Landeselternrat fordert Abschaffung der Maskenpflicht

6. Juni 2021

Der Landeselternrat Mecklenburg-Vorpommern hat die sofortige Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht für alle Schüler im Land gefordert. „Die Schüler benötigen vor den Ferien ein Zeichen der Normalisierung ihres Schulalltags. Nicht erst nach den Ferien“, so der Elternratsvorsitzende Kay Czerwinski. Mecklenburg-Vorpommern startet am 21. Juni als erstes Bundesland in die Sommerferien. Bis dahin gilt laut Corona-Landesverordnung auch die Maskenpflicht. Für die Pausen auf dem Schulhof ist sie aber bereits aufgehoben worden.

Die Landesregierung sei ein klares, an Inzidenzen gekoppeltes Ausstiegsszenario aus der Maskenpflicht an Schulen schuldig geblieben, beklagt Czerwinski. Der deutliche Rückgang des Infektionsgeschehens erlaube weitere Lockerungen. So sei die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz unter zehn gesunken und es sei an der Zeit, den Schülern zu zeigen, dass sich ihr Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie auch gelohnt habe. „Die Kinder und Schüler in diesem Land haben die größten Entbehrungen und Nachteile von allen gesellschaftlichen Schichten ertragen müssen. Ihr klagloses Umsetzen aller Vorgaben verdienen höchste Anerkennung und Respekt“, sagte der Elternvertreter.

In den kommende Wochen und Monaten müsse der Fokus auf eine verantwortungsvolle Überwindung der Lerndefizite gelegt werden. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, sei die „vollumfängliche personelle Ausstattung der Schulen mit qualifizierten Lernkräften und Schulsozialarbeitern“ unerlässlich. Zudem müsse sich das Land für eine mögliche vierte Infektionswelle wappnen. „Die schnellstmögliche Ausstattung aller Schulen mit Luftfilteranlagen sehen wir neben der vorrangigen Umsetzung des Digitalpaktes als probates Mittel, um Schulschließungen in Zukunft vermeiden zu können», erklärte Czerwinski. Schulen seien der beste Ort zum Lernen. Das habe die Pandemie deutlich gezeigt.


9 Antworten zu “Landeselternrat fordert Abschaffung der Maskenpflicht”

  1. Gast sagt:

    Der MNS ist aktuell der einzige Schutz, den Kinder und Familien aktuell haben. Wir sind Eltern und für uns spricht der Landeselternrat nicht!!
    Es ist immer noch nicht klar, welche Folgen eine Infektion bei Kindern haben kann. Auch Kinder erkranken schwer und können Langzeitschäden davontragen. Da die Übertragung hauptsächlich über Aerosole stattfindet, heißte es: Zumindest der MNS muss sein, da ohne Luftfilter&ohne Abstand kein weiterer Infektionsschutz in den Schulen gegeben ist. Hätte sich der Landeselternrat für Luftfilter und halbe Klassen eingesetzt, könnte man über den Wegfall von MNS im Klassenraum diskutieren.

    Wie viele Eltern gehören zur Risikogruppe und sind noch lange nicht geimpft?! Von den Kindern mal abgesehen.

    Nach 1,5 Jahren Pandemie und dem umfassenden Wissen über die Virusübertragung kommt der Landeselternrat nun mit einer derart realitätsfernen Forderung um die Ecke, als wäre die Pandemie vorbei. Für mich eine völlig naive und momentan unfassbare Forderung.

  2. Martin Guthof sagt:

    „Nach 1,5 Jahren Pandemie und dem umfassenden Wissen über die Virusübertragung“
    Aufgrund diesen Wissens kann man auch zu ganz anderen Schlussfolgerungen kommen.
    Das Risiko ist für die Kinder nicht größer als bei Atemwegserkrankungen, die in der Vergangenheit aufgetaucht sind. Daher sind Maßnahmen durch nichts zu rechtfertigen. Es ist nun mal unmöglich, sämtliche Risiken des Lebens auszuschalten, auch wenn dies suggeriert wird. Die psychosozialen Folgen werden den Kindern mehr schaden, als dieses eine meistdiskutierte Virus. Ich bin froh, dass meine Kinder noch nicht schulpflichtig sind.

  3. Peter sagt:

    Ich stimme dem Gast zu.
    Meine Eltern mussten in ihrer Jugend Hunger Obdachlosigkeit und Todesangst erleiden wärend und nach dem Krieg.
    Die geringe Einschränkung durch die Maske ist daher doch ein Beitrag für die Gemeinschaft von den Jüngeren.
    In dieser Pandemie sind meine Eltern wieder die schwächsten. Ich kann deswegen dieser Ideologie des Elternrates nichts abgewinnen.

  4. Verena Schulz sagt:

    Gerade Eltern sollten sich freuen: Es ist nichts los in MV. Erschreckend ist nur noch, dass die Panik in den Knochen der Menschen sitzt. Kinder haben übrigens keine schwerern Verläufe und idR ein gutes Imunsystem. Höchste Zeit mal wieder ein normales Risikoempfinden zu haben. Das gehört zum Leben einfach dazu. Permanente Angst auf Kids zu übertragen ist auf jeden Fall schädlich. Ich finde die Position des LER absolut unterstützenswert. Zudem bin ich nicht der Meinung, dass das ganze Volk zu leiden hat damit wenige nicht xyz. Es ist sehr deutlich geworden, dass die Themen Alter, Krankheit, Tod – normale Gegebenheiten des Lebens- super schrecklich geworden sind, weil sie verdrängt und nicht bedacht werden. Und Solidarität, die ja modern ist, ist keine Einbahnstraße. Es wird Zeit, dass die Kids sich wieder normal entwickeln können. DIE haben das Leben nämlich noch vor sich.

  5. Frank sagt:

    Man weiß das da was durch die Luft schwirrt was schwere Erkrankungen oder auch Langzeitschäden anrichten kann. Man weiß man kann sich und andere durch Tragen von Masken in einem gewissen Umfang davor schützen. Man tut es aber nicht mehr weil es gerade ein paar Tage wenig Fälle gibt und man eigentlich auch keine Lust mehr hat sich zu schützen.

    Antwort vom Virus:
    Danke für Ihre Zusammenarbeit.

    Nix verstanden. Nix gelernt. Nix gekonnt.
    Einstellung klingt wiedermal nach Spaßgesellschaft. Eigentlich ein Wunder das die Menschheit so lange überlebt hat.

  6. Tom sagt:

    Wenn man sich die Entwicklung der Zahlen einfach mal mit einem gesunden Menschenverstand anschaut, könnte man auf folgendes kommen:

    – Anstieg der Zahlen primär in der kalten Jahreszeit –> Menschen halten sich mehr innen auf; Ansteckung durch Aerosole innen scheint sehr viel gefährlicher zu sein (private Anmerkung: bei meinem Arbeitgeber gab es einen Ausbruch mit 14 Kranken – alle in zwei bestimmten Räumen. Die anderen Räume hatten keine Kranken – scheint also primär Aerosolbedingt zu sein)
    – Unterricht findet meist innen statt
    – von keinem Elternteil kann verlangt werden, dass es 1,5 m Abstand zu seinem Kind hält. Abgesehen davon – so etwas würde dann ernsthaft Schaden bei einem Kind verursachen
    – ebenso wenig kann von einem Kind verlangt werden, beim Spielen 1,5 m Abstand zu anderen Kindern zu halten
    – wenn also ein Kind in der Schule krank wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es andere Kinder ansteckt und die dann ihre Eltern, sehr hoch

    Und daher sollte alles, wirklich alles unternommen werden, dass die Ansteckung in Kita oder Schule so gering wie möglich bleibt. Auf null geht sie eh nur, wenn die Schule zu ist. Und da ist ein Stück Stoff vor dem Mund beim besten Willen nichts, was einem Kind bleibende psychische Schäden zufügt, wenn die Eltern vernünftig damit umgehen und dem Kind das Unwohlsein nicht auch noch einreden. Denn einer der Grundsätze in der Psychologie ist nun mal, dass die meisten psychischen Schäden durch den Umgang der Eltern mit dem Kind und den Gegebenheiten verursacht werden. Ein wenig Verantwortungsgefühl schadet Kindern nicht – und Eltern auch nicht!

  7. Simon Simson sagt:

    Natürlich können wir bei den gegenwärtigen Infektionszahlen argumentieren, dass Covid als Lebensrisiko in den Hintergrund tritt, gegenüber anderen. Ob man so oder so richtig argumentiert, bleibt interessenabhängig. Nur hätten wir so die Rechnung ohne den Wirt (das Virus) gemacht. Wenn genügend zur Impfungen bereit sind und diese auch bei allen neuen Virusvarianten schützen, ist wahrscheinlich, dass uns noch eine Welle im Herbst erspart bleibt. Wenn aber angesichts der niedrigen Zahlen der Schlendrian gewinnt oder der Ungeist des Leugnens, weil es dem Schlendrian entgegenkommt, kann es sein dass im Herbst weniger als 80% geimpft sein werden. Dann wird eine Welle mit dem Rückverlagern vor allem der Partys in die Innenräume mangels Herdenimmunität unausweichlich, auch ohne, dass gefährlichere Varianten dies anheizen. Dann trifft es die unschuldig mit, die nicht geimpft werden können, Babys, Schwangere, akut lebensbedrohlich Erkranke, Allergiker usw. Das ist derzeit Zukunftsmusik. Fakt ist aber, dass dann, wenn wir uns jetzt eine Inzidenz von 10 statt 1 leisten, im Herbst zum gleichen Zeitpunkt in einer rechnerischen Welle 300 statt 30. Die Mathematik ist unbestechlich, hier natürlich ohne Imponderabilien aus dem Ausland, Thema Reiserückkehrer. In dem Sinne, bemüht Euch bitte, wenn Ihr den inneren Schweinehund überwinden könnt, um die 1 oder noch besser, die 0. Dann wird jedes Multiplikat (also wieder ohne Einschleppungseffekte) für den Herbst auch 0 sein.

  8. Klaus sagt:

    Kleine Anmerkung zu Deiner folgenden Aussage „Kinder haben übrigens keine schwerern Verläufe…“.
    Diese Aussage ist leider komplett falsch. Beispielsweise siehe https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(21)00030-4/fulltext

  9. Martin Guthof sagt:

    Da hier die Fraktion „Maske auf“ zahlreich vertreten ist, frage ich einfach mal. Setzen Sie sich auch genauso vehement für die Bekämpfung anderer Krankheiten ein? Ich nehme mal als Beispiel HIV. Ein Virus, welches nur den Menschen befällt und auch nur von Mensch zu Mensch übertragen wird. (Zumindest in der Praxis)
    Wenn man alle Menschen genauso vehement durchtestet und Kontakte verfolgt, dann wäre HIV doch im Handumdrehen unter Kontrolle und würde auch alsbald verschwinden.
    HIV Tests könnte man doch bei vielen Gelegenheiten verbindlich vorschreiben, neuer Personalausweis, neuer Arbeitgeber, Umzug, bei jedem Behördenkontakt, wo ein persönliches Dokument von nöten ist.
    Ruckzuck wäre ein Problem weniger da.