Wenn bekannte Stars fasziniert an alten Maschinen bei optimal media in Röbel stehen

20. Dezember 2020

Seit 20 Jahren gehört er mit den für ihn typischen elektronischen Klängen zu den erfolgreichsten Musikern Deutschlands, hat Millionen Alben verkauft, erhielt Goldene und Platin Schallplatten und spielt bei seinen Live-Touren stets vor ausverkauften Häusern. Doch seinen richtigen Namen Christopher von Deylen kannten bislang nur wenige. Dafür aber das Musikprojekt „Schiller“, mit dem der heute 50-Jährige 1998 durchstartete. Sein im Oktober erschienenes Album „Colors“, das erste, das er unter seinem Namen Christopher von Deylen veröffentlicht hat, stieg gleich auf Platz 1 der offiziellen deutschen Albumcharts ein, die Doppel-LP dazu wurde bei optimal media in Röbel gepresst. Auch für den erfahrenen Musiker eine spannende Sache, denn er durfte die Produktion der beiden farbigen Vinylscheiben an der Müritz miterleben. Dank optimal media hatte „Wir sind Müritzer“ die Chance, mit Christopher von Deylen alias „Schiller“ zu plaudern, einem Mann, der trotz seiner Mega-Erfolge auf dem Boden geblieben ist.

Das Röbeler Unternehmen kennt der Komponist und Produzent bereits seit zehn Jahren, vor fünf Jahren bekam er eine Führung und hat sich damals schon vorgenommen: „Wenn ich eine LP produziere, möchte ich einmal dabei sein.“ Das hat im Oktober endlich geklappt. Seine Erwartungen waren groß und wurden nicht enttäuscht. „Es war ein wirklich magischer Moment, das mitzuerleben. Wenn man sieht, wie das  eigene Werk, für das man so lange im Studio gearbeitet hat, auf Vinyl gepresst und damit haptisch wird, ist das erst richtig begreifbar und wunderschön“, erzählt Christopher von Deylen, der vor wenigen Jahren der lauten Großstadt Berlin den Rücken gekehrt hat und inzwischen eher abgeschieden in Norddeutschland lebt.
Die Schallplatte sei für ihn immer noch etwas Besonderes. „Wer sich eine Scheibe auflegt, hört ganz bewusst Musik und nicht nur so nebenbei. Man genießt die Klänge, macht auch mal eine Pause, wenn man die Platte umdreht, und konzentriert sich voll und ganz auf das Gehörte. Ich finde es toll, dass wieder mehr Menschen auf Vinyl setzen“, meint der Musiker, und die Verkaufszahlen geben ihm Recht.

Schallplatten wieder sehr gefragt

Dass es trotz Streaming und Co. einen zunehmenden Trend hin zur guten alten Schallplatte gibt, erfährt die optimal media GmbH in Röbel seit einigen Jahren. Das Unternehmen mit seinen rund 700 Mitarbeitern macht inzwischen fast 40 Prozent seines Umsatzes mit Schallplatten, CD, DVD und Blu Rays machen dagegen nur noch 21 Prozent aus. Mehr als 50 Automaten “produzieren” bereits die Vinylscheiben, auch in unterschiedlichen Farben und auch mit Recyclingmaterial.
Die Maschinen, auf denen die Doppel-LP „Colors“ gepresst wurden, haben es Christopher von Deylen besonders angetan. „Man sieht ihnen ihr Alter an, aber gerade das ist besonders charmant. In einer digitalen Welt und in einem Unternehmen mit so viel moderner Technik hätte man das nicht erwartet“, berichtet der 50-Jährige, der in den vergangenen Jahren mit vielen anderen erfolgreichen Musikern zusammengearbeitet hat. Darunter unter anderem Peter Heppner, Mike Oldfield, Thomas D., Sarah Brigthman, Xavier Naidoo und Unheilig.

Doch warum nach so vielen Jahren jetzt ein Album unter dem eigenen Namen, statt unter dem bekannten „Schiller“? „Colors ist anders als die bisherigen Alben, eine stilistische Neuausrichtung. Die Melange aus Piano und Elektronik ist schon sehr speziell. Ich habe also schnell gemerkt, dass das eine eigene Überschrift braucht. Ich habe auch länger über einen neuen Projektnamen nachgedacht, aber am Ende denke ich, dass mein Klarname das Passendste dafür ist“, erklärt Christopher und man merkt beim Hören der Song sehr schnell, was er meint.

Neues Album „summer in berlin“

Aber diese Neuausrichtung ist auf keinen Fall das Ende von „Schiller“. „Das ist keine Distanzierung von Schiller. Aber bei Schiller geht es auch immer um eine Form der Weiterführung. Christopher von Deylen ist hingegen ein eigenes Projekt, ein neuer Handlungsbogen. Mir gefällt die Idee eines Neuanfangs als Christopher von Deylen. Das ist ein gutes Training fürs Gemüt und fürs Gehirn, das wirkt sich natürlich auch positiv auf Schiller aus“, meint der Musiker, der wie alle Künstler derzeit auch von der Corona-Pandemie betroffen ist.

Seine Tour-Termine wurden teilweise schon mehrfach verschoben, einen Großteil seiner Crew hat er verloren, da sich viele  Techniker verständlicherweise nach anderen Jobs umgesehen haben. „Da geht sehr viel Erfahrung und Wissen verloren, was vielleicht nie wieder zurückkommt. Da gerät man dann schon an die Grenzen des Credos ‚Krise als Chance‘. Dennoch freue ich mich auf den Neuanfang und versuche zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Und ich hoffe, dass die Politik die Branche unterstützt, nicht nur die großen Aushängeschilder der Kunst- und Kulturszene“, sagt der erfolgreiche Produzent, der die viele Zeit ohne Reisen und Auftritte intensiv für die Arbeit an seinem neuen Album „summer in berlin“ genutzt hat. Das wird von seinen Fans schon sehnsüchtig erwartet, und auch dafür wird es wieder eine Doppel-LP geben  – gepresst bei optimal media an der Müritz.

Wir sagen Danke, lieber Christopher, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast, und Danke optimal media für diese Möglichkeit.

Und hier ein tolles Video, das bei der Produktion der Doppel-LP „colors“ in Röbel entstanden ist:

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