Macher des Müritzschwimmens enttäuscht über Stadt-Rechnung

12. September 2020

Es war ein besonderes Müritzschwimmen in diesem Jahr – nur mit größten Anstrengungen ist es demWassersportverein Müritz überhaupt gelungen, es trotz der strengen Corona-Vorschriften stattfinden zu lassen. Um so enttäuschter zeigt sich der Verein jetzt über eine Rechnung, die ihnen aus der Stadtverwaltung ins Haus flatterte. Auf der einen Seite unterstützt die Stadt Waren das Sportevent mit 1000 Euro, auf der anderen Seite holt sie sich über eine Nutzungsgebühr wieder 300 Euro zurück.

„Wir müssen dieses Geld zum ersten Mal zahlen und das ausgerechnet in diesem Jahr, in dem alles besonders schwierig und auch mit höheren Kosten verbunden war“, sagte Benjamin Nofz vom Organisatoren-Team.

Rein rechtlich scheint die Stadtverwaltung auf der sicheren Seite, denn im Vertrag zwischen dem Verein und der Stadt ist aufgeführt, dass ein Nutzungszins für die Flächen und Einrichtungen von 50 Cent je gemeldeten aktiven Teilnehmer sowie 50 Euro für Strom, Wasser, Müllentsorgung und sanitäre Reinigung erhoben wird. „In den vergangenen Jahren hat die Stadt auf diese Gebühr verzichtet, um das Müritzschwimmen zu unterstützen, aber gerade jetzt sollen wir zahlen. So holt sie die Stadt von ihrem 1000-Euro-Zuschuss, den wir zum Glück bekommen, 300 Euro wieder zurück“, sagt der Organisator.

Eine Satzung, auf deren Grundlage der Nutzungszins erhoben wird, gibt es offenbar nicht. Laut Stadtsprecherin Steffi Schabbel ist das eine Festlegung innerhalb der Verwaltung. „Mit den Veranstaltern werden Verträge über die Nutzungsentgelte geschlossen. Hierzu gab es bereits vor mehreren Jahren diese Festlegung
und gilt selbstverständlich für alle Vereine, die Veranstaltungen im Volksbad durchführen“, heißt es auf eine Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Update: Wie Bürgermeister Norbert Möller gerade mitgeteilt hat, können Vereine, die das Volksbad nutzen, einen Antrag auf Erlass der Gebühren stellen. „Ich werde diese Gebühr, insbesondere auch wegen der besonderen Umstände in diesem Jahr, erlassen“, so der Bürgermeister.


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