Fahrradfahrer geben Waren „mittelmäßige“ Noten

18. März 2021

Gar nicht mal schlecht: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, kurz ADFC, hatte zum neunten Mal aufgerufen, das Fahrradklima in deutschen Städten einzuschätzen, mehr als 230 000 Menschen beteiligten sich an der Umfrage. Und auch die Fahrradfreundlichkeit von Waren wurde eingeschätzt. Die Müritzstadt schneidet ganz gut ab und landet mit einer „Zensur“ von 3,52 auf Platz 53 von insgesamt 415 bewerteten Städten, deren Einwohnerzahl zwischen 20 000 und 50 000 liegt. Kein schlechtes Ergebnis, aber natürlich gibt’s noch Luft nach oben. Um noch fahrradfreundlicher zu werden, will die Stadt Waren über das Sonderprogramm „Stadt & Land“ jetzt Fördermittel einwerben und hat auch schon ganz konkrete Projekte im Auge, die sie umsetzen möchte.

Fast 26 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2023 aus dem Sonderprogramm „Stadt & Land“ nach Mecklenburg-Vorpommern fließen, die Stadt Waren möchte sich aus diesem „Geldkuchen“ ein großes Stück abschneiden.

So soll den Plänen zufolge zunächst ein Radverkehrskonzept mit Entwicklungsperspektiven erarbeitet werden. Außerdem wird ein straßenbegleitender Radweg zwischen Jägerhof und Neu Falkenhagen ins Auge gefasst. Der kombinierte Geh- und Radweg vom Volksbad nach Kamerun könnte mit den zusätzlichen Geldern saniert werden, ebenso der Weg am Westufer des Tiefwarensees vom AWO-Pflegeheim bis nach Amsee.

Darüber hinaus möchte die Stadt Radabstellanlagen auf beiden Seiten des Bahnhofs installieren.

Alles Projekte, die jetzt noch in den verschiedenen Gremien diskutiert werden müssen.

„Kommunen sind viel zu zögerlich“

Was die Umfrage des ADFC ganz eindeutig gezeigt hat: Am wichtigsten sind den Radfahrenden ein gutes Sicherheitsgefühl, die Akzeptanz von Radfahrenden durch andere Verkehrsteilnehmende sowie ein konfliktfreies Miteinander von Rad- und Autoverkehr.

Das Erlebnis auf den Straßen sei jedoch ein anderes. Es fehlen während der Pandemie in fast allen Städten handfeste Signale für die Fahrradfreundlichkeit – mit 5,3 wurde dieser Aspekt am negativsten bewertet. Dazu kommen weitere Probleme wie zu schmale Radwege und die zu geringe Kontrolle von Falschparkenden.

Bis auf wenige Lichtblicke sind die Erfolgsmeldungen dünn gesät. Der ADFC betont daher erneut die dringende Forderung an die Kommunen, den Radverkehr als Problemlöser ernst zu nehmen und ihm mehr Platz im Straßenraum zu verschaffen.

Durchgängige, einladende Radwegenetze im ganzen Land müssen das Ziel sein, so wie es auch das aktuelle „Sonderprogramm Stadt und Land“ des Bundesverkehrsministeriums vorsieht. Und damit Schnellbau-Radwege, mehr Tempo 30 und die Einrichtung von Fahrradstraßen ohne Durchgangsverkehr nicht immer wieder an verkehrsrechtlichen Hürden scheitern, fordert der ADFC eine grundlegende Reform des Straßen- und Baurechts.

„Kommunen erkennen zwar das Potenzial des Radverkehrs, sind aber viel zu zögerlich in der Umsetzung des Radwegeausbaus. Dabei ist die Zeit längst reif. Der Fahrradtrend ist unübersehbar, und mehrere Umfragen – unter anderen vom ADAC – zeigen eindeutig, dass die Menschen der Umverteilung des Straßenraums zugunsten von Fuß und Rad positiv gegenüberstehen und eine Förderung des Umweltverbundes ausdrücklich wollen“, heißt es vom Fahrradclub


2 Antworten zu “Fahrradfahrer geben Waren „mittelmäßige“ Noten”

  1. Gast sagt:

    Ich hoffe sehr auf eine gute Lösung am Hafen. Es ist keine schöne Situation dort, wenn man mit radelnden Kindern den Hafen passieren möchte/muss.

  2. Den Radweg am Warener Hafen finde ich auch sehr bedenklich.Für Fußgänger, welche vom Parkplatz kommen,ist der Radweg kaum als solcher warzunehmen.Genauso für die Leute,die zu den Ausflugsschiffen möchten.Ein weiteres Problem ist,dass man für den Radweg ausgerechnet total unkompfortables Kopfsteinpflaster gewählt hat.Mit Rennradbereifung kaum zu benutzen.