Jury-Entscheid: „Perspektiven der Freiheit“ sollen an die Friedliche Revolution 1989 im Land erinnern

27. September 2019

Nun steht fest, wie das Mahnmal, das in Waren an die Friedliche Revolution von 1989 erinnern soll, aussehen wird. Die Jury unter Leitung des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Florian Mausbach, entschied sich für den Entwurf: „Perspektiven zur Freiheit“ der Stuttgarter Künstler Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper.
„Ich freue mich sehr, dass die Friedliche Revolution vor 30 Jahren nun in Waren einen neuen Erinnerungsort erhält. Der Denkmal-Entwurf, der den Wettbewerb gewonnen hat, zeichnet sich dadurch besonders aus, dass er einlädt zur Auseinandersetzung und zur Diskussion“, kommentiert Kulturministerin Bettina Martin die Entscheidung. „Das ist gut so, denn dieses aktive Gedenken an den Aufbruch in Freiheit und Demokratie im Jahr 1989 regt uns an, auch über unser demokratisches Miteinander heute nachzudenken und darüber ins Gespräch zu kommen. Ich danke der Jury für diese gute Entscheidung und bin gespannt auf die Umsetzung.“

Fünf Preisrichter entschieden über die zehn eingereichten Wettbewerbsarbeiten, die im Rahmen einer Plakataktion in den letzten Wochen landesweit öffentlich präsentiert worden waren. Auch bei den Rückmeldungen der Bürger, die im Rahmen der Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge vorab gesammelt worden waren, hatte dieser Entwurf einen der vorderen Plätze belegt.

„Die begehbare Installation aus Stelen und Tafeln mit Losungen der Friedlichen Revolution ist eine sehr zeitgemäße künstlerische Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe. Sie weckt Neugier, bietet Informationen, lädt zum Erinnern wie auch mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Die Stelen und Tafeln assoziieren in ihrer großen Zahl eine friedliche Demonstration mit Transparenten“, begründet Jurychef Mausbach das Votum für das Werk des Künstlerduos Korintenberg und Kipper.

„Im Blick nach oben zum freien Himmel erscheinen die Parolen der Friedlichen Revolution in ausgestanzter Schrift auf rechteckigen Tafeln. Sonnenlicht lässt Schatten spielen und Schrift spiegelt sich auf dem Boden. Das Erinnerungszeichen hat mit seinen authentischen Losungen einen didaktischen Anspruch ohne den Zeigefinger zu heben. Es lockt mit seiner Offenheit und Leichtigkeit zu Austausch und Begegnung und eröffnet „Perspektiven zur Freiheit“.

Der Entwurf „Geöffneter Schlagbaum“ von Sven Armin Domann lag auf Platz 2 und der Entwurf „Tore“ von Barbara Wetzel auf Platz 3. Der Siegerentwurf wird der Öffentlichkeit im Rahmen der Festveranstaltung des Landtags „30 Jahre Friedliche Revolution“ am 16. Oktober 2019 in Waren präsentiert.

Das Mahnmal geht zurück auf ein Konzept, das der Landtag Mecklenburg-Vorpommern zum Gedenken an die Friedliche Revolution verabschiedet hatte. Unter anderem sieht es die Errichtung eines Erinnerungszeichens am zentralen Gedenkort in Waren auf dem Platz vor der Sankt-Georgenkirche vor.

Die Landeszentrale für politische Bildung hatte deshalb gemeinsam mit der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur einen künstlerischen Wettbewerb ausgelobt.


5 Antworten zu “Jury-Entscheid: „Perspektiven der Freiheit“ sollen an die Friedliche Revolution 1989 im Land erinnern”

  1. Maik Waren sagt:

    Über die Kunst will ich nicht urteilen, da kann man immer verschiedener Meinung sein. Was ich aber richtig schlimm finde ist, daß man Leute aus Stuttgart nimmt die gar keine Beziehung hier zu unser Stadt haben und schon gar nicht zur Wendezeit. Wie ich gelesen habe hat sich ja auch Herr Poppe beworben. Er hat hier viel für diese Stadt gemacht. Ohne ihn würde es so manch Haus in Waren nicht mehr geben. Aber nein wir nehmen Stuttgarder Leute und sollen auch noch alle Hurra schreiben. Für mich eine glatte Fehlentscheidung!!!

    • W sagt:

      Es sollte um die Sache gehen. Wie hätten Sie geurteilt, wenn genau diese Installation von Herrn Poppe gekommen wäre und wie, wenn von einem Künstler von hier, den Sie nicht kennen und wie, wenn von einem Künstler aus Leipzig, Plauen oder …? Ich schätze auch unsere kreativen Keramiker, allen voran Herrn Poppe. Aber es darf auch mal was Anderes sein. Ob diese filigrane Installation dem Zweck gerecht wird und nicht zu schnell von Vandalen verunstaltet wird, bleibt abzuwarten.

  2. meckerkopp sagt:

    Hallo, gabs da nicht noch etwas das noch Häßlicher ist ??
    Daumen runter !!
    Meckerkopp

  3. Peter Sohr sagt:

    Das Konzept zum Gedenken an die Friedliche Revolution in MV mit Waren (Müritz) als einer der zentralen Gedächtnisorte ist löblich.
    Der Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern hat mit der Landeszentrale für politische Bildung vor geraumer Zeit zudem den Auftrag erteilt, die denkwürdige brisante Zeit zur Wende in einer erinnernden Skulptur für die Zukunft wach und greifbar zu halten.
    Diese Skulptur sollte über die Ereignisse vor Ort hinausweisen und an die friedliche Revolution im gesamten Bundesland erinnern.
    Dennoch fragte ich mich, weshalb wurden die Aktivitäten hier in Waren (Müritz) nicht detaillierter mit zur Einarbeitung in das Kunstobjekt beauftragt und eine künftige Darstellung sehr allgemein gehalten?
    Bei dem auserkorenem Kunstobjekt fehlt mir deshalb eindeutig die Identität und der Bezug zur Region. Sowohl in der Darstellung des Objektes als auch von der Herkunft des Künstlers. Wie bei einigen anderen Objekten der 10 vorgebrachten Vorschläge als zentrale Erinnerungszeichen zur friedlichen Revolution kann ich hierbei nicht erkennen das der Ersteller des Kunstwerkes diese Zeit unmittelbar hier vor Ort aktiv miterlebt hat. Wäre aber gerade dieser Umstand nicht viel wirkungsvoller in der Darstellung verarbeitbar? Weshalb konnte meiner Meinung nach nicht von vorn herein die Ausschreibung zum künstlerischen Wettbewerb auf regionale Künstler begrenzt werden? Ich hätte es deshalb gern gesehen, das sich ausschließlich regionale Künstler an diesem Projekt beteiligt hätten. War vielleicht die Anzahl der Teilnehmer der Akteure zu gering?
    Zu allgemein und austauschbar erscheint mir daher dieser Entwurf. Gesichter und Akteure der ersten Reihe fänden hier eine bleibende Würdigung wenn diese sichtbar in das Kunstobjekt mit eingearbeitet wären. Damit wäre tatsächlich eine lokale Identität mit Bezug zur Region geschaffen worden.
    Aus meiner Sicht Chance vertan. Aber vielleicht habe ich mit meiner Meinung nicht die richtige Sichtweise.

  4. Karin sagt:

    Ich weiß über Kunst kann man eigentlich nicht streiten aber es ist einfach schrecklich . Ich würde gerne die Begründung kennen warum gerade dieses komische etwas ausgesucht wurde.