Macht der Gewohnheit: Viele tappen nachts in die „Blitzerfalle“

3. August 2021

Von den einen werden sie gehasst, andere finden sie sehr sinnvoll: Die Blitzeranhänger, die der Kreis regelmäßig wandern lässt. Vor kurzem stand einer dieser Anhänger in der Röbeler Chaussee in Waren. Ein besonderer Standort, denn gegenwärtig darf man nachts nur mit Tempo 30 durch die Stadt fahren. Hat sich das in der Auswertung der „Geblitzten“ bemerkbar gemacht?

Eine exakte Auswertung gibt es beim Landkreis nach Auskunft von Peter Handsche, Ordnungsamtsleiter des Kreises Mecklenburgische Seenplatte, nicht. Vor allem keine Unterscheidung danach, wer am Tag oder wer in der Nacht geblitzt wurde. Diese Extra-Auswertung müsste der Landkreis auch extra bezahlen.

Dennoch kann der Amtsleiter sagen, dass in der Röbeler Chaussee einer ersten Analyse zufolge pro Tag etwa 400 Verkehrsteilnehmer geblitzt worden, viele von ihnen in der Nacht. Bei den meisten, die es nach 22 Uhr erwischt hat, gab es nur geringere Überschreitungen, da lag es wohl an der Macht der Gewohnheit, dass dort 50 km/h erlaubt sind.

Es habe aber auch extreme Ausrutscher nach oben gegeben. So seien einige nachts auch mal mit Tempo 100 und mehr durch Waren gerauscht. Das wiederum bestätigt die Aussagen von Anwohnern, die immer wieder berichten, dass der eine oder andere Autofahrer die B 192 nachts als Rennstrecke ansieht, was nicht nur gefährlich ist, sondern auch die Lärmbelästigung erhöht.


6 Antworten zu “Macht der Gewohnheit: Viele tappen nachts in die „Blitzerfalle“”

  1. Peter sagt:

    Ich befürworte das Blitzen. Trifft meistens die Richtigen .

  2. Dieter sagt:

    Früher gab es Wegzoll und Raubritter, heute stellen wir Blitzer für 80-150.000 € auf Straßen, die keinen Unfallschwerpunkt darstellen, und zocken die Menschen ab. Anders kann man das nicht bezeichnen. Ginge es wirklich um Sicherheit, würde wie z.B. in Norwegenn vor jedem Blitzer ein Hinweisschild „Achtung Radarkontrolle“ stehen. Und dabei gibt es genug Brennpunkte wo das Geld dringend notwendig wäre z.B. Sportvereine. Spielplätze, gesundes Schulessen, Lehrmittel. Die Liste könnte beliebig verlängert werden. Ach ganz vergessen hab ich noch die vielen Möglichkeiten für die Jugendlichen die es seit vielen Jahren nicht mehr gibt. Schicken wir die halt am Wochenende auf die Strasse. Wir sind ja so um die Sicherheit unserer Menschen besorgt. Diese Argumentation ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Sind nicht die Kinder und Jugendlichen unsere Zukunft. Kluge Investoren handeln nicht so, warum wir? Zeit zum umdenken?

  3. Marga Beier sagt:

    Ich auch leider fehlen noch viele die erwischt werden müssen. Viele fahren am Blitzer vorbei und rasen dann weiter. Kenn ich auch jemanden.

  4. Warener Jung sagt:

    Wegelagerei, wie zu Ritter Runkel’s Zeiten !

  5. Regimekritiker sagt:

    @Peter: Sehe ich genau so. Einfach an aufgestellte Regeln halten, dann ist man immer auf der sicheren Seite. In diesem Fall werden es die Anwohner (Lärmbelästigung) danken. Voraussetzung ist natürlich, dass man fähig ist sein Fahrzeug niedertourig, und damit zusätzlich noch effizient, zu bewegen.

  6. Elimar sagt:

    Ich habe ein altes Navi. Das habe ich auf + 10km/h eingestellt. Somit meckert es, falls ich relevant zu schnell fahre. Seit 200.000 km wurde ich nicht geblitzt. Da inzwischen fast alle Autos mit eingebautem Navi geliefert werden, kann ich bei den ´Zu schnell-Fahrern´, ich will nicht alle als Raser bezeichnen, kaum Mitleid entwickeln. Was die Wegelagerei betrifft: Im Mittelalter traf es jeden gesetzestreuen Handelsreisenden, die schnell reitenden eher weniger. Irgendwie hinkt also der Vergleich. Würden alle so fahren, wie es problemlos möglich ist, gäbe es keine Blitzer. Bis dahin mein Tipp: an die eigene Nase fassen!