Waren: Heiße Diskussion um Wanderweg am Ufer der Müritz

23. Juni 2022

Die Diskussion um einen Uferwanderweg in Waren nimmt wieder an Fahrt auf. Nachdem die Verwaltung ein Teilstück des Weges zwischen der Hafenresidenz und den Müritzfischern für rund 140 000 Euro bauen lassen möchte, haben sich zahlreiche Politiker der Stadt zu diesem Thema zu Wort gemeldet. Nach diesem Teilstück soll der Weg später weiter gebaut werden, und zwar direkt am Ufer der, Müritz so dass die Anwohner des Seeufers dann keine Wassergrundstücke mehr haben. Das ist möglich, weil ihnen der Uferstreifen nicht gehören. Doch es gibt einen Stadtvertreterbeschluss aus dem Jahr 2003, in dem festgelegt wurde, den Weg straßenbegleitend und eben nicht am Ufer entlang zu führen. Ebenso in der Gerhart-Hauptmann-Allee (WsM berichtete). Warens Stadtvertreter müssen sich auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche gleich mit mehreren Anträgen zu diesem Thema befassen. Unter anderem beantragen die Grünen, den Uferwanderweg vom Hafen bis zur Kuhtränke zu bauen. Die FDP/MUG-Fraktion beantragt genau das Gegenteil. Der komplette Weg bis zur Kuhtränke würde mehr als 400 000 Euro kosten.

Die Grünen möchten – so geht es aus ihrem Antrag hervor – dass die Stadt umgehend mit der Planung und dann Realisierung des Weges vom Hafen bis zur Kuhtränke startet. Der Beschluss aus dem Jahr sei 20 Jahre alt, Waren habe sicher weiter entwickelt, sei inzwischen Heilbad und die Verkehrssituation am Seeufer alles andere als befriedigend. Ein attraktiver Weg am Ufer der Müritz entlang steigere die Qualität und trage zur positiven Entwicklung der Stadt für Einwohner und Gäste bei. „Damit hätten die Bürger und Gäste die Möglichkeit, das Ufer der Müritz auf vielfältige Weise zu genießen“, schreibt Grünen-Fraktionsvorsitzender Stefan Dahlmann (Foto rechts). Insbesondere der Bereich „Am Seeufer“ mit seinem naturbelassenen Ufer sorge im Gegensatz zum quirligen Trubel des Stadthafens für Entspannung und Naturgenuss. Zudem vergleicht Dahlmann den angedachten Müritzweg mit dem an der Westseite des Tiefwarensees zwischen Mühlenberg und Bungenberg. Auch dort führe ein Weg zwischen Privatgrundstücken und Ufer entlang. „Unvorstellbar für unsere Bürger, wenn sie stattdessen entlang des Falkenhäger Weges laufen müssten“, so Dahlmann.

Und: Die Stadtvertreter seien dem Gemeinwohl verpflichtet und nicht Einzelinteressen.

Ganz anders die FDP/MUG-Fraktion: „Wir werden auf eine sachliche Abwägung der Argumente in der Stadtvertretung hinwirken und versuchen, die ideologisch motivierten Stammtisch-Parolen inhaltlich zu widerlegen. Nach unserer Einschätzung gibt es schlicht und einfach keinen Bedarf an einem zweiten Wanderweg im Bereich des Seeufers, der sich dann in Ufernähe befinden soll. Die bereits existierende straßenbegleitende Lösung des bestehenden Wanderwegs ist aus Fraktionssicht vollkommen ausreichend“, so Fraktionsvorsitzender Toralf Schnur.

Man wolle öffentliche Gelder nicht zum Fenster raus schmeißen. Es sei für die Einwohner Warens kaum nachzuvollziehen, dass die Stadt keinen Bau einer Schule oder Schwimmhalle hinbekomme, aber am Seeufer einen zweiten Wanderweg baue, obwohl schon ein völlig intakter und gut frequentierter Wanderweg da ist. „Diese Art des Umgangs mit Steuergeldern lehnen wir grundsätzlich ab.“

Den Antrag der Grünen kommentiert Schnur so: „Mit großer Verwunderung nehmen wir zur Kenntnis, dass hier gerade von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das vollständige Versiegeln von sensiblen Uferbereichen mittels eines zweiten Wanderweges eingefordert wird, obwohl sie selbst vor kurzer Zeit noch eine Satzung für Vorgärten in unserer Stadt forderten, die genau derartige Versiegelungen abbauen sollte.“Darüber hinaus sei den Anwohner mit dem Beschluss aus dem Jahr 2003 versprochen worden, dass es keinen Wanderweg am Seeufer geben werde. „Vor diesem Hintergrund werden wir darauf drängen, dass Versprechungen, die den Bürgern verbindlich gemacht wurden, auf Dauer Bestand haben. Nur so sichern wir ein gewisses Maß an Vertrauen in den Rechtsstaat“, meint Schnur.

Foto oben: Durch diese Grundstücke am Seeufer würde der Uferwanderweg führen.


18 Antworten zu “Waren: Heiße Diskussion um Wanderweg am Ufer der Müritz”

  1. Grit Brandt sagt:

    Man kann es nicht verstehen , warum die Natur am Wasser nicht so bleiben kann. Der Fahrrad- und Fussgöngerweg am Seeufer wird doch so super genutzt. Da muss man nicht ein Haufen Geld ausgeben – wo es nicht notwendig ist.
    Der Vvergleich vom Tiefwarensee Wanderweg zum Seeufer hickt so doll das Herr Dahlmann aufpassen sollte das er nicht stolpert als nicht Warener.

  2. Matze sagt:

    Ich unterstützte die Pläne der Grünen! Die Flächen sind öffentlich und sollten dementsprechend öffentlich zugänglich sein! Die Situation Am Seeufer mit Autos, Fahrrädern und Fußgängern ist nicht hinnehmbar! Und Herrn Schnur und seine FDP Fraktion kann und werde ich nicht ernst nehmen! Da wird bei allem dagegen gehalten und das oft in einer Art und Weise die sich nicht gehört!

  3. Micha sagt:

    Für die grünen dürfte es überhaupt kein Thema sein . Denn wenn sie Umwelt und Natur schützen und belassen wollen ??? Kann diese Idee doch nicht von Ihnen verfolgt werden !!! Es gibt genügend Möglichkeiten das Wasser von Land aus zu sehen . Warum ausgerechnet dieses Stück??? Es gehört auch zu unserer Geschichte das mal was bleibt wie es ist im Sinne von Ressourcen sparen mit der Natur . Also lasst die Leute da unten in Ruhe und es soll so bleiben wie es ist . Das Geld ist an anderer Stelle besser angelegt hier in Waren . Ich finde es auch absolut richtig, dass sich die FDP und MUG Fraktion für die Belange der Bürger unserer Stadt gerade macht . Und so wie andere nicht versucht alles im stillen Kämmerlein zu regeln . Was dem ein oder anderen wahrscheinlich gar nicht so passt . Von mir ein Nein zu diesem Weg, obwohl ich nichts davon habe !!!

  4. Mario sagt:

    Mal so nebenbei gefragt: Auf dem Foto ist zu sehen, dass der Uferstreifen anscheinend schon richtig vereinnahmt wurde durch die Anwohner. Und das, obwohl ihnen diese Flächen nicht gehören? Oder hab ich das falsch verstanden?
    Ich denke, wir brauchen diesen Uferweg nicht. Auf der anderen Seite sollte bei der Eigentumsfrage mal endlich Klarheit geschaffen werden. Wenn die Flächen schon genutzt werden, dann bitte gegen ein entsprechendes Entgelt.

  5. Tom sagt:

    Ich kann es kaum glauben, dass ausgerechnet die Grünen die Versiegelung von Flächen fordern. Bestätigt mich allerdings in meiner Meinung über diese Partei. Mal abgesehen davon, dass mit einer Vielzahl an Spaziergängern direkt am Ufer sicher auch mehr Müll in der Müritz landet: so wie es ist, ist es schön und Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Vor allem gegenüber Politikern, da ist es nämlich schon besonders knapp.

  6. Lotta sagt:

    Ich finde es schon verwunderlich, dass gerade die Grüne Fraktion so auf diesen Wanderweg beharrt. Eigentlich sollte es doch ihr Anliegen sein die Natur zu erhalten. Durch diesen Wanderweg würde man sehr in die Natur eingreifen und dies völlig unnötig.
    Wer in Waren an das Wasser möchte findet so viele Stellen (auch zum Wandern). Ich denke es ist für keinen Einheimischen oder Urlauber schlimm mal paar Meter am Seeufer (Straßenseite) lang zu bummeln um dann sofort wieder an der Kuhtränke am direkten Wasser zu sein. Über soviel Möglichkeiten wären andere Städte glücklich.

    Das Geld kann an anderen Stellen wirklich besser eingesetzt werden. Ich glaube viele Leute können nicht verstehen,
    dass man darüber überhaupt diskutiert. Es drängt sich da schon der Gedanke auf, dass dieses Beharren auf den Wanderweg eigentlich nur Missgunst sein kann.
    Ich möchte nochmal erwähnen, dass ich nicht dort wohne und mich dieser Wanderweg nicht persöhnlich einschränken würde. Aber als Warener kann ich es nicht nachvollziehen, dass man in der heutigen Zeit (wo jeder weiß wie kostbar die Natur ist) so einen Weg überhaupt in Erwägung zieht.
    Ich fand es immer wichtig, dass es die Grünen gibt. In der heutigen Zeit ist es oft schwierig Natur, Kosten und Rentabilität in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. Aber wenn ich mir diese Einstellung der Grünen anschaue bin ich doch sehr enttäuscht. Oder sind es einfach die falschen Leute?

  7. Raoul Bajorat sagt:

    Die Stadt Waren ist nicht in der Lage, die notwendigen Schulneubauten zu finanzieren. Auf viele Jahre hinaus.

    Auf der Streichliste von städtischen Projekten, die nicht umgesetzt werden können, um wenigstens die Unterhaltung und die mindeste Ertüchtigung der Schulen leisten zu können, steht übrigens auch eine Sanierung des Uferweges am Tiefwarensee, zwischen Alter Post und Schützenstraße, also entlang der Bahngleise. Und da will nun Herr Dahlmann noch einen Weg bauen, den die Stadt dann auch nicht unterhalten kann, weil kein Geld dafür da ist.

    Typisch grün: Die Natur wird mit der Schieberaupe geschützt, das Geld dafür kommt aus dem Automaten – und der Strom aus der Steckdose.

  8. Monique sagt:

    Mario, wie kommen Sie darauf das die Anwohner keine Pacht bezahlen?

  9. Hannes sagt:

    Dem Bild des Uferstreifens lässt sich entnehmen, das die Grundstücksflächen des Uferschifffahrtsamtes über die Jahre hinweg privat genutzt u. mit Aufbauten, kleinen Steganlagen etc versehen worden sind. Da die Stadt als Pächter der Flächen ihren Besitzanspruch gegenüber den Anliegern in den vergangenen Jahrzehnten nicht durchgesetzt hat, empfinde ich diese Nutzung auch nicht als skandalös. Wenn wir nun aber, wie von der FDP angeregt über die ökologischen Auswirkungen eines Uferwanderweges diskutieren, sollte darauf hingewiesen werden, das durch die derzeitige Nutzung ein Schilfgürtel in den vorderen Bereichen nicht vorhanden ist – also kein Brutbereich für Haubentaucher, Schwan und co., die geforderte Maßnahme würde zudem zu einem Rückbau von Schuppen und eines komplett versiegelten Parkplatzes führen, der auf dem öffentlichen Gelände durch Anwohner errichtet worden ist führen. Durch eine wegbegleitende Bepflanzung mit Kopfweiden könnte ein ästhetischer und ökologischer Mehrwert entlang des Ufers geschaffen werden, ohne das die Nutzer des Weges und die Anwohner befürchten müssen, das ihnen der Müritzblick durch Bepflanzungen genommen wird. Unterm strich würden die hier skizzierten Maßnahmen mehr neuen Lebensraum erschaffen als zerstören.

  10. Stefan sagt:

    @Mario
    Sie können kein direktes Wassergrundstück erwerben.
    Die letzten Meter werden gepachtet, also auch entsprechend bezahlt.
    Die Anwohner können diese natürlich gestalten, aber sollte es zum Äußersten kommen kann ihnen dieses Land eben auch weggenommen werden.

    Ich verstehe den ökologischen Sinn in diesem Vorhaben übrigens auch nicht. Wird die Natur nicht eher entlastet durch die sehr limitierte Nutzung wie sie bisher stattfindet?
    Es ist ja nun wirklich nicht so als wären wir der Bodensee, wo man kilometerweit nicht ans Wasser kommt weil alles privatisiert wurde…
    Das Geld wäre an anderer Stelle besser aufgehoben.

  11. Waren ist schön sagt:

    Diese Diskussion ist einmal mehr ein Beispiel dafür, dass einige Politiker, die als Volksvertreter gewählt wurden, nicht die Interessen ihrer einheimischen Wähler sondern ihre eigenen bzw. die ihrer Sponsoren durchzusetzen versuchen. Für den Tourismus wird in Waren einiges geboten. Glaubt jemand, dass nur ein Gast mehr kommt, wenn dieser Wanderweg gebaut wird?
    Davon abgesehen, dass die veranschlagten Kosten vermutlich nicht eingehalten werden, würden sich viele Einheimische und auch Touristen über ein Freizeitangebot freuen, welches auch bei kaltem und schlechtem Wetter genutzt genutzt werden kann.
    Liebe Entscheider t- inventieren Sie das Geld lieber in der (digitalen) Ausbau der Schulen. Die Zukunft von Waren liegt nicht ausschließlich im Tourismus, sie liegt in erster Linie bei den Kindern. Ich bin gerne in Waren, auch ohne Uferwanderweg!

  12. MZ sagt:

    Die sollen uns endlich mit diesem Schwachsinn zufrieden lassen! Manchmal hat man den Eindruck, die Politiker machen sich einen Spaß daraus, Dinge gegen den Bürgerwillen durzusetzen. Einfach irgendein Unding finden und es zum sportlichen Ziel erklären, das GEGEN die Wähler durchzusetzen. Ich erinnere mich, dass vor 20 Jahren meine Eltern regelrecht aufgeatmet haben, als dieses Ding vom Tisch war! (Wir wohnen Westsiedlung nahe EDEKA.) Wir wollen diesen Weg nicht, nehmen Sie das zur Kenntnis! Eine Schwimmhalle gibt es nicht, aber dafür soll Geld da sein! Nicht zu verstehen.

  13. Simon Simson sagt:

    Herr Dahlmann ist nicht nur ein sehr grüner Stadtvertreter, sondern Vorstand in so manchem mehr oder weniger gemeinnützigen Verein. Da ich ihn gut kenne und seine Praktiken, wundert es mich wenig, dass ausgerechnet er die Beführworter bei jeder urbanen Uferbefestigung anführt. Der Weg durch längs durch den Uferstreifen wird absehbar von den expotenziell zunehmenden E-Mopedfahrern mit stets 25 km/h auf dem Tacho benutzt, ob erlaubt oder nicht. So trägt der Weg irgendwie auch zur Entlastung der Straße bei. Ein großer Fortschritt bei der so fürchterlichen Verkehrssituation mit minutenlangen Staus, vor allem für Autofahrer. Ich frohlocke: Dann ist das Seeufer wieder mit strammen 50 befahrbar. Aber allein darum geht es Herrn Dahlmann und den anderen stets geschäftlich aktiven, grünen Stadtvertretern nicht unbedingt. Für unseren Bm im Einklang mit den Geschäftsleuten ist, wie immer wieder erkennbar, völlig unattraktiv, etwas für die Umwelt zu tun, hier den Uferstreifen der Natur zu überlassen oder womöglich mit menschlichem Aufwand den bereit angerichteten Fast-Totalschaden zu beseitigen, soweit es geht. Tourismusfördernd ist eher, den erbärmlichen Rest zur Hälfte mit Verbundsteinpflaster zuzubauen, damit man von dem Weg aus die große Wasserfläche und eventuell auch die verbliebenen Reste der Uferlebens zwischen Schottersteinen bestaunen kann. Oh wie grün!

  14. Was ist das bloß wieder für ein Schwachsinn.
    Die Straße Am Seeufer ist für die Urlauber auch sehr schön ,wenn man durch den zweiten Fahrradweg nicht so ein Kaos veranstaltet hätte.
    Es wäre besser eine Einbahnstraße zu planen .
    Die Urlauber haben genügend Möglichkeiten die Müritz zu sehen.
    Sollten wir nicht erstmal versuchen denen zu helfen,die durch Corona ihr Personal verloren haben wie z.Bsp. die Gastronomie . Wir haben unsere Urlauber zur Waldschänke geschickt ,dort wurde nicht mehr geöffnet weil kein Personal mehr ist.
    Das ist doch viel wichtiger als dieser Wanderweg.!!

  15. Angie sagt:

    Was für eine Diskussion, wiedermal echt nur Parteienparty!
    Sorry, lasst das Ufer, wie es ist. Einfach Natur! Urlauber lieben die Ursprünglichkeit. Parks haben sie Daheim.
    Die genannten Kosten für dieses Vorhaben, Zerstörung der Natur, dann die ständigen Pflege – und Erhaltungsmassnahmen. Denkt da überhaupt noch jemand nach.
    Die Seeuferstrasse muss man nur zur Einbahnstraße erklären, sowie auch die Papenbergstrasse. Dann bleibt für alle Erholungsuchende und Einheimische mehr Ruhe und Platz. Die meisten Touristen befahren das Seeufer mit dem Rad, nur ist auch dieser, wie man beobachtet, nicht optimal. Schon gar nicht, wenn man in Richtung Hafen von Ecktannen kommend, die Straße mal eben nach links überqueren muss!
    Es gibt noch viel zu tun für Fahrradtouristen. Dort sollte man mehr investieren. Wanderwege gibt es doch reichlich in und um unsere Seen. Diese sollte man mehr pflegen und an diesen das Toilettenangebot überdenken und ausbauen.
    Entlang der Gerd- Hauptmann Allee ist es doch super gelungen,. Eine wunderschöne Spazier- und Radmeile, verbunden mit dem Autoverkehr.
    So schön, dass man auch dort kein Ufer zerstören muss. Und mal ehrlich, Neid auf Wassergrundstücke macht Politik nicht besser!

  16. Mario sagt:

    @Monique
    Die bisherige Berichterstattung hab ich so interpretiert, dass die Anwohner momentan kein Entgelt dafür zahlen. Wenn es sich doch anders verhalten sollte, dann Asche über mein Haupt.

  17. Bootsmann sagt:

    @Anett Steinmüller
    Über den Wanderweg mag man ja denken, was man will. Aber was um Himmels Willen hat das denn mit der Personaldecke der Gastronomie zu tun?
    Soll die Stadt den Gastronomen Personal schnitzen? Und soll sie das etwa von unseren Steuergeldern bezahlen?!
    Sorry, nein! Dann sehe ich meine Steuergelder lieber in dem Wanderweg, den ich immerhin mitbenutzen kann, so ich mag.
    Jeder Gastronom muss sein Personal selber anlocken: Mit besseren Bedingungen, mit besserer Bezahlung, mit mehr persönlicher Anerkennung. Aber doch gewiss nicht von unser aller Geld.

  18. Erich sagt:

    Ja, hier wird viel miteinander vermischt.

    1. Eine momentane private Nutzung am Ufer der Müritz ist weniger ökologisch für die dortige Flora und Fauna, als eine geplante und überwachte Nutzung (im Sinne von „unter Stadtverantwortung“) dieses Uferbereiches.

    2. Hannes hat es schon gut umschrieben. Die vielen „Eingriffe“ der dort wohnenden Einwohner ist nicht gut für die Umwelt (regelmäßiges säubern seines „Strandes“)

    3. Kann man natürlich davon ausgehen, dass sich eine große Zahl an Fußgängern für den neuen Uferwanderweg zum Flanieren entscheiden und damit nicht mehr auf dem Gehweg Seeufer sind.
    Das bedeutet eine langristige Entlastung Gehweg Seeufer und diese sieht man sehr gut am Mare Müritz.
    Da gehen auch nur sehr wenige Fußgänger am Gehweg an der Straße und für die Fahrradfahrer fährt es sich dann dort einfach besser.
    Weil natürlich der rot markierte Bereich nur ein rein rechtlicher Bereich für Fahrradfahrer ist, aber praktisch eben doch der Fußgängerweg mitbenutzt wird (und praktisch auch muss). Das geht aber nur, wenn wenige Fußgänger unterwegs sind.
    Rein verkehrstechnisch wäre also ein Uferwanderweg sehr gut.
    Besser wäre aber natürlich eine Fahrradstraße wie in der Gerhart-Hauptmann-Allee, aber da bin ich rechtlich nicht genug informiert ob das überhaupt möglich ist.

    4. Grundsatzbeschluss hin oder her.
    Jede neue Gemeindevertretung kann entscheiden wie sie will. Sonst würden wir theoretisch ja in unseren eigenen Entscheidungen gefangen sein.
    Wenn das was Herr Schnur fordert umgesetzt wird (Grundsatzbeschluss einfach behalten), dann könnte ich das gleiche umgekehrt bei einer Schwimmhalle machen.
    Einfach GEGEN eine Schwimmhalle einen Grundsatzbeschluss machen und schon kann NIE wieder, auch nicht in 20 Jahren eine Schwimmhalle gebaut werden.
    Nein, so funktioniert Demokratie nicht.
    Umstände ändern sich (vielleicht gibt es eine höhere Förderung oder andere finanzielle Möglichkeiten) und dann kann man auch alte (!) Entscheidungen revidieren.
    Hier hat sich in den letzten 20 Jahren die Verkehrssituation stark geändert (viel mehr Verkehr, Auto, Fußgänger und Radfahrer) und durch den Uferwanderweg am Mare Müritz Gelände lohnt sich jetzt langfristig ein Uferwanderweg auf der Ostseite der Binnenmüritz.

    5. Ob der Zeitpunkt jetzt aber gut gewählt wurde (klamme Kassen), darüber kann man wirklich streiten.
    Nicht nur wegen Schulneubau, Schwimmhalle und anderen Streichopfern.
    Momentan hat man am Seeufer die Verkehrsführung geändert (Radverkehr einseitig) und muss das jetzt mal ein paar Jahre verfolgen.
    Ich finde diese Verkehrsführung zwar schlecht und befolge sie auch nicht, weil sie mir zu gefährlich ist.
    ABER jetzt unter allen Umständen unbedingt eine weitere Baustelle aufmachen vor Ort muss nun auch nicht sein.