Küche in Röbeler Gaststätte bleibt für immer kalt

20. April 2024

Das macht viele Röbeler traurig: Die Traditionsgaststätte „Waldeck“ hat geschlossen. Nicht nur wie sonst üblich in der Wintersaison, sie macht auch jetzt nicht wieder auf. Das bestätigte Inhaberin Katrin Marten gegenüber „Wir sind Müritzer“. Sie hat die Gaststätte in Marienfelde neun Jahre geführt, ihre Mama zuvor über 30 Jahre „Es war eine schwierige Entscheidung, aber es ging einfach nicht anders“, sagt die Röbelerin und berichtet zum einen von den wirtschaftlichen Umständen, vor allem aber vom Personalmangel, der ihr keine andere Möglichkeit gelassen habe.

Die Gaststätte „Waldeck“, gelegen am Waldrand, war ein beliebtes Ausflugsziel – nicht nur für Urlauber, sondern auch für Einheimische. Die Hausmannskost wie Würzfleisch oder das „Stringberg“ lockten nach Marienfelde. Doch schon im Sommer vergangenen Jahres ist der Koch ausgefallen und kehrte auch nicht mehr zurück.

„Ich habe das dann gemeinsam mit meiner 82 Jahre alten Mami gewuppt. Sie in der Küche, ich im Service. Wir haben uns wirklich auf verschiedenen Wegen sehr bemüht, einen neuen Koch zu finden. Leider ohne Erfolg“, berichtet Katrin Marten und man merkt ihr an, dass ihr der Schritt, das „Waldeck“ zu schließen, nicht leicht gefallen ist. Denn die Arbeit dort hat ihr immer sehr viel Spaß gemacht. „Ich hatte in den vergangenen Monaten viele schaflose Nächte. Das ging an die Substanz und so musste ich auch eine Entscheidung für mich und meine Familie treffen“, sagt die Röbelerin. 

Wie es für die 57-Jährige weiter geht, ist noch ungewiss. Sie sucht einen neuen Job, allerdings nicht unbedingt in der Gastronomie. Vor ihrem Einstieg in die Gaststätte arbeitete Katrin Marten sieben Jahre in einer Kinderarztpraxis. Vielleicht ergeben sich ja in diese Richtung neue Perspektiven.

Aber so ganz „verschwindet“ das „Waldeck“ nicht: Für Feiern kann die Gaststätte mit ihren 35 Innen- und 25 Außenplätzen weiterhin gemietet werden.


5 Antworten zu “Küche in Röbeler Gaststätte bleibt für immer kalt”

  1. Schauli sagt:

    Viele Menschen werden in Zukunft ihre „work/live Balance “ die sie anstreben, zu Hause ausbalancieren müssen. Denn wer soll sie dann noch bespassen? Dieses Lebensmodell geht einfach nicht auf.
    Das hier ist erst der Anfang.

  2. Emil Hausner sagt:

    Diese Meinung ist für mich leider wenig nachvollziehbar. Selbst wenn man annimmt, dass man diesen angestrebten Ausgleich nur Zuhause schaffen kann und dass das etwas schlechtes wäre, so kann man wohl kaum so pauschal diesem Lebensmodell die Schuld daran geben. Dazu kommt, dass es schlechterdings auch nicht mit der bisherigen Arbeitsmentalität weitergehen kann, die höchstens oberflächlich ein Erfomgsmodell war und ist.

  3. Ich bins sagt:

    @Schauli
    Für eine ordentliche Work/Life-Balance gehört auch ein Gehalt von dem man vernünftig leben kann. Und gerade in der Gastro war es sehr lange so, dass man für einen schmalen Taler ackern musste was das Zeug hält. Und in der heutigen Zeit, kann sich der Nachwuchs aussuchen was er arbeiten will. Und da lockt knüppelharte Arbeit verbunden mit Niedriglohnsektor nun einmal niemanden an den Herd.

  4. Etu Rennod sagt:

    Es ist soo furchtbar was sich überall abspielt, durch alle Branchen zieht. traurig traurig und diese regierung steht daneben u schaut zu wie deutsche , langjährige, tradionelle Unternehmen den Bach runter gehn … bekanntlich bleibt weg was 1x weg ist

  5. Stefan sagt:

    Hallo Schauli,

    haben Sie je in der Gastronomie gearbeitet?
    Wochenende, Feiertage, bis spät am Abend, Urlaub bitte nur außerhalb der Saison…
    Für Menschen mit Kindern ist das wirklich schwer.
    Für Alleinerziehende quasi unmöglich.

    Jedes Kind, dessen Eltern in der Gastronomie arbeiten/ gearbeitet haben, überlegt es sich dreimal ob es auch diesen beruflichen Weg einschlägt.
    Es gibt regional auch mittlerweile andere Optionen. Oft sogar besser bezahlt.

    Wenn Sie also schimpfen möchten, dann vielleicht lieber auf das jahrelange Versäumnis Mitarbeiter fair zu bezahlen und zu behandeln und natürlich auch auf all die Menschen, welche Servicekräfte gern von Oben herab behandeln und ihnen damit den restlichen Spaß an der Arbeit verderben.

    Damit meine ich übrigens keinesfalls Frau Marten und das Waldeck. Für den aktuellen Fall tut es mir persönlich sehr leid und ich wünsche ihr nur das Beste auf ihrem künftigen Weg.

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