20 Kindersitze im Test – Vier Schalen mit zu viel Schadstoffen

23. Oktober 2019

12 Modelle mit der Note „gut“ und vier weitere mit „befriedigend“, die die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich übertreffen: Das ist das Ergebnis des aktuellen Kindersitztests des ADAC. Dabei wurden 20 Kindersitze aller Größen in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft und bewertet. Die beste Sicherheitsbewertung aller seit 2015 getesteten Sitze hat der „BeSafe iZi Kid X3 i-Size“ (für Kinder von ca. 1 bis 4 Jahren). Er wurde sowohl beim Frontal- als auch beim Seitenaufprall mit „sehr gut“ benotet. Außerdem erfreulich: Kein Sitz scheitert im Frontalaufpralltest, aber der „Hauck iPro Baby mit iPro Base“ kommt seiner Belastungsgrenze sehr nah. Er hält den Dummy zwar noch zurück, löst sich beim Test aber teilweise von seiner Isofix-Basis. Wird der Sitz ohne Basis mit dem Fahrzeuggurt befestigt wird, bietet er einen besseren Schutz.

Vier der untersuchten Sitzmodelle mussten aber mit „mangelhaft“ bewertet werden. Der Grund: der hohe Schadstoffgehalt. Die Bezugsstoffe des „Uppababy Mesa i-Size“ und des „Uppababy Mesa i-Size + i-Size Base“ enthalten das Flammschutzmittel TCPP. Die gefundene Menge überschreitet den für Spielzeuge geltenden Grenzwert der Richtlinie 2014/79/EU. Beim „Hauck iPro Baby“ und dem „Hauck iPro Baby + iPro Base“ enthalten die Bezugsstoffe Naphthalin. Der Stoff steht im Verdacht eine krebserzeugende Wirkung zu haben. Auch hier lag der Messwert jeweils über dem für Spielzeug geltenden Grenzwert.

Eltern sollten sich vor dem Kauf eines Kindersitzes über das Angebot informieren. Dabei sind auch die Vorjahres-Ergebnisse der Kindersitztests hilfreich, da die Hersteller nicht jedes Jahr neue Modelle auf den Markt bringen.

Beim Kauf sollte man die in Frage kommenden Modelle direkt im Auto mit dem Kind ausprobieren. Denn der richtige Einbau ist für den optimalen Schutz im Fall eines Unfalls besonders wichtig. Außerdem muss der Gurt straff angezogen werden und möglichst nah am Körper liegen. Jacken sollten dabei unter dem Beckengurt herausgezogen werden. Gurte und Rückenstütze müssen für den optimalen Sitz regelmäßig an die Größe des wachsenden Kindes angepasst werden.

 


Eine Antwort zu “20 Kindersitze im Test – Vier Schalen mit zu viel Schadstoffen”

  1. Simon Simson sagt:

    Dass die Hersteller mit der Note „befriedigend“ die gesetzlichen Vorgaben = Mindestanforderungen übertreffen, ist mir klar. Sonst wäre es Note „ungenügend“. Dass die WSM aber dann, wenn es damit geradeso zu mehr als „genügend“ gereicht, schreibt, „weit übertroffen“, will mir noch nicht in den Kopf. Oder verstehe ich was nicht? Seit vielen JAhren immer wieder dieselben Tests mit immer wieder durchwachsenem Ergebnis. Kann es denn für die Ingenieure zu schwer sein, mal einen Kindersitz zu konstruieren, der -Stand der Technik – in allen Punkten gut ist? Ich glaube nicht. Wie bei allen Produkten braucht es Luft nach oben, um beim Folgemodell mit vielen Ver(schlimm)besserungen aufwarten zu können, alsdass die alten, verschlissenen Sitze nach einmaligem Durchlauf mit Sicherheit auf dem Sperrmüll landen. Die Kinder zählen bei dem Geschäft nicht viel mehr, als die Dummis und die Eltern im deutschen Wortsinn auch.