Nach Bootsschuppen-Brand beginnen erste Aufräumarbeiten

13. Mai 2022

Das große Aufräumen kann in Neubrandenburg losgehen: Die Polizei hat das abgebrannte Bootsschuppen-Gelände jetzt wieder freigegeben. Das Gebiet ist nicht mehr beschlagnahmt, das rot-weiße-Absperrband weitgehend auch schon abgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Eine Woche nach dem verheerenden Feuer, bei dem 60 Bootsschuppen in bester Lage ganz vorn am Kulturpark zum größten Teil zerstört wurden (WsM berichtete), dauert die Suche nach den Tätern aber immer noch an. Auf 1,2 Millionen Euro war der Schaden vorsichtig geschätzt worden.

Zu tun ist dort genug und die Ersten haben die von der Hitze deformierten und zum Löschen von den Dächern abgenommenen Metallplatten schon an Land zusammengetragen. Im klaren Wasser können einige der Katastrophentouristen und Aufräumer auch Bootsreste entdecken. An einer Tür hängt ein Schreiben. Ein städtisches Tochterunternehmen, das das Gelände verwaltet, will, dass niemand das Gelände betritt. „Aus Versicherungsgründen“ wie es heißt. Wer will Eigentümern der noch vom Feuer verschonten und der anderen Bootsschuppen aber verdenken, dass sie nun erstmal selbst nach dem Rechten sehen?

Jeder, der dort einen Bootsschuppen hatte, will natürlich wissen, was übrig geblieben ist und wie es weitergehen soll. Beobachtern zufolge sind Bootsschuppen am Oberbach und damit kurz vorm Tollensesee rar gesät und kaum zu haben. Preise von fast 40 000 Euro pro Schuppen sind keine Seltenheit, wenn man überhaupt rankommt.

Oberbürgermeister Silvio Witt kennt die Sorgen der Bootsbesitzer. Er erklärte auf Nachfrage, dass die Stadt natürlich wolle, dass an der Stelle wieder Bootsschuppen entstehen. Das müssten aber die Eigentümer entscheiden. Der Stadt gehörten die Flächen, auf denen die Schuppen stehen und standen. Die Pacht wird von der Tochtergesellschaft kassiert, die das Gelände bewirtschaftet. Was dann dort jeweils gebaut wird, gehört dem Pächter, der wohl auch für die Entsorgung aufkommen muss.

Wie teuer das wird, ist noch nicht klar. Witt rechnet allein mit mehreren hunderttausend Euro dafür, dass alles geborgen wird: Verbrannte Balken, Metall, Bootsreste, der Öl- und Schmutzfilm zwischen  den anderen Schuppen und anderes. Was dann deren Entsorgung kostet, da halten sich alle noch bedeckt. Ein Gutes hat die Stadt aber schon zu vermelden: Der Oberbach, der nach dem Feuer mit Ölsperren gesichert worden war, konnte schon wieder freigegeben werden.


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