Anwohner: „Bauprojekt ist zu hoch, zu mächtig, es erschlägt“

30. Oktober 2021

Auf dem Grundstück des ehemaligen „Franziskaners“ in der Warener Papenbergstraße sollen neue Wohnungen entstehen, Wohnungen, die Waren braucht. Doch gegen das Projekt des Bauunternehmens Schlingmann regt sich von Anfang an Widerstand. Vor allem von Anwohnern, aber auch Naturschützer hegen Bedenken (WsM berichtete). Warens Stadtvertreter haben sich jetzt erneut mit dem Vorhaben beschäftigt. Nachdem der erste Entwurf des Bebauungsplanes nach zahlreichen Hinweisen und Widersprüchen geändert worden ist, sollten die Politiker wieder über den geänderten und die erneute Auslegung beschließen. Auch ein Anwohner erhielt während der Diskussion Rederecht. Sein Fazit: Das gesamte Projekt ist zu groß, zu hoch, zu mächtig, es erschlägt.

„Es geht nicht darum, dass auf dem Grundstück nicht gebaut werden soll, aber das, was man dort plant, ist einfach zu massiv“, so Mathias Mergenthaler, der für mehrere Anwohner gesprochen hat. Er rückte nicht mit dem „Holzhammer“ an, sondern hatte sich perfekt auf seinen Auftritt vorbereitet – argumentierte sachlich, sehr detailliert, nannte Zahlen und Fakten und machte vor allem Vorschläge, um die zu erwartende „Enge“ auf dem Grundstück in der Papenbergstraße zu entkrampfen. Zwar hätte man bereits eine Erhöhung des Abstandes von der vorhandenen Wohnbebauung von 10 auf 13 Meter eingearbeitet, bei den geplanten dreigeschossigen Häusern reiche das aber nicht aus. Die Bewohner der angrenzenden Häuser würden – sollte so gebaut werden, wie vorgesehen – direkt vor einer fast zehn Meter hohen Wand leben.

Gerade die rechte Seite der Papenbergstraße – von der Innenstadt kommend – sei geprägt von kleineren Häusern. Zwar habe man auch zu DDR-Zeiten bereits Mehrfamilienhäuser auf diese Seite gebaut, doch mit mehr Abstand. Daran habe man sich gewöhnt, daran können man nichts mehr ändern, aber diese Fehler sollte man nach Meinung der Anwohner nicht wiederholen. Mathias Mergenthaler lud die Stadt-Politiker ein, sich or Ort selbst ein Bild zu machen und erst dann zu entscheiden. Einige hätten sich bereits auf dem Grundstück umgesehen, aber eben nur wenige.

Auf dem gut 3500 Quadratmeter großen Grundstück sollen um die 30 Wohnungen in mehreren Häusern mit Tiefgarage entstehen. Ferienwohnungen sind nicht erlaubt. Die alten Gebäude wurden bereits abgerissen, für die Neubauten müssen noch einige Bäume fallen, dafür sollen neue gepflanzt werden. Die Garagen auf dem sich anschließenden Grundstück bleiben zunächst, doch bei den Nutzern wächst die Sorge, dass auch sie bald weichen müssen.

Warens Stadtvertreter stimmten dem jetzt vorgelegten Bebauungsplan und der erneuten Auslegung trotz der Anwohner-Bedenken mehrheitlich zu – mit der Erhöhung des Abstandes zu einem Nachbargrundstück von 10 auf 13 Meter und der Duldung einer Grenzbebauung zu einem städtischen Grundstück.


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