Demo-Organisatoren fordern Rücktritt von Stadtpräsident Prehn

8. Februar 2022

Die Initiative „Menschen stehen auf“, die seit Monaten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Waren organisiert und sich künftig „Menschlich – Stark–Miteinander“ nennen will, fordert den Rücktritt von Stadtpräsident Rüdiger Prehn. Anlass ist der von Prehn initiierte „Warener Appell“, den er in einer Mail an Medien unter anderem mit dem Satz „Die gemeinsame Sorge wegen …der zunehmenden Verbreitung extremistischen, Faschistischen und antisemitischen Gedankengutes unter dem mDeckmantel des Protestes gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, fassten wir in einem Appell zusammen“, ankündigte. Nach Meinung der Initiative bezichtige Prehn damit pauschal alle Menschen, die in dieser Zeit aus unterschiedlichen Motiven Versammlungen organisieren oder daran teilnehmen, Verbreiter extremistischen, faschistischen und antisemitischen Gedankengutes zu sein. Die Rücktrittsforderung verlas Thomas Müller von der Initiative gestern Abend auf der Demo, an der knapp 400 Menschen teilnahmen.

Laut Thomas Müller habe sich die Initiative per Mail an Prehn gewandt und ihn nach seiner Äußerung gefragt. Er habe geantwortet, dass er seine Aussage getroffen habe, weil Versammlungsleiterin Manuela Lenuweit auf einer der Demos gesagt habe „Es wird der Tag kommen, an dem Polizei und Militär mit uns gemeinsam auf die Straße gehen.“

„Möge jeder für sich entscheiden, ob es sich bei diesen Worten bereits um das von Prehn genannte Gedankengut handelt“, so Thomas Müller. Er wirft dem Stadtpräsidenten vor, unter dem Deckmantel der Solidarität über die Menschen zu richten, die auf Grundlage der demokratisch zugesicherten freien Meinungsäußerung ihre Stimme erheben.

„Das Verhalten des Stadtpräsidenten trägt weder zur Solidarität noch zu gesellschaftlichem Miteinander oder offenem Diskurs bei. Dieses Verhalten führt einzig und alleine zu noch mehr Spaltung unter uns Menschen. Dieses Verhalten ist eines Stadtpräsidenten unwürdig. Dieses Verhalten lässt nur noch diese eine unsere Forderung zu: Es ist Zeit zu gehen, Herr Prehn. Treten Sie zurück. Sofort“, heißt es in der Erklärung mit der Unterschrift von Thomas Müller.

Auch in Röbel und Malchow wurde gestern Abend wieder demonstriert. Für Röbel gibt die Polizei die Teilnehmerzahl mit etwa 200 an, für Malchow mit rund 150.

Foto: Archiv


16 Antworten zu “Demo-Organisatoren fordern Rücktritt von Stadtpräsident Prehn”

  1. Peter Pan sagt:

    Wer so redet wie Frau Lenuweit ruft doch öffentlich zum Umsturz auf. Ich frage mich wie lange die Stadt sich noch an der Nase herumführen lassen will. Herr Müller soll sich ein anderes Forum suchen, wo er seine Technik einsetzen kann.
    Jeden Montag diese laute Musik ist richtig ekelhaft.
    Das was Herr Prehn sagt entspricht doch den Tatsachen, in den Reihen derer die jeden Montag „spazieren“ gehen sind doch „Rechte“. denen es nur darum geht Unruhe zu verbreiten.
    Nach meiner Meinung wären wir schon weiter wenn die „Spaziergänger“ die Zeit nutzen würden um sich impfen zu lassen anstatt sie auf dem neuen Markt zu „verpämmmpern“.

  2. ABC sagt:

    …haben echt andere Sorgen. Wenn alle Politiker zurücktreten die mal daneben gelegen haben dann können wir den Kram bald alleine machen.

  3. Simon Simson sagt:

    Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass es gestern noch geschneit hat. Aber zur Sache. Selbst pausenlos mit Falschaussagen und Andeutungen “Möge jeder für sich entscheiden,…“ treiben Frau Lenuweit und Herr Müller die Spaltung absichtlich voran. Herr Prehn ist nur in die Falle getappt. Ich stehe nicht hinter seinem Aufruf. Er war aus meiner Sicht nur eine total missglückte Aktion. Wird ihm vorgeworfen, dass er ALLE Teilnehmer einer rechtextremen Haltung bezichtigt, dann stimmt das nicht und schießt den Ball endgültig durch die Decke. Wir können feststellen, dass die Montagsdemonstranten des neuen Typus, aktiv oder einfach in der Herde Ihrergleichen mitlaufen. Fakt ist, dass sie Tatsachen ignorierend, eigene Sorgen und Nöte haben und diese so groß sind, dass sie sie über das wissenschaftlich fundiert notwendige solidarische Verhalten gesetzt sehen wollen. Ich nenne das bewusst nicht einfach Interessen. Die Politik wird sie auf Dauer zwangsläufig berücksichtigen, weil diese Menschen Teil des demokratischen Souveräns sind, denn sie richtet sich nach der Wählergunst, nicht nach ethischen Grundsätzen.

