Mann entführt, geschlagen und im Wald liegen gelassen

29. April 2021

Dieser Fall, der klingt wie ein schlechter Krimi,  liegt zwar schon fast zwei Monate zurück, doch die Polizei hatte ihre Gründe, ihn erst heute öffentlich zu  machen. Es geht um einen 39 Jahre alten Mann aus dem Bereich Mirow, der entführt und schwer misshandelt wurde. Das Ganze ereignete sich am 28. Februar, einen Tag später meldete sich eine Frau aus der Nähe von Mirow bei der Polizei, weil der verletzte Mann früh morgens bei ihr an der Tür geklingelt und um Hilfe gebeten hat.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen drangen am Abend des 28. Februar mehrere Personen in die Wohnung des 39-jährigen Geschädigten ein. Gewaltsam wurde er in einem Fahrzeug in ein Waldstück gebracht, wo er durch mehrere Tatverdächtige mit Gegenständen geschlagen und schwer verletzt zurück gelassen wurde. Der Deutsche erwachte nach jetzigen Erkenntnissen am nächsten Morgen, irrte durch den Wald und fand schließlich Hilfe bei der Hinweisgeberin.
Heute gab es zahlreiche Festnahmen.

Die Kriminalpolizei nahm unmittelbar die Ermittlungen auf. Um diese nicht zu gefährden, sei es dringend geboten gewesen, diesen Fall zunächst nicht zu veröffentlichen.

Durch die Beamten konnte der Tatort im Wald ausfindig gemacht und kriminaltechnisch untersucht werden. Im Zuge der Ermittlungen wurden Zeugen bekannt, ein erster Beschuldigter konnte bereits am 19. März festgenommen werden. Gegen den 22-Jährigen aus der Region erließ ein Gericht einen Haftbefehl, er befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt.

Dennoch seien intensive Ermittlungen notwendig gewesen, um weitere Tatverdächtige namhaft machen zu können. Durch akribische Arbeit gelang dies den Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg. Es konnten hinreichend Beweise erbracht werden, sodass die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg weitere Haftbefehle beantragen konnte.

Durch das Amtsgericht Neubrandenburg wurden diese Haftbefehle erlassen. Am heutigen frühen Morgen wurden sie bei vier weiteren Männern und einer Frau im Alter zwischen 22 und 46 Jahren vollstreckt. Ein Haftbefehl gegen einen 39-Jährigen wurde bei der richterlichen Anhörung aufgehoben. Bei der Vollstreckung der Haftbefehle erhielten die Ermittler Unterstützung von Kräften des Landesbereitschaftspolizeiamtes und des SEK, des Polizeihauptreviers Neubrandenburg und der Kriminalkommissariatsaußenstelle Röbel. Insgesamt befanden sich 41 Beamte im Einsatz.

Zum Auffinden weiterer Beweismittel wurden die Wohnungen – ebenfalls im Bereich Mirow – der fünf Beschuldigten durchsucht. Dabei wurden in zwei der Wohnungen insgesamt etwa 4 Kilo Betäubungsmittel aufgefunden und beschlagnahmt. Nach ersten Tests handelt es sich bei den Drogen um Amphetamin mit einem Wert von etwa 40.000 Euro.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des erpresserischen Menschenraubes, der gefährlichen Körperverletzung, der Freiheitsberaubung und des Handels mit Betäubungsmitteln dauern an. Dabei gilt es unter anderem, die konkreten Tatbeteiligungen einzelner Beschuldigter und das Motiv klar darstellen zu können. Fest steht, dass sich mindestens ein Teil der Beschuldigten und der Geschädigte kannten.


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