59-Jährige verliert Tausende Euro an falschen US-Soldaten

3. November 2019

Eine 59 Jahre alte Frau aus dem Raum Stralsund ist Opfer eines Liebesbetrugs geworden. Sie hat durch den „love scamming“-Betrug rund 8000 Euro verloren. Sie stand im Vorfeld über mehrere Wege mit einem vermeintlichen US-Soldaten in schriftlichem Kontakt. Der angebliche „Army“-Angehörige gab vor, sich im Auslandseinsatz zu befinden und eine Ablösesumme zu benötigen, um ausreisen zu können. Die Frau kam der Aufforderung nach und überwies etwa 9000 Dollar (gut 8000 Euro). Sie wurde misstrauisch und erstattete schließlich Anzeige.

„Love Scamming“ ist wie eine Art Heiratsschwindler-Betrug in der digitalen Welt. Die Polizei geht von einem hohen Dunkelfeld an Opfern aus, die aus Scham keine Anzeige erstatten. Diese Form von Trickbetrug ist nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema. Oft offenbart sich das Opfer nicht mal dem sozialen Umfeld.

Beim „love scamming“ oder auch „romance scamming“ wird dem Opfer durch regen Nachrichtenverkehr (SMS, Whatsapp, E-Mail) das Entstehen oder Vorhandensein einer Liebesbeziehung vorgetäuscht. Das Opfer gerät zum Teil in emotionale Abhängigkeit zum Täter, obwohl es nie zum direkten Kontakt kommt. Der Täter gibt sich wie beispielsweise in dem aktuellen Sachverhalt als Soldat im Auslandseinsatz aus. Es werden dann in der Regel Treffen mit dem Opfer verabredet. Doch kurz vorher wird plötzliche eine finanzielle Not vorgetäuscht oder auch der Verlust des Passes, um so Geld vom Opfer zu erhalten.

Durch die zu diesem Zeitpunkt meist schon aufgebaute emotionale Abhängigkeit gerät das Opfer in einen Konflikt. Der Täter suggeriert: ,Du liebst mich doch und willst mich doch sehen, also musst du mir aus meiner Not helfen‘. Oft überweist das Opfer dem Täter über einen längeren Zeitraum mehrere Geldbeträge. So wie in einem früheren Fall, bei dem eine ältere Frau im Laufe von zwei Jahren über 100.000 Euro verloren hat.

Anders als bei „Enkeltrick-Betrügen“ sind die Opfer von „love scamming“ nicht unbedingt ältere Menschen. Auch jüngere – vor allem – Frauen fallen auf die Betrüger herein.


Kommentare sind geschlossen.