstehen. So sind Durchtrittspforten für den sogenannten Leistenbruch entstanden.

jantschulevZunächst ungefährlich, kann der Leistenbruch mit der Zeit zu einer bedrohlichen Erkrankung werden. An dieser Stelle kann sich Darm einklemmen, was wiederum zum Darmverschluss und zu schweren Entzündungen führen kann. Diesen schweren Verlauf gilt es zu vermeiden. Wichtig zu wissen ist, dass sich kein Leistenbruch von selbst wieder schließen kann. Eine Operation ist unvermeidlich.

Über sehr viele Jahrzehnte wurde der Leistenbruch über einen Schnitt in der Leistenregion versorgt. Durch sichere Nähte am Gewebe wurde ein Bruchverschluss ausgeführt.

Seit geraumer Zeit sind neue Verfahren entwickelt. Ein gutes Beispiel ist das videoendoskopische Verfahren. Der große Vorteil des Verfahrens ist, dass der Patient deutlich weniger Schmerzen in der Zeit nach der Operation hat.
Durch winzige Schnitte wird mit Hilfe einer Optik unter  Ausleuchtung mit Xenonlicht ein spezielles Netz eingeführt. Mit diesem Netz wird der Bruch sozusagen von innen verschlossen. Gelegentlich ist das Netz selbst fixierend. Es stehen aber auch resorbierbare Clips zur Fixation zur Verfügung.

Dieses Verfahren ist sehr schonend für den Körper. Der Patient ist rasch wieder gesund und die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens eines Bruches ist deutlich geringer.

Das laparoskopische Verfahren ist ein sehr gutes Beispiel für die moderne minimal invasive Technik. Am MediClin Müritz-Klinikum ist das Verfahren sehr etabliert. Die Klinik hat sogar ein Qualitätssiegel für die Operation bekommen. Entscheidend für den Patienten ist, die Operation  nicht lange zu verzögern, damit die Chirurgen zeitgerecht helfen können.


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