Abbaubarer Pflanzentopf gewinnt bei Wettbewerb business@school

11. Mai 2019

Für das Team aus Torgelow am See hat es dieses Mal nicht zum Sieg gereicht, aber allein die Teilnahme am Regionalausscheid business@school in Berlin war ein Erfolg. Die Torgelower haben eine Handyhülle zum Schutz vor Fremdzugriff auf Kamera und Mikrofon entwickelt und vorgestellt.
Den Sieg holten sich in Berlin fünf Schüler des Canisius-Kollegs mit „KomPot“, einem biologisch abbaubaren Pflanzentopf. Drei zweite Plätze erreichten Teams aus Leipzig, Görlitz und Berlin.

„Als ich letztens Rosen im Garten eingepflanzt habe, hatte ich danach einen Haufen Plastiktöpfe. Da war mir klar: Das muss auch anders gehen“, erzählt Edgar Schmidt-Narischkin. Die Idee für den KomPot war geboren. Als zu 100 Prozent biologisch abbaubarer und damit nachhaltiger Pflanzentopf aus natürlichen Rohstoffen soll er den herkömmlichen Plastiktopf ablösen. Mