92-Jähriger fährt bei Zislow in Gruppe von Fahrradfahrern

6. August 2020

Nahe der Ortschaft Zislow bei Malchow hat sich heute Mittag ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignet. Laut Polizeiangaben war ein 92-jähriger Fahrer eines Mercedes-Benz in Richtung Zislow unterwegs. Kurz vor der Ortschaft Zislow übersah der 92-Jährige offenbar eine Gruppe von Fahrradfahrern. Eine 54-jährige Urlauberin wurde von dem Fahrzeug erfasst und mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Familienangehörige und Freunde kümmerten sich sofort um die schwer verletzte Frau.

Nach und nach rückten weitere Rettungskräfte an, unter anderem auch der Rettungshubschrauber „Christoph 48“ aus Neustrelitz. Während sich die Polizeibeamten und weitere Zeugen um den 92-jährigen Fahrer kümmerten, kämpften zwei Notärzte um das Leben der Urlauberin.

Die Frau wurde nach erfolgter Notversorgung mit dem Rettungshubschrauber in eine Neubrandenburger Klinik geflogen. Sie schwebt nach Polizeiangaben in Lebensgefahr. Der 91-jährige Unfallverursacher wies deutliche Ausfallerscheinungen auf und war schlecht orientiert. Nach Rücksprache mit der
Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wurde der Führerschein des 91-Jährigen beschlagnahmt sowie eine Blutprobe entnommen.

Zeitgleich kam es in Malchow zu einem weiteren Unfall, ebenfalls unter Beteiligung eines Radfahrers. In Rastow bei Ludwigslust starb heute Vormittag eine Radfahrerin. Auch sie wurde von einem Pkw erfasst.

Quelle: Nonstopnews Müritz


6 Antworten zu “92-Jähriger fährt bei Zislow in Gruppe von Fahrradfahrern”

  1. AA sagt:

    Wann kommt endlich ein Gesetz, dass ab einem bestimmten Alter, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sprich die Tauglichkeit zum Führen eines Fahrzeugs, überprüft werden müssen?!

    Manche Omis und Opis kommen kaum in‘s bzw. aus dem Auto. Wie soll da z. Bsp. der Schulterblick funktionieren?

    Für die Urlauberin tut es mir sehr leid und ich hoffe, dass sie wieder gesund wird.

    • Regimekritiker sagt:

      Was ist mit den besoffenen, bekifften, am Handy herum daddelden 18-65 jährigen Rasern und Dränglern? Gleiche Auflagen für Alle!!!

      • M.Z. sagt:

        Echt mal, da haben Sie aber wirklich Recht. Ich wehre mich vehement dagegen, unsere Senioren so unter Generalverdacht zu stellen. Die anderen Verkehrsteilnehmer machen mindestens(!) genausoviel Mist, nur aus anderen Gründen.

  2. Hermann W. sagt:

    So schlimm wie dieser Fall auch ist, es werden jeden Tag Menschen von Autofahrern angefahren bzw. getötet und das sind im überwiegenden teil keine älteren „Raser“. Deswegen die älteren Autofahrer, die im übrigen meistens viel vorsichtiger fahren, unter Generalverdacht zu stellen, halte ich für fragwürdig. Wenn schon Tauglichkeitsprüfung, warum dann nicht für alle? Ich bin davon überzeugt, dass in der Summe, bei mehr Autofahrern der jüngeren Generationen, die Prüfung negativ verläuft.

  3. Walfriede sagt:

    Um die Müritz herum gibt es viele schöne Radwege, doch besonders Leute in Funktionskleidung, Helm und Rennrad fahren lieber auf der Straße als auf dem Radweg. Ich würde mir wünschen, dass diese Radfahrer von den Straßen verschwinden. Vielleicht wäre auch mal ein Bußgeld angebracht.

  4. Simon Simson sagt:

    Eigentlich sollte jeder, der sich nicht fahrtauglich fühlt, die Finger vom Zündschlüssel lassen. Aber Ausfallerscheinungen, egal, ob altersbedingt, wegen Krankheit oder Suchtmittelkonsum erkennen die Betroffenen in ihrem Zustand selten selbst oder verdrängen das. Hinzu kommt, dass Leute, die es körperlich zunehmend schwer haben, froh sind, dass sie mithilfe Auto dennoch ziemlich mobil sind. Wer will darauf verzichten, wenn schon der Fußweg zum nächsten Laden oder Arzt eine kaum noch zu bringende Leistung abverlangt. Dann verschließt fast jeder die Augen vor der Realität. Wir wissen, dass viele nicht in Wahrscheinlichkeiten rechnen können, mangels kognitiven Fähigkeiten unsichtbare Gefahren nicht einschätzen können und sich darauf einstellen. Ob es nun junge Frauen sind, deren Nase beim Einkaufen über die Maske raushängt, Impfgegner, die gesund sind, weil sich die anderen drum herum impfen lassen oder alte Männer, die zwar immer weniger können, aber Auto fahren. Sie handeln nach dem Motto: Wo ich nichts sehe, ist auch nichts. Hier muss die Gesellschaft einspringen, müssen Regeln geschaffen werden, die die Gefahren reduzieren, nicht auf Kosten der Freiheiten ganz beseitigen. Doch die Vertreter der automobilen Mehrheitsgesellschaft haben den Nahverkehr bis an die Grenze des Verschwindens ausgedünnt. Vielleicht hilft aber die Informationstechnologie etwas aus, z.B. online-Einkauf. Jetzt 92-jährige werden das aber kaum noch machen. Auch wenn es schärfere Regeln gibt, es wird immer wieder Ansteckungen mit Infektionskrankheiten geben und überfahrene Radfahrer. Der Gesetzgeber (also die gewählten Abgeordneten) ist gefragt, einen ausgewogenen Weg dazwischen zu finden. Schauen oder, wenn nötig, hauen wir ihm auf die Finger!