Immer mehr Betrügereien über WhatsApp

8. Juni 2022

Beinahe täglich werden im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, zu dem auch die Müritz-Region gehört, Betrugsversuche über den sogenannten WhatsApp-Betrug angezeigt. Die Masche ist stets ähnlich: Die meisten Tatverdächtigen geben sich in einer WhatsApp-Nachricht als Sohn oder Tochter bei den späteren Opfern aus. Angeblich haben sie eine neue Nummer oder ein neues Handy, weil das alte zum Beispiel verloren oder kaputt gegangen ist. Grundsätzlich gaukeln sie direkt bei oder kurz nach der Kontaktaufnahme vor, eine eilige Überweisung aufgrund des neuen Handys nicht selbst beim Online-Banking machen zu können und bitten die vermeintlichen Eltern, das in ihrem Auftrag zu erledigen. In vielen Fällen sind die Nachrichten so glaubwürdig, dass die Angeschriebenen direkt reagieren und Geld überweisen.
Auf den Inseln Usedom und Rügen ist es den Tätern nun erneut geglückt, mit dieser Masche Geld zu erlangen.

Auf Usedom überwies eine 60-jährige Frau über 1.300 Euro für ihre angebliche Tochter. Als sie ihr Kind persönlich traf und auf das Geld ansprach, flog der Betrug auf.

Auf der Insel Rügen übernahm eine 70-jährige Rentnerin eine Überweisung in Höhe von über 1.900 Euro für ihre Tochter. Als sie sie später unter ihrer alten Nummer kontaktierte, bemerkte sie den Betrug.

Wird der Betrug schnell genug bemerkt, dann unbedingt sofort die Hausbank verständigen und eindringlich zu einer Rückholung des Geldes auffordern. Zusätzlich sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden und diese Anzeige der Bank mitgeteilt werden. Das Zeitfenster für Rückholungen ist kurz, daher sollten Betroffene sehr schnell reagieren.

Wie aber kommen die Täter an die Handynummern und weitere Daten der Opfer? Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Großteil durch illegalen Datenkauf im Internet an die Betrüger gelangt oder auch durch Hackerangriffe auf Online-Verkaufsportale oder andere Plattformen, auf denen digital eine Handynummer hinterlegt wird.

Um möglichst gar nicht erst Opfer zu werden, sollte jeder genau auf den Sprachgebrauch in empfangenen Nachrichten achten, zum Beispiel auf Grammatik, Rechtschreibung und die Anrede (nennt mich mein Kind eigentlich Mama oder sagt es nicht eher Mutti?). Außerdem sollten Angeschriebene von sich aus nie den Klarnamen der Angehörigen benennen. Und selbst wenn es zunächst glaubwürdig erscheint, dass Kinder oder andere Familienangehörige wirklich das Handy verloren haben und kurzfristig um Geld oder eine Rechnungsbegleichung bitten könnten: Man sollte immer noch mal vorab mit den Angehörigen direkt telefonieren. Lieber ein Anruf zu viel, als am Ende Geld zu verlieren oder sich mit dem Versuch einer Rücküberweisung herumärgern zu müssen.


3 Antworten zu “Immer mehr Betrügereien über WhatsApp”

  1. Regimekritiker sagt:

    Ich kann immer nur mit dem Kopf schütteln, wenn solche Berichte immer und immer wieder erscheinen. Niemand kommt auf die Idee, sich mal nach einer Alternative umzusehen. In unserer Familie haben wir uns bewusst für Threema entschieden. Dafür, dass ich mich nicht nackig machen muss (Telefonnummer, Zugriff auf das Telefonbuch) gebe ich gern mal einmalig 3,99€ aus. Was außerdem niemand auf dem Schirm hat, ist, dass bei Erteilung der Erlaubnis auf den Zugriff auf meine Kontakte, ich jeden, der dort gespeichert ist, fragen muss, ob er die Weitergabe seiner Daten überhaupt erlaubt.
    In nachfolgendem Link sind alle Unterschiede zu „Whatsdreck“ aufgelistet. Vielleicht denkt ja der eine oder andere mal über einen Wechsel nach. Ich möchte niemanden bekehren und bekomme auch keine Provision für diese Info. Ich bin’s nur leid, ständig obige Schlagzeilen zu lesen.
    https://threema.ch/de/warum-threema

  2. AA sagt:

    Man sollte sich mit der Familie ein Codewort ausdenken…

    Das ist auch ratsam bei Familien mit (kleineren) Kindern. Soll das Kind z. Bsp. von einem für ihn Fremden abgeholt werden und mitfahren, weil die Eltern nicht können oä, kann das Kind nach dem Codewort fragen. So weiß das Kind, ob es seine Richtigkeit hat und es mitfahren kann.

  3. Leonardo Colucci sagt:

    Also das ist schon unglaublich was alles passiert ich kann nur sagen niemals fremde Geld zu überweisen bei mir kann sowas nicht passieren da ich keine Kinder habe selbst wenn eine sich eine über wahtsapp als meine Tochter vorstellt sage ich nur ich habe keine Kinder also fällt das weg aber Frauen versuchen Geld von mir zu erschleichen über Skype die haben Pech gehabt habe kein Geld zu verschenken