In der Warener FDP/MUG-Fraktion brodelt es

22. April 2021

Zerbricht die FDP/MUG-Fraktion der Warener Stadtvertretung? Seit gegen den Fraktionsvorsitzender Toralf Schnur (FDP) Vorwürfe der sexuellen Belästigung bekannt geworden sind (WsM berichtete), brodelt es in der Fraktion. Zu einer Fraktionssitzung Anfang dieser Woche, auf der Schnur eigentlich die Vertrauensfrage stellen wollte, ist er nicht gekommen. Aus Krankheitsgründen, wie es hieß. Die Mitglieder der Fraktion bewerten die augenblickliche Situation um ihren Vorsitzenden nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ unterschiedlich. Einige Mitglieder wollen, dass es so weiter geht, wie bisher, andere wiederum plädieren offen für eine Erneuerung der Fraktion – ohne den bisherigen Vorsitzenden.
Toralf Schnur selbst ist seit fast zwei Wochen für niemanden zu erreichen.

Zur Erinnerung: Wenige Tage vor dem Landesparteitag der FDP in Ulrichshusen, auf dem sich der 45-Jährige für die Landtagswahl nominieren lassen wollte, ist ihm eigenen Aussagen zufolge von der Partei mitgeteilt worden, dass der Vorwurf im Raum stehe, dass er eine Frau sexuell belästigt haben soll. Es geht um Telefongespräche und WhatsApp-Nachrichten, die er jener Frau geschickt habe und die diese als sexuelle Belästigung deute. Schnur ist darauf hin nach fast 20 Jahren Mitgliedschaft umgehend aus der FDP ausgetreten. Der FDP-Landesvorsitzende René Domke hatte gegenüber dem NDR erklärt, dass Schnur damit einem Parteiverfahren zuvor gekommen sei.

Der Warener Stadtvertreter selbst, der im Herbst vergangenen Jahres zum dritten Mal zur Bürgermeisterwahl antrat und sich erst in der Stichwahl Amtsinhaber Norbert Möller geschlagen geben musste, kündigte nach Bekanntwerden der Vorwürfe an, dass er die Vertrauensfrage sowohl in seiner Stadtfraktion als auch in der Kreistagsfraktion – auch dort ist er Vorsitzender – stellen wolle.

Doch das ist bislang nicht passiert. Nachdem der Nordkurier Inhalte aus den WhatsApp-Nachrichten zwischen Schnur und der Frau – sie ist Mitarbeiterin eines FDP-Bundestagsabgeordneten – veröffentlicht hat, „tauchte“ der Politiker ab. Das Handy des als „Vieltelefonierer“ geltenden Familienvaters ist ausgeschaltet, auch Versuche, von Bekannten, ihn zu erreichen, scheiterten.

In der FDP/MUG-Fraktion möchte man nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ so schnell wie möglich Klarheit, um wieder zu einer sachlichen Arbeit zurückkehren zu können. Bis dahin leitet MUG-Mann Ingo Warnke die Fraktion.


7 Antworten zu “In der Warener FDP/MUG-Fraktion brodelt es”

  1. Sabine sagt:

    Typisch Toralf Schnur.
    Immer große Worte, aber wenig dahinter.
    Der Sachverhalt der Belästigung ist meiner Meinung nach überhaupt nicht so schlimm. Da hat er über das Ziel hinaus geschossen und deutete vielleicht auch bestimmte Worte der Frau vollkommen anders als sie es meinte. Sie hat klar angesagt, dass sie nichts will und dann hörte er mit den Nachrichten/Besuchen auf. Selbstverständlich hat die Frau nichts falsch gemacht, aber Herr Schnur war zu dem Zeitpunkt auch nicht der Teufel. Missverständnisse sind alltäglich.

    Aber der gesamte Vorgang und das Verhalten NACH der Belästigung ist das Problem.
    Statt sich offen und ehrlich per privatem Brief (übergeben von einem Parteifreund) bei der Dame zu entschuldigen (direkten persönlichen Kontakt wollte sie wohl nicht mehr), machte er nichts.
    Erst als die Frau von der Landtagskandidatur erfuhr und deshalb (verständlicherweise) den Vorgang öffentlich machen wollte, ruderte Schnur zurück und wollte sich entschuldigen. So habe ich die bisherigen Artikel zu dem Sachverhalt verstanden. (hier und im Nordkurier)
    Das ist natürlich eindeutig zu spät und hat ein „Geschmäckle“.
    Denn erst als der Vorgang für IHN zum Problem wird, handelt er. Er hätte aber schon nach der Belästigung handeln müssen. (nach der Bürgermeisterwahl im Oktober/November)
    Dann groß ankündigen, dass er eine Vertrauensfrage stellen wird und selbst das passiert nicht ……..

