Klinik Amsee: Langjährige Geschäftsführerin übergibt das Zepter an junge Nachfolgerin

8. Mai 2021

Wechsel an der Spitze der Warener Klinik Amsee: Nach zwölf Jahren als Geschäftsführerin hat sich Dorothea Konrad jetzt in den Ruhestand verabschiedet und kann ihren neuen Lebensabschnitt auch ganz beruhigt genießen. Denn ihr folgt mit Katharina Paetow eine junge Frau, die das Haus in Amsee bereits bestens kennt. Dorothea Konrad selbst hat ihre Nachfolgerin vor zwei Jahren als Verwaltungsleiterin in die spezialisierte Lungenfachklinik geholt und konnte sie seither bestens auf die neue Aufgabe vorbereiten. Auch die Müritz-Region ist der neuen Geschäftsführerin sehr vertraut, wurde sie doch in Waren geboren, verlebte ihre Kindheit in Penzlin und kehrte nun nach verschiedenen Jobs zurück in die Heimat.

Dorothea Konrad hat aber noch mehr Gründe, zufrieden in den Ruhestand zu wechseln. Ihre Bilanz als Geschäftsführerin kann sich nämlich sehen lassen. Als sie vor zwölf Jahren startete, beschäftigte die Klinik Amsee, die zur Johannesstift Diakonie gehört, 82 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 150. Vor zwölf Jahren wurden in der Lungenfachklinik jährlich 1900 Patienten behandelt, heute sind es etwa 3600. Und vor zwölf Jahren sind die Beschäftigten auch nicht nach Tarif bezahlt worden, seit Mitte vergangenen Jahres bekommen sie 100prozentige Tarifgehälter.
„Die Lohnsteigerungen sind im Laufe der Jahre nach und nach eingeführt worden, denn mein oberstes Credo ist, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen und auch Wertschätzung erfahren sollen“, sagte die jetzige Ruheständlerin. Und so änderte die 65-Jährige gleich nach ihrem Start als Geschäftsführerin auch die Arbeitszeiten. Seinerzeit gab es in Amsee Verträge für  30-Stunden-Wochen an 6 Tagen, jetzt sind es 40-Stunden-Wochen an fünf Tagen.

Großen Wert legte Dorothea Konrad von Anfang an auch auf die Nachwuchsgewinnung. Los ging’s mit zwei Auszubildenden pro Lehrjahr, heute sind es zehn. Diejenigen, die ihre Ausbildung gut meistern, übernimmt die Klinik auch sehr gerne. „Eine gute Ausbildung im eigenen Haus ist für mich eine der wichtigsten Maßnahmen, dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken“, erklärte die Neu-Rentnerin.

„Das Karlsburg für die Lunge“

Und: Alleine in den vergangenen acht Jahren sind in Amsee rund zehn Millionen Euro investiert worden. Vor allem in modernste Technik. Die Intensivstation wuchs von 7 auf 12 Betten, die Palliativstation entstand und zuletzt das Medizinische Versorgungszentrum mit Sitz im Warener Bahnhof, um nur einige Beispiele zu nennen. „Wir sind heute eine moderne, spezialisierte Klinik, die fest im Bettenplan des Landes verankert ist und die mit fünf pneumologischen Fachärzten nicht nur in der Region einen hervorragenden Ruf genießt, sondern auch weit darüber hinaus“, so Dorothea Konrad.

Also große Fußstapfen für die junge Nachfolgerin Katharina Paetow. Doch die 41-Jährige empfindet das nicht als Druck, sondern hat selbst ganz klare Vorstellungen von ihrer Arbeit als Geschäftsführerin. Das sprichwörtliche Rad will sie nicht neu erfinden, aber sie hat feste Ziele im Blick. So soll die Klinik Amsee DAS Lungenzentrum in Mecklenburg-Vorpommern werden, sozusagen das „Karlsburg für die Lunge“. Dazu gehört auch ein zertifiziertes Weaning-Zentrum. Beim Weaning handelt es sich um kontrollierte Entwöhnung eines Patienten von den Beatmungsgeräten nach längerer künstlicher Beatmung. Darauf richtet die Klinik schon seit längerem einen Fokus, jetzt geht’s darum, die Voraussetzungen zu erfüllen, um als Weaning-Zentrum anerkannt zu werden.

Viel Arbeit also für die „Neue“, die zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern an die Müritz zurückgekehrt ist, sich hier nach eigener Aussage sehr wohl fühlt und sich auf ihre Arbeit als Geschäftsführerin der Klinik Amsee freut. Und bei Bedarf kann sie gewiss auch mal bei Dorothea Konrad an die Tür klopfen.


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