  4. old man sagt:

    Herr Prehn, treten Sie nicht zurück. Die Mehrheit der Stadt, steht hinter Ihnen. Wir sind Tausende und nicht paar hundert, die jeden Montag, ihre Zeit auf dem Markt verbringen, für Nichts. Oder haben die schon mal was erreicht???

  5. Warener Jung sagt:

    Lieber Peter Pan ! Viele der sogenannten Spaziergänger sind sogar 3 x geimpft ! Aber sie gehen spazieren, weil Sie Angst
    üm Ihre Arbeit haben, weil Sie die Nase voll haben von ünfähigen Politikern, mit Ihren zum großen Teil nicht nachvollziehbaren Hau – Ruck Entscheidungen, die den brav arbeitenden Leuten mit Ihren
    Preisen den letzten Cent aus der Tasche ziehen. Untätig sein, das lohnt sich in diesem Lande, dann kommen die
    Zuschüsse von staatlicher Stelle ganz alleine. Wenn ein Stadtpräsident diesen Leuten faschistisches Gedankengut unterstellt, dann macht mich das schon bedenklich. Und zu den sogenannten „Rechten“. Diese Leute laufen leider Gottes
    auch am Montagabend mit, werden aber zum größten Teil ignoriert. Was wäre die Lösung ?
    Jede Demo bzw. Veranstaltung, wo diese Herrschaften mitmarschieren sofort beenden ? Das kann auch keine Lösung sein !

  6. Müritz sagt:

    Regt sich denn einer von den Montagsspaziergängern mal über steigende Lebensmittelpreise , steigende Benzinpreise , erhöhte Energiekosten auf ???? ……. NEIN …..

  7. Stefan sagt:

    Man muss doch nur die Kommentare in der örtlichen Telegram-Gruppe lesen um zu wissen, dass die Aussage von Herrn Prehn gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt ist.

    Dort wird die Aussage von Frau Lenuweit sogar als Prophezeiung bezeichnet.

  8. Brita sagt:

    Hallo, Peter Pan, das, was Sie schreiben wird vielen Menschen, die sich dort jeden Montag hinstellen nicht gerecht. Diese fühlen sich getroffen. Und Herr Müller hat dies mit seinen Worten noch verstärkt, indem er Herrn Prehn unterstellt, dass dieser den Demonstranten unterstellt……
    Die Verfasser der Petition haben ihre Sorge ausgedrückt. Diese begründet sich bei mir (Ich gehöre nicht zu den Verfassern.) mit zahlreichen Bildern aus sozialen Medien und Presse, Nachrichtensendungen und Dokumentationen mit Live- Bildern: Dort tragen Menschen Armbinden mit einem Judenstern- darauf steht „Maskenbefreit“ oder „Ungeimpft“. Dort werden ausgewiesene Extremisten als Organisatoren benannt, die treten dort auch so auf. Dort ließen sich Menschen gar nicht erst auf Fragen der Journalisten ein, sondern brüllten sie gleich mit „Lügenpresse“ nieder oder drohten ihnen Schläge an. Auch dass Demonstrierende vor die privaten Wohnhäuser von Minister*innen zogen ist belegt, genauso wie Mordaufrufe.
    All dies wurde hier auf dem Neuen Markt nicht beobachtet. Und genau darum wäre statt einer Rücktrittsforderung, die meiner Meinung nach auf Eskalation ausgerichtet ist, eine eindeutige Erklärung notwendig: „Die Demonstrierenden distanzieren sich ….. Die Sorgen vieler unserer Mitbürger sind unbegründet.“
    Letztendlich steht jeder Demonstrierende zuerst nur für sich dort, mit seinen Sorgen und Fragen. Und jeder muss für sich entscheiden ob er sich im Zweifelsfall instrumentalisieren lässt.
    Sehr geehrte Demonstrierende, wir haben Sie wahrgenommen! bitte respektieren Sie, dass sich nicht alle hinter Sie stellen können oder wollen. Bitte beleidigen Sie auch nicht diejenigen, die anderer Meinung sind.

  9. H.W. sagt:

    Peter Pan und der Rest der Aufrechten, Ihr seit 6 oder Sieben wir waren fast 400. Also, ich würde an Eurer Stelle mal die Füße still halten.

  10. R.B. sagt:

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich alle drei Kategorien erfülle : extremistisch, faschistisch und antisemitisch….wer solche Regelungen trifft, wie gerade im anderen Beitrag hier bei WsM berichtet, nämlich die Anordnung, dass in Lebensmittelgeschäften weiterhin die einfache Maske ausreichend ist, in Boutiquen, Schuhläden usw. allerdings die FFp 2 Maske, der muss sich nicht wundern, über gar nichts mehr.
    Es wird einfach so angeordnet, ohne das ein erkennbarer Sinn dahinter steht. Der Eindruck, dass hier nicht mehr Logik, Sinn, Plausibilität ausschlaggebend sind, sondern reine Willkür beschleicht mich nicht nur bei dieser Maßnahme.
    Ich bitte um Erklärungen von Seiten der Befürworter der Maßnahmen der Regierung. Vielen Dank.

  11. Stefan sagt:

    H.W. Sie sollten in Ihrem Alter auf Ihren Blutdruck achten.
    400 waren Sie? Super!
    Wieviel % der Bevölkerung waren das nochmal? Und werden es mehr? Wo doch die Zeit knapp wird…

    Bleiben Sie fair und vor allem gesund :)

  12. Beppo Straßenkehrer sagt:

    Ich bin gespannt, was die nächste Eskalationsstufe in diesem Trauerspiel zu bieten hat. Soll vielleicht auch Pastorin Lünert zurücktreten? Oder andere Unterzeichner des Appells nun in Sack und Asche auf dem Marktplatz Abbitte leisten? Im Übrigen: die „Prophezeiung“ von Frau Lenuweit, dass der Tag kommen werde, “ an dem Polizei und Militär mit uns gemeinsam auf die Straße gehen” werden passt perfekt in dieses Milieu. Das ist einfach nur lächerlich und peinlich. Genau wie die Rücktrittsforderung an den Stadtpräsidenten. Herr Prehn und die anderen Unterzeichner haben einen zugegebenermaßen nicht optimalen Appell veröffentlicht. Leider haben sie noch nicht begriffen, dass es in Sachen Corona keine Einigung geben wird, so bedauerlich das auch ist. Demokratie stößt da an ihre Grenzen. Eine Mehrheit steht hinter den Entscheidungen, eine Minderheit demonstriert, was ihr gutes Recht ist. Und so kommt wenigstens keine Langeweile auf. The show must go on! Viel Spaß dann weiter den Spaziergängern. Frische Luft tut ja auch gut.

  13. micha sagt:

    H.W. – Bitte doch einfach mal die persönlichen Anfeindungen weg lassen.
    Ihre Meinung können sie doch kund tun, aber Bitte auch alle andere Meinungen stehen lassen. Die „Aufrechten“ halten doch schon die Füße still, die beschränken sich auf Online Aktionen und spazieren nicht jeden Montag auf den Marktplatz. ;)

    Das heizt sich hier wieder hoch, bis Frau Rußbüldt-Gest zurecht die Kommentare schließt.

  14. H.W. sagt:

    Stefan, es freut mich, dass Sie so um meine Gesundheit besorgt sind. Bisher gibt es im ganzen Land nur eine Handvoll Gegendemonstranten. Glauben Sie mir, Sie sind die Minderheit, der große Rest traut sich nicht auf die Straße. Bis auf einen Mann der uns von seinem Balkon aus ein herzhaftes „Arschlöcher“ zurief. haben uns sehr viele Menschen während unserem Spaziergang freundlich zugewunken.

  15. Simon Simson sagt:

    H.W. ich werde, wenn unser Balkon auf Ihrem Weg liegt, Ihnen auch zuwinken, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich würde auch nicht gegendemonstrieren. Was soll das gegen Spaziergänger bringen? Sie haben recht: Es gibt eine disziplinierende Kraft, die eine Mehrheit davon abhält. Es handelt sich aber, und da irren Sie, nicht um Angst vor einer imaginären Macht sondern um menschliche Vernunft. Das unterscheidet Sie von den Demonstranten 1989. Beim gegenseitigen Zuspruch der Gleichgesinnten sei das nicht relevant. Deswegen lauschen Sie, wenn es Ihren Gefühlshaushalt in Ordnung bringt, montags andächtig dem Geschwurbel der neuen Lokalgröße, Frau Lenuweit oder ergänzen Sie gedanklich die spalterischen Andeutungen von Herrn Müller. Und vergessen Sie nicht: Es muss einen Schuldigen geben. Den zu vernichten, verkürzt zwar die Pandemie nicht, es gibt aber emotionale Kraft für die nächste Woche.

  16. Mario sagt:

    Habe seit langem mal wieder reingelesen, immer noch die gleichen Kommentare . Ich finde spazieren gehen ist gesund.
    Wenn Menschen sich nicht schützen wollen sollte man sie nicht zwingen. Alle Impfgegener könnten doch eigene Kranken
    häuser bekommen. Da können ja alle ungeimpften Fachkräfte arbeiten. Da sie der Medizin nicht Vertrauen braucht man
    dort keine Medikamente und nicht so viel Betten. Passiert ja nichts. Und schön spazieren gehen im Hof.
    Alle die geimpft sind und Probleme mit Beschlüssen haben finden dann ohne diesen Anhang bestimmt besser Gehör.
    Mit Augenzwinkern zum Nachdenken ! Bleibt gesund und 10.000 Schritte täglich !