    Ganz schwache Leistung meiner Meinung nach.

  2. Maik Waren sagt:

    Das zeigt eigentlich wieder mal was Herr Schnur für ein Typ ist. Entschuldigung bei der Frau? Fehlanzeige. Öffentliche Entschuldigung? Fehlanzeige! Stattdessen taucht er ab, spielt das Opfer und steht nicht zu seiner Verfehlung. Wahrscheinlich will er es wie viele Politiker machen: AUSSITZEN! Er hofft daß in ein paar Wochen Gras über die Sache gewachsen ist und er so weiter machen kann wie bisher. Kann man nur hoffen daß die Fraktionsleute das nicht mit sich machen lassen. Mein Nachbar hat gerade gesagt, wenn das Herr Möller oder Herr Prehn gewesen wäre hätte Schnur die fertig gemacht. Und zwar richtig!!!

  3. Hermann W. sagt:

    Maik, haben Sie schon einmal etwas über die Unschuldsvermutung, bis eine Sache endgültig geklärt ist, gehört. Ich habe die Erfahrung gemacht , dass am Ende alles viel harmloser war als so manche Schreiberlinge es vermuten. Beleidigen, nachtreten und nur Vermutungen äußern ist schlechter Stil.

  4. Maik Waren sagt:

    Herr Schnur hat doch selbst gesagt daß er diese Nachrichten geschrieben hat. Außerdem – Herr Schnur und Unschuldsvermutung, ha, ha! Wie viele Menschen hat er ohne jeglichen Beweise im Laufe der letzten Jahre richtig fertig gemacht. Ich könnte Ihnen viele aufzählen die immer noch unter den Angriffen unter der Gürtellinie von Herrn Schnur leiden. Dieser Mensch hat sehr vielen anderen Mensch sehr viel Böses angetan um sein Ego zu befriedigen und will jetzt als Opfer bemitleidet werden. Nicht nur mein Mitleid hält sich in Grenzen. Ich hoffe sehr daß es in der Warener Politik jetzt entlich mal um die Sachthemen und nicht an den Haaren herbeigezogene Vorwürfe des Egomanen Schnur geht.

  5. Simon Simson sagt:

    Maik, Sie vermischen im Moment gerade zwei Dinge. Unschuldsvermutung in einem konkreten Fall und Kritik zu ganz anderen schwer voneinander trennbaren Dingen. Wir können über die Eignung eines Volksvertreters differenzierte Meinungen haben, die nicht nur auf Bewiesenem aufbauen. Jedem sei erlaubt, fein den Dingen nachzuspüren, wenn es darum geht, jemandem politische Entscheidungen anzuvertrauen, dass er sie zum Wohle aller trifft. Wer in die Politik geht, sollte was aushalten können. Heißt das für Sie, Feuer frei für öffentliches Bashing mit abschätzigen Titulierungen? Sowas machen Egomanen, oder? Sie sind aber nicht die einzigen, denen es an Empathie mangelt, die wir nicht nur den Liebsten entgegen bringen sollten.

  6. Micha sagt:

    Es ist und bleibt Herrn Schnur sein Problem ! Ist die gute Frau etwa ganz unschuldig ???? ? Bestimmt nicht, sie hat ihn doch bestimmt ein wenig angespitzt und er hat ein bißchen angebissen . Passiert jeden Tag bei anderen auch ! Es ist ja nichts weiter passiert und gut . Es wird wohl eher genutzt worden sein um Herrn Schnur zu bremsen was den Sitz im Landtag angeht . Oder warum kommt es erst jetzt ?? Das Familiäre Problem ist da wohl das größere was er jetzt hat . Er ist eben auch nur ein Mensch wie andere auch ob sie scheiße sind oder nicht .

  7. Bille sagt:

    Wer ohne Fehler ist,werfe den ersten Stein…..
    Bei manchen Kommentaren schämt man sich fremd.
    Es wird sich hoffentlich für Herrn Schnur alles klären, aber wenn es dann soweit ist, wird hoffentlich auch ,,neutral“ berichtet…..