Neue Absperrung sorgt bei Radlern für Verwunderung und Ärger

6. August 2022

Radfahrer haben’s in Waren bekanntlich nicht leicht. Erst das Radfahrverbot am Tag entlang des Warener Hafens, das dann nach einem Monat wieder aufgehoben wurde, weil es nichts gebracht hat, und jetzt neuer Ärger am Tiefwarensee. Vor einigen Tagen ist die Strecke vom Schwalbenberg kommend bis fast nach Amsee durch Absperrbügel für Radler dicht gemacht worden. Sehr zur Verwunderung und auch zum Ärger vieler Warener, die dort seit Jahren, ja Jahrzehnten, entlang radeln. Doch diese Reglung ist nach Auskunft der Warener Stadtverwaltung gar nicht neu, sondern bestehe schon seit zehn Jahren. Nur habe sich bislang kaum jemand daran gehalten, so dass jetzt die Absperrungen installiert wurden.

Als Begründung heißt es es dazu aus der Stadtverwaltung: „Der Uferwanderweg am Tiefwarensee ist ein von unterschiedlichen Nutzergruppen sehr stark frequentierter Weg. Das Westufer des Sees mit dem Uferwanderweg liegt im Naturschutzgebiet Ostufer Tiefwaren – Falkenhäger Bruch, Landschaftsschutzgebiet Torgelower See in einem naturschutzrechtlich sehr sensiblen Bereich mit entsprechenden Einschränkungen. Die Gewährleistung der Verkehrssicherheit für einen kombinierten Geh- und Radweg mit Gegenverkehr unter Anwendung der entsprechenden Normen sowie die Ansprüche, die an diesen gerichtet sind, können in diesem Abschnitt nicht gewährleistet werden, ohne an die Verbote der Naturschutzverordnung zu geraten.“

Aus diesem Grund seien der Radweg bereits vor mehr als zehn Jahren am Westufer des Sees in westliche Richtung verlagert und vor Ort entsprechende Hinweisschilder angebracht worden. Da diese von vielen Nutzern des Weges missachtet, auch gestohlen worden seien und sich die Beschwerden hinsichtlich Nutzerkonflikten und Wege-Zustände gehäuft hätten, seien  Ende Juli die Absperreinrichtungen aufgestellt worden.

Bereits in einer Radwegekarte von 2011 (Foto rechts) sei der Weg am Tiefwarensee mit der Änderung verzeichnet gewesen. Da diese Regelung also nicht neu sei, habe man über die jetzt gebauten Absperrungen die Öffentlichkeit nicht informiert. In Kürze sollen auch die Hinweisschilder zur Radwegeführung wieder aufgestellt werden, denn auch die seien erneut „abhanden“ gekommen.

Auf vielen anderen Radwegekarten, unter anderem auf der bei Radlern sehr beliebten Internetseite „bikemap“, ist der Weg um den Tiefwarensee allerdings so ausgezeichnet, wie ihn die Warener seit Jahrzehnten kennen – direkt am Ufer (Foto unten). Versehen mit dem Hinweis: Diese Tour hat eine Gesamtlänge von ca. 9 km, wobei davon ca. 4-5 km reiner Naturweg ist. Das bedeutet, die eine oder andere kleine Baumwurzel sollte den begeisterten Radfahrer bzw. dessen Fahrrad nichts ausmachen.

In Waren stößt die neue Absperrung kaum auf Gegenliebe. Unser Leser Wilfried Krohn meint beispielsweise: „Seit meinen Kindertagen, mein Alter 68, fahre ich mit meinem Fahrrad um den Tiefwarensee. In all den Jahren hatte ich keinerlei Berührungspunkte mit Fußgängern oder wenn ich zu Fuß unterwegs bin mit Radfahrern. In all den Jahren lief es nach den Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme, ohne Probleme. … Im letzten Jahr wurde dann ein Schild „Radfahrer absteigen“ und an der Einfahrt von Amsee her auf einen Radweg mit Ausgang Melzer Wohnsiedlung (als Warener weiß man wenigstens noch wo man ist!) hingewiesen. Ich hab’s probiert. Von der Beschaffenheit der Strecke und von den Steigungen absolut unzumutbar, ich würde sagen gefährlich.“

Auch Thomas Weitzel hat in den vergangenen Tagen viele Urlauber und Einheimische vor der Absperrung getroffen, die nur ungläubig mit dem Kopf schütteln.

