Vergnügliche Zweisamkeit im BÄRENWALD Müritz

6. Mai 2021

Eine Love-Story aus dem BÄRENWALD Müritz: Die beiden Braunbären Luna und Rocco konnten erfolgreich vergesellschaftet werden und leben nun gemeinsam in einem weitläufigen Gehege. Beide Bären stammen aus Albanien und wurden von VIER PFOTEN aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet. Auf die geglückte Vergesellschaftung hatten die BÄRENWALD-Experten monatelang hingearbeitet. Seit einigen Tagen leben Luna und Rocco nun schon gemeinsam in ihrem Gehege und verstehen sich prächtig: „Es gab nicht einen einzigen Moment, in denen die beiden aggressiv aufeinander reagierten. Im Gegenteil. Es läuft alles wie geplant, und wir hoffen, dass die beiden sich auch nach dem Ende der Paarungszeit weiterhin gut verstehen und gemeinsam in einem Gehege leben können“, erklärt Petra Konermann, Pressesprecherin im BÄRENWALD Müritz.

Geplante Vergesellschaftungen von Bären-Männchen und -Weibchen werden meist zur Paarungszeit im Frühjahr vorgenommen. In diesen Wochen haben die Tiere ein natürliches reges Interesse aneinander, Auseinandersetzungen kommen dann weitaus seltener vor. Oft genug hält die Sympathie zweier Bären auch über die Paarungszeit hinaus an, so dass die Tiere, obwohl Einzelgänger, sehr gut in den weitläufigen Bärenwald-Gehegen miteinander leben können. Bestes Beispiel hierfür sind Michal und Tapsi, ein Braunbär-Paar, das im BÄRENWALD erfolgreich vergesellschaftet wurde. Beide Bären leben seit Jahren harmonisch zusammen und verbringen sogar die Winterruhe gemeinsam.

„Alle unsere Bären haben in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Eine erfolgreiche Vergesellschaftung hilft manchen traumatisierten Tieren, ihre erworbenen Verhaltensstörungen abzulegen“, sagt Petra Konermann.

Nachwuchs ist ausgeschlossen

Zunächst wurde den beiden Braunbären eine Gewöhnungsphase ermöglicht, in der sie sich durch ein Absperrgitter annähern konnten. Die Zeichen dafür, dass beide reges Interesse aneinander haben, waren unübersehbar, so dass einer Vergesellschaftung nichts mehr im Wege stand. Die derzeitige Sympathie zwischen Rocco und Luna ist kein Garant dafür, dass die Vergesellschaftung der zwei Bären schon abgeschlossen ist. Erfolgreich ist sie erst dann, wenn das Zusammenleben der beiden auch nach dem Ende der Paarungszeit weiterhin harmonisch verläuft. Deshalb werden Luna und Rocco in den kommenden Wochen intensiv beobachtet.

Nachwuchs ist übrigens weder bei Rocco und Luna noch bei Michal und Tapsi zu erwarten: Alle Bären-Männchen sind kastriert, so dass sie sich nicht fortpflanzen können. Im BÄRENWALD Müritz werden keine Bären gezüchtet, denn Braunbären zählen nicht zu den bedrohten Tierarten. Anliegen ist vielmehr, den Bären, die einst unter katastrophalen Haltungsbedingungen leiden mussten, ein artgemäßes Leben bis zu ihrem Lebensende zu ermöglichen.

Traumatisches Vorleben

Die siebenjährige Luna ist seit Juni 2017 im BÄRENWALD zu Hause. Zuvor musste die Bärin in einem sehr kleinen Käfig in einem Vergnügungspark in Albanien leben. Dorthin war sie bereits als Bären-Junges gebracht worden, in einem Alter, in dem Jungbären eigentlich noch bei ihrer Mutter leben. In dem Vergnügungspark war Luna ständig Wetter, Lärm und Besuchern ausgesetzt. Im November 2016 wurde sie von der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gerettet und vorrübergehend im Zoo von Tirana untergebracht, bevor sie in den BÄRENWALD Müritz übersiedeln konnte.

Der elf Jahre alte Rocco lebt seit Juni 2019 in Stuer. In Albanien wurde er als Haustier auf einem Hinterhof in einem winzigen Käfig gehalten, der ihm keinen Schutz vor der Witterung bot. Sein Besitzer hatte Rocco als Jungtier übernommen, dann wurde dem Privathalter der Unterhalt des Bären zu teuer und er wollte ihn loswerden. VIER PFOTEN rettete Rocco und ermöglichte seinen Umzug in den BÄRENWALD.


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