Kommentiert: Gesucht! Wer hat Warens Bürgermeister gesehen?

27. Januar 2022

Wo steckt eigentlich Warens Bürgermeister Norbert Möller? Ist er überhaupt im Dienst? Sitzt er im warmen Home-Office oder in seinem kuscheligen Verwaltungsbüro? Haben wir überhaupt noch einen Bürgermeister? Das sind nur einige Fragen, die sich viele Warener Einwohner derzeit und schon seit längerem stellen. Denn: Norbert Möller hat sich offenbar weggeduckt. Es gibt ihn in der Öffentlichkeit nicht, man sieht ihn nicht, man hört nichts von ihm.
In einer Zeit, in der jeder Einwohner seiner Stadt – vom jüngsten bis zum ältesten – unter der Pandemie leidet, in der Unternehmen um ihre Existenz kämpfen, in der Mitarbeiter von Schulen und Kitas Tag für Tag einen Wust von Bürokratie-Kram erledigen und Personalausfälle kompensieren müssen, in einer Zeit, in der die Gastronomen und Hoteliers seiner Stadt verzweifelt nach jedem Strohhalm greifen, in der in den Praxen und Kliniken der Ausnahmezustand herrscht, und in der auch die Müritzer so gespalten sind wie nie zuvor, verkriecht sich Warens Bürgermeister. Er findet quasi nicht statt. Kein Zuspruch für SEINE Warener, keine Hilfsangebote, nicht einmal Nachfragen.

Wir haben in den vergangenen Tagen mit zahlreichen Einzelhändlern sowie Gastronomen gesprochen und wollten wissen, ob sich der Stadtchef denn bei ihnen einmal sehen lassen oder sich zumindest telefonisch erkundigt hat, wie sie klar kommen. Die Antwort: Nein, von Herrn Möller haben wir schon ewig nichts gehört. Das sieht in den Schulen nicht anders aus. Keine Nachfrage, keine Hilfsangebote. Dabei könnten die Mitarbeiter der Schulen, die im Test- und Quarantäne-Wahnsinn fast ersticken, helfende Hände gut gebrauchen.

Ja, Norbert Möller hat sich – nach mehrfacher öffentlicher Aufforderung – mit den Organisatoren der Corona-Demos getroffen. Wie das Gespräch gelaufen ist erfahren SEINE Warener wieder nur von den Demo-Organisatoren, von Möller selbst kein Wort. Er überlässt die Öffentlichkeitsarbeit auch hier wieder anderen, nämlich den „Spaziergängern“. Die dann auch bei einer Demo auf dem Markt darüber berichten. Dass es besser geht, hat beispielsweise Neubrandenburgs Bürgermeister Silvio Witt gezeigt. Auch er lud die Demo-Organisatoren ein – und informierte seine Einwohner anschließend umfassend, ohne dabei zu verhehlen, dass er weiterhin eine andere Meinung vertritt.

Nun gut, Öffentlichkeitsarbeit war noch nie das Ding von Warens Verwaltungschef. Sie findet fast nur statt, wenn eine Straßensperrung angekündigt werden muss oder der Bürgermeister ein Flatterband bei einer Straßen- bzw. Spielplatz-Einweihung durchschneiden will und auf hübsche Fotos hofft. Oder, wenn die Verwaltung schließt bzw. nur noch bedingt Bürger ins Innere lässt. Dann geht’s mit den Pressemitteilungen sogar ziemlich fix.

Sicherlich kann ein Bürgermeister nicht sonderlich viel ausrichten, was die große Politik und die allgemeine Pandemie-Lage betrifft. Das kann er aber auch ohne Corona nicht. Was er aber kann und muss: Er sollte SEINEN Warenern zumindest das Gefühl geben, dass er, dass seine Verwaltung da ist, dass er sich für die Probleme SEINER Einwohner interessiert, dass er versucht, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen. Dafür kassiert er Monat für Monat ein fürstliches Gehalt. Und Möglichkeiten gibt es. Da muss Möller auch wieder nur nach Neubrandenburg schauen, denn die dortige Verwaltung hat gemeinsam mit den Stadtwerken eine beispielhafte Gutschein-Aktion hingelegt, die den Einzelhändlern und auch Gastronomen nach eigenem Bekunden in schweren Zeiten nicht nur einen Lichtblick gegeben, sondern auch mehr Geld in die Kassen gespült hat.

Und in Waren? Nun ja, die Stadtvertreter genehmigten im Herbst 2020 einen Härtefallfond, der Erfolg war ob der Hürden eher mäßig. Außerdem hat der Bürgermeister ab und an mal eine „Ansprache ans Volk“ mit abgedroschenen Durchhalte-Parolen gestreut. Unter anderem im November 2020 und Ostern des vergangenen Jahres. Damals meinte er unter anderem „Die Hoffnung stirbt zuletzt“.
Die Hoffnung, dass Waren eine starke Führung hat, die auch in Krisenzeiten fest an der Seite der Einwohner steht, haben aber viele Bürger inzwischen resigniert begraben.
Antje Rußbüldt-Gest


13 Antworten zu “Kommentiert: Gesucht! Wer hat Warens Bürgermeister gesehen?”

  1. Beka sagt:

    Auf den Punkt gebracht. Sehr gut.

  2. Baggeropi sagt:

    Zeit absitzen mit wenig Bewegung.

  3. H.W. sagt:

    Da braucht man gar nicht bis nach Neubrandenburg schauen. Ganz in der Nähe in Grabowhöfe ist das beste Vorbild wie ein wirklicher Bürgermeister sein Amt versteht.

  4. eine enttäuschte Warenerin sagt:

    An die sehr guten Leistungen des Herrn Günter Rhein kann sich Herr Möller ein Beispiel nehmen.
    Niemals kann er dort anknüpfen, den Maßstab hat Herr Rhein für ihn zu hoch angesetzt.
    Eine Stadt, so schön sie bereits ist, braucht stetigen Wachstum, verträgt keinen Stillstand.
    An nichts seines bisherigen Schaffens bleiben eindrucksvolle Erinnerungen,
    außer Tempo 30.
    Nachdem es in der Bevölkerung zu Verwunderungen kam, weshalb von seitens des Bürgermeisters keine Reaktion zu seinen Bürgern wegen der Coronakrise kam, wurde eine Ansprache im
    „Warener Wochenblatt“ verfasst, quasi nach Aufforderung.
    So sieht keine BÜRGERnähe aus!
    „BÜRGERmeister“ ist nicht nur ein Titel, er bringt Verpflichtungen fern ab von Sektglas und Schere.

  5. Suwi sagt:

    Super!!!

  6. Müritz sagt:

    Wenn die Warener so unzufrieden mit ihm sind – warum wurde er dann wiedergewählt bei der letzten Wahl?

    Auch ich finde Herrn Möller äußerst schwach und ungeeignet als Bürgermeister….
    Und hoffentlich wird er dann beim nächsten Mal nicht mehr gewählt von den Warenern

    Und ein Danke für den tollen Artikel!

  7. 00schneider sagt:

    Wollte er nicht jede Woche ne Ansprache über soziale Medien halten? Waren NOCH schöner machen? Nix bekommt er hin. Entscheidende Fragen sind das Pflastermuster am Hafen, Besetzung von Posten und sich darstellen als der große Zampano, Beispiel Augenarzt, Testzentrum etc. Mit dem Mann wird das hier nix. Keine Visionen, keine Ideen. Schade für Waren 14 Jahre Stillstand. Ein dixi Klo an der Feisneck, allein das ist für ein Heilbad eine Blamage ohnegleichen. Wohin fließt eigentlich die Kurtaxe? Es gibt unzählige Beispiele dafür, das hier nix passiert. Es bleibt die Hoffnung, dass er wirklich, wie Gerüchte behaupten, nicht voll durchzieht sondern bald in Rente geht. Bitte tun Sie es! Bevor hier alles den Bach runter geht. Und das ist nicht mal böse gemeint- Sie können es einfach nicht.

  8. Beppo Strassenkehrer sagt:

    Der Mann ist konsequent in seiner blassen Unfähigkeit. Offensichtlich ist das nicht so der „Bürgermeister“ sondern eher „Verwaltungschef“. Und das heißt dann eben, mit geringstem Kraftaufwand seine Zeit im Amt absitzen. Warum sollte er sich auch all den negativen Emotionen aussetzen, die ihm bei Begegnungen mit „seinen Bürgern“ entgegenschlagen könnten? Dann doch schon lieber auf Tauchstation gehen. Gewählt werden will er ohnehin nie wieder, eine politische Karriere strebt er auch nicht an – also da ist nichts, was ihn auf die Strassen der Stadt treiben könnte. Und so ein abgeschmackter Spruch : „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ ! In diesem Fall kann man da nur sagen: Aber sie stirbt!

  9. elf sagt:

    Wenn wir nu‘ so über ihn reden wird er uns erst recht keine Schwimmhalle bauen. Dann wird wahr, was mir damals meine betagten Eltern sagten, als die Unterschriften durch Herrn Schnur gesammelt wurden: „Eine Schwimmhalle bauen sie in Waren erst, wenn Du keine mehr brauchst!“ Damals wollte ich es nicht glauben.

  10. Simone Erwerth sagt:

    Tja Recht hat sie, er ist nicht da für seine Bürger. Ich hab ihn auch nie gewählt. Er war noch nie Bürgernah. Aber in der jetzigen Kriese sich gar nicht für sie Sorgen und Existenzängste seiner Bürger zu interessieren ist wirklich unglaublich. Ich hoffe, dass es keiner vergisst.

  11. Micha sagt:

    Ja , sind wir da etwa wieder verwundert in Zeiten der Verwunderung ??? Wenn Herr Schnur nicht Herr Schnur gewesen wäre ,dann hätte ein Herr Möller die zweite Amtszeit wohl nicht geschafft !!! Er ist ein Schatten seiner selbst . Wer hat denn großes erwartet ???? Ich jedenfalls nicht !!! Seine Wähler findet man doch mehr oder weniger in der älteren Altersgruppe die hier ja auch in der Mehrheit sind . Auf jung und Innovation setzt er ja auch nicht , scheint auch einfacher zu sein macht nicht ganz soviel Arbeit. Wie schon gesagt mal hier oder da ins Bild springen um sich zu präsentieren scheint eine seiner Lieblingsbeschäftigung zu sein . Für seine Gönner ist er wahrscheinlich auch immer zu erreichen wenn es wieder um teure Bauprojekte geht die hier eh schon keiner mehr bezahlen kann . Sprich sozialer Wohnungsbau für Eigentum!!! Dafür müssen andere Dinge weichen ,was interessiert mich der arme Warener !!! Klar ist die Zeit nicht einfach für alle aber in solchen Zeiten kann man beweisen was Größe ist !!! Er sitzt seine Zeit ab bekommt nochmal schönes Geld und wird sich dankend verabschieden . Und dann kommt der oder die nächste aus der SPD … hoffentlich nicht… Es ist Zeit für Veränderungen und Leuten mit Ideen für jedermann….

  12. Gerd B. sagt:

    Danke für den ausgesprochen gut formulierten Artikel! „Den Nagel Auf den Kopf getroffen“ würde ich sagen. Niemals hätte ich eine Chance für eine Wiederwahl gesehen. Naja, lag vielleich daran, dass einige Warener mit lethargischem Verhalten zufriedener sind, als mit einem Bürgermeister, welcher vielleicht mit neuem „Wind“ und Ideen Unsicherheit verbreitet. …Frei nach dem Motto „Wat de Buer nich kinnt, dat fret he nich.“ Na wie auch immer, ich hoffe Herr Möller, auch Sie lesen diesen Betrag und nutzen ihn für sich… .Ich steh zwar nicht gerne vor der Kamera, traue mich jedoch das, was ich von ihrer Arbeit bisher mitbekommen habe, gerne zu. In drei Jahren ist´s ja wieder so weit. Frei nach `Horst Schlämmer` – Isch kandidiere!

  13. Auge des Betrachters sagt:

    @enttäuschte Warenerin…

    Reden Sie von dem Günther Rhein den ich auch kenne?Der seinen Verwaltungsapperat nur mit ihm geneigten Personen besetzt hat,alle Warener Wahrzeichen an die B und B Gang verschenkt hat damit sie auch seine bevorzugte Bevölkerungsgruppe seiner Wähler weit über 60 hofieren und vergrößern konnten,der gegen alles war was mit Jugend und Spass am Wochenende zu tun hatte,der die größte Steuerquelle in Waren mit allen Mitteln geschlossen hat,der Veranstaltungen für Kindertage in den städtischen Bädern abgelehnt hat mit der Begründung dass es dem Rasen schadet und eh niemand daran Interesse hat,der heute noch wie Graf Koks durch die Stadt stolziert und denkt dass sie sein Königreich wäre,der sich immernoch hofieren lässt als wäre er nich in Amt und Würden,der auch heute noch zu jedem Würstchen seinen Senf geben muss und nur mal so am Rande,der größte Befürworter des Herrn Möller und seiner von ihm abkopierten Politik war und sich auch am liebsten bei Eröffnungen und Empfängen mit Schere und Sektglas vor jeder Kamera getummelt hat???Ein bisschen Realismus wäre da schon angebracht…

    Aber wie im kleinen in Waren ist es ja auch in der Landespolitik mit Frau Schwesig und beim ganz geossen Bruder mit Herrn Scholz seit diesem unrühmlichen Jahr ja auch…

    Ein Schelm der Böses dabei denkt dass es vllt an den 3 Buchstaben auf roten Grund liegen könnte dass überall unfähige Selbstbeklatscher auf falschen Stühlen sitzen…