Minke Schubert spricht gar von einem Schildbürgerstreich und glaubt, dass hinter dieser Absperrung Warens Bürgermeister Norbert Möller persönlich stecke. Das sei schließlich seine Jogging-Strecke…


14 Antworten zu “Neue Absperrung sorgt bei Radlern für Verwunderung und Ärger”

  1. Frank Paulun sagt:

    Sehr geehrte Stadtverwaltung,

    dann wünsche ich mir bitte dann auch eine Fahrradfahrabsperrung für die Zukunft auf der Strecke Kletterwald und Volksbad und zurück, besonders im Bereich der Kameruner Brücke. Denn hier treffen ihre Aussagen und Begründung bezüglich im obenliegenden Text angegeben auch zu.
    Wie oft mussten mein Sohn und ich auf dieser sehr schönen Holzbrücke Platz machen bzw. zur Seite springen, weil viele Radfahrer oder Urlauber, Einwohner mit ihren Fahrrädern mit teilweise sehr hoher Geschwindigkeit über diese fahren bzw. rasen. Und wenn man dann etwas sagt, weil durch diese Aktionen eine Gefährdung ausgeht, wird man noch beschimpft, beleidigt und etc.
    Diese sehr schöne Holzbrücke führt über einen Biotop und durch diesen stark frequentierten Verkehr mit ihren lauten Abrollgeräuschen der Räder wird erstmal die Bausubstanz beschädigt und die Natur aus der Ruhe gebracbt.

    Immerhin stehen auch bekannte Beschilderungen mit dem Aufdruck, Radfahrer bitte absteigen,vor allen beiden Auffahrten.
    Aber naja, die Stadt sollte mal darüber nachdenken und ihre Handlungen und Erkenntnisse bezüglich ihrer Verbote und ähnliches sehr stark verbessern, siehe Hafen. Da fehlen einen die Worte. Das ganze Konzept des Stadthafens ist ein Brüller für die Zukunft… Und ist ein Schildbürgerstreich. Okay, die Stadt möchte es bald mit dem Ausbau des Hafens am Kiez wieder wettmachen. Wo, das ganze Geld herkommt kann man sich fragen?

    Es gibt viele andere Probleme und Missstände in unserer Stadt.
    Daran müsste mal gearbeitet werden.

    Wo und wann wird eine neue Schule in Waren / West gebaut? Finanzierung wäre auch anders möglich durch private Spenden oder Ähnliches.

    Was ist mit einem Schwimmbad? Wäre möglich, siehe Anklam hat es vor gemacht…

    Vernünftige oder mehr Toiletten in der Stadt…

    Hoffe, dass es meine Meinung, die ich hier geschrieben habe und daher nicht mit unpassenden Kommentaren, wie auch manchmal und sehr viel die Redaktion von http://www.wir-sind-mueritzer.de, angegriffen werde.Schade, dass so Etwas gibt. LG FP

  2. Jürg sagt:

    Hallo,
    Ich finde die Absperrung sehr sinnvoll und längst überfällig. Man kann Nachmittags nicht mal in Ruhe spartieren oder laufen gehen ohne das ein Fahrradfahrer einen vom Weg runterklingelt. Wenn Sie dann so nett sind und überhaupt klingeln. Dazu kommt das viele Elektrofahrradfahrer sich nicht trauen am Rand zu fahren und dann meinen das alle anderen runter müssten. (Grade letzte Woche geschehen)
    Also ich find es richtig und wichtig an der Stelle.

  3. Suse sagt:

    Hallo, ich finde, sie haben vollkommen Recht. Für mich sieht es einfach nur nach Schikane aus, was damit vezweckt wird, werden wir bestimmt bald erfahren. Ich finde, wir haben genug Wanderwege in unserer Gegend, sodass es andere Schwerpunkte gibt in unserer Region, und sich endlich mal fair und zügig um die Belange der Einheimischen gekümmert wird.
    Und auch ich finde, dass hier jeder seine Meinung sagen kann ohne persönlich angegriffen zu werden.
    Und wer dieses nicht akzeptieren kann, muß es halt lernen.

  4. ABC sagt:

    @Frank Paulun. Sie haben hier viel Wahres gesagt. Bin selber oft zu Fuß/mit Rad unterwegs und die Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit mancher Radfahrer ist schon erschreckend. Ich möchte fast sagen, dass ein motorisiertes Rad auf die Straße gehört und der Radweg denen vorbehalten bleiben sollte, die mit angepasster Geschwindigkeit und Muskelkraft fahren.
    Mit dem geforderten Schulbau haben Sie auch Recht, aber es handelt sich nicht um Urlauber, sondern nur um unsere Kinder. Bezüglich Schwimmhalle haben mir meine hochbetagten Eltern (alte Warener) prophezeit, dass hier erst eine Schwimmhalle gebaut wird, wenn ich keine mehr brauche. Da dies bei mir noch mindestens 30 Jahre dauern kann, habe ich wenig Hoffnung, aber jede Menge Wut. Kürzlich konnte ich auf diesem Portal lesen, was jetzt alles auf Ortseingangsschildern aufgedruckt werden kann. So erlaube ich mir folgenden Vorschlag für die Beschilderung:
    1. Waren (Müritz)
    2. Staatlich anerkanntes Heilbad
    3.Touristisch erschlossen
    4.Marode Schulen
    5.Keine Schwimmhalle
    6.Sandbaden, Eisbaden und Zerkarienbad tendenziell möglich

  5. Marita sagt:

    Ganz ehrlich, der gesamte Rundweg um den Tiefwarensee eignet sich nicht zur gemeinsamen Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer. Wir sind in der Vergangenheit mal Radfahrer und mal Fußgänger gewesen. Beides zusammen passt dort einfach nicht. Als Fußgänger bin ich genervt, den schnell ankommenden Radlern aus dem Weg zu gehen bzw. ständig von ihnen überrascht zu werden und als Radler nerven mich die blockierenden Fußgänger. Der Weg ist nahezu durchweg zu schmal für beide Seiten. Für Radfahrer müsste es eben einen echten Radweg geben. Der vorhandene Weg ist wirklich nur für Fußgänger zu gebrauchen. Beides geht halt nicht!

    Ich stimmt zudem auch FP zu. Der Weg, den er beschreibt, muss auch für Radfahrer gesperrt werden. Die Stadt sollte sich aber endlich um geeignete Radwege in/um Waren kümmern.

  6. MÜR sagt:

    Unglaublich mit welchen „Problemen “ sich die Stadt Waren beschäftigt.
    Wir wohnen seit 32 Jahren unmittelbar am Tiefwarensee.
    Alle Jahre fährt man etliche Male zu jeder Jahreszeit um den See.
    Noch nie, aber wirklich noch nie erlebten wir Ärger oder Unstimmigkeiten zwischen Radfahrer und Fußgänger.
    Gegenseitige Rücksichtnahme motiert in der heutigen Gesellschaft aus dem Sprachgebrauch.
    Es ist ein Waldweg!
    Da weiß jeder Naturfreund, dass auch Wurzeln über den Weg wachsen.
    Es muss nicht alles genormt sein!
    Ein Schild
    „Befahren auf eigene Gefahr“,
    hätte gereicht, dann wäre die Stadt aus ihrer Haftung außen vor.
    Verboten, verboten….

    Ich hoffe, der Fahrradweg im Buchenweg Am Neuen Graben – Großbäckerei wird dann auch endlich von der Zuständigkeit in Augenschein genommen!

  7. Ich sagt:

    #Frank paulun. Recht haben sie zumindest bei der Brücke. Hatte gerade diese Woche das Erlebnis mit einem älteren Herren so um die 70. Mein Sohn und ich steigen ab und schieben unsere Fahrräder über die Brücke. Von der entgegen gesetzten Seite kam ein älteres Ehepaar mit Fahrrädern über die Brücke. Sie stieg ab und schob. Ihr Ehemann hingegen fuhr hinter ihr weiter mit dem Rad auf der Brücke. Nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, dass er doch bitte absteigen möchte, bekam ich von dem älteren Herren um die 70 den Spruch „Jeder so wie er kann “ ich glaub ich spinne. Und das sind die Alten die dann sagen die heutige Jugend ist überhaupt nicht erzogen. Na wie denn auch, wenn es Sonne bekloppten einem andauernd verkehrt vormachen. Hoffe der ältere Herr liest dieses und geht mal ein bisschen in sich.

  8. Simon Simson sagt:

    Dass die „Radfahrer“ im Kameruner Moor über die Brücke geleitet werden, geschieht mit voller Absicht, denn jeder im Amtsbrink weiß, der Kameruner Weg zwischen den Gärten ist nicht länger. Rad- und E-Mopedfahrer bräuchten dort nicht mal absteigen, was letztere angesichts des Gewichts und des Rollwiderstands ihrer Schwergewichte mit gut federnden Ballonreifen sichtlich ungern tun. Aber der Weg unserer Verwaltung und aller, die dem Tourismus huldigen, ist klar, die Gedanken kurz. Quer durch und über ein Biotop, um zu zeigen, was man noch hat und gerade dabei ist, zu zerstören. Es landet unendlich viel Müll im Moor und der immer häufiger sommers bedrohlich sinkende Wasserstand setzt ihm auch zu. Demnächst wird die Wiese vor dem Campingplatz mit mehrstöckigen Ferienhäusern, mit nochmal mehreren 100 Betten, zugebaut, haarscharf bis an das Biotop, den Teich dahinter. So gemäß einem exklusiven Bebauungsplan für genau einen holden Investor. Prost, Herr Möller, beim Sektempfang. Und was machen die hunderten, zusätzlichen Urlauber? Richtig, die Hälfte pfeift täglich mit exakt 25 km/h in die Stadt und zurück, streng der Ausschilderung folgend, volles Rohr, nein, veraltet – neu: glühender Pluspol, über die Holzbrücke. Es sind jetzt schon Hunderte jeden Tag.
    Toll! Mehr davon! Ich nehme schon länger Reißaus, benutze zu Fuß von Mai bis Oktober den Weg zwischen den Gärten und weiter um die Rodelbahn herum, weil die Mopedpiloten auf der Brücke das Tempo vor- und den Ton angeben. Unseren Herrn Bürgermeister ficht das nicht an. Zu Fuß laufen, tut er, aber wenn schon, dann nicht zwischen kommoden E-Mopeds, auf denen voluminös Behelmte thronen, meist im Partnerlook, ab dem besten Alter. Aber Achtung, Herr Möller! Es gibt längst auch E-Mountainbiker, in noch knallbunteren Trikots, getrieben mit besonders großen Akkus! Rennsteiglauf, echt hart – nun erst recht.

  9. Kathleen sagt:

    Wann kommt das Radfahrverbot an der Müritz ????? ?

  10. Warener sagt:

    Man sollte nicht immer nur auf die Radfahrer schimpfen, auch Fußgänger sind rücksichtslos. Ich bin Fahrradfahrer und erlebe genügend unangenehme Situationen mit Fußgängern.

  11. Wanderer sagt:

    Als ob die Stahlbügel die Radfahrer aufhalten würden. Da waren heute jede Menge Räder unterwegs. Hat aber trotzdem geklappt. Die Raser sind eher in Kamerun unterwegs.

  12. lutra sagt:

    Die blanke Geldverschwendung.
    Da waren am WE hunderte Radfahrer unterwegs und keinen haben die dämlichen Schilder interessiert. Komisch, dass Verwaltungen immer denken, nur weil sie mal wieder irgendwas verbieten, dass de Leute sich daran halten würden.

  13. Adernalinius sagt:

    Ein Verbotsschild ist immer eine Reaktion auf ein Problem, aber nie eine Lösung.

  14. Suse sagt:

    Wo ist denn die Stadt, wenn Pöller am Friedhof und Reschke einfach abgenommen werden und die Rohre cm aus der Erde gucken, und man als Radfahrer das Stürzen bekommt?????