Untreue: Strafbefehl gegen Kriminalisten von der Müritz

10. Juni 2021

Der Kriminalbeamte aus der Müritz-Region, der mehrere Jahre lang als Kassenwart des Hundesportvereins Kamerun Geld unterschlagen haben soll (WsM berichtete), hat einen Strafbefehl über eine Freiheitsstrafe von 11 Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, bekommen. Das bestätigte der Neubrandenburger Oberstaatsanwalt Andreas Lins auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Der Strafbefehl ist inzwischen rechtskräftig.

Der Kripobeamte musste sich wegen insgesamt zehn Taten der Untreue mit einem Gesamtschaden von 2400 Euro verantworten. Das disziplinarrechtliche Verfahren gegen ihn läuft nach Auskunft des Polizeipräsidiums Neubrandenburg noch, so dass man noch keine Einzelheiten bekanntgeben wolle. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ ist der Polizist aber seit längerem suspendiert.

Der langjährige Kassenwart des Vereins soll über Jahre Geld “abgezweigt” haben. Nachdem andere Vereinsmitglieder in die Bücher schauen wollten – was nur gegen Widerstand möglich war – ist  das Fehlen des Geldes schließlich entdeckt worden. Daraufhin hat der einstige Kassenwart eine Summe in Raten zurückgezahlt. Dafür hat der Vorstand ihm offenbar zugesagt, auf eine Anzeige gegen den Beamten zu verzichten.

Doch das fanden nicht alle Vereinsmitglieder richtig. “Der Vorstand deckt damit eindeutig eine Straftat. Mit jedem anderen wäre man anders umgegangen, jede Verkäuferin wäre sofort angezeigt worden, aber weil der Mann Polizist ist, lässt man es sein”, ärgerte sich ein Angehöriger eines Vereinsmitgliedes. Mit dieser Meinung stand er nicht alleine da.

Wie es heißt, forderte der Verein nach Prüfung der Jahre 2017 bis 08/2019 eine Summe von 5211,46 Euro und für den ebenfalls geprüften Zeitraum von 2013 bis 2016 genau 6894,13 Euro.

Warum es über so viele Jahre nicht aufgefallen ist, dass der Kriminalist, der auch ansonsten sehr aktiv am Vereinsleben teilnahm, Gelder unterschlagen hat, ist unklar.


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