Schockanruf in Neubrandenburg geglückt

16. Juni 2021

Erneut ist Betrügern gelungen, mittels des sogenannten Schockanrufes an Bargeld zu kommen. Eine 58-jährige Neubrandenburgerin verlor 18.000 Euro. Sie erhielt gestern in den Mittagsstunden einen Anruf von einer angeblichen Kripobeamtin Braun. Sie teilte ihr mit, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun ins Gefängnis müsse, es sei denn, es wird eine Kaution hinterlegt. Die Beamtin übergab das Telefon auch an die vermeintliche Tochter, die weinte und um Hilfe bat.

Das Telefonat wurde über eine Stunde ununterbrochen gehalten. Nach angeblicher Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft einigte man sich auf eine Kaution in Höhe von 18.000 Euro, und die Übergabe wurde vereinbart.

Gegen 14 Uhr wurde die Kollegin der Kriminalpolizei zur deutschen Geschädigten geschickt, um das Geld abzuholen. Die Übergabe erfolgte vor der Haustür in der Neustrelitzer Straße.

Die 58-Jährige beschrieb die Geldabholerin als etwa 40-jährige Frau, ca. 165 cm groß und schlank. Sie hatte schulterlanges dunkles Haar und habe leicht asiatisch ausgesehen. Sie war komplett in schwarz gekleidet. Die Anzeigende übergab das Geld auf Druck eines nochmaligen Telefonates mit der Kripobeamtin Braun an die Unbekannte. Dazu war ihr ein Handy überreicht worden. Sowohl die Beamtin Braun, als auch die Abholerin hätten akzentfrei Deutsch gesprochen.

Nach der Geldübergabe ging die unbekannte Tatverdächtige in Richtung Rewe davon. Die Geschädigte wunderte sich, dass sie zu Fuß ging und bat sie stehenzubleiben. Das tat die Abholerin natürlich nicht. Die 58-jährige verfolgte sie noch in Richtung Autohaus und forderte sie mehrfach auf, stehen zu bleiben. Schließlich brach sie die Verfolgung ab.

Wieder zu Hause rief sie ihre Tochter an und erfuhr so, dass sie auf einen Betrug hereingefallen war. Sie informierte die Polizei, doch durch den zeitlichen Verzug verlief eine Nahbereichsfahndung negativ.

Zeugen, die die Frau gesehen haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können, wenden sich bitte an die Einsatzleitstelle unter 0395 / 55822224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder an jede andere Polizeidienststelle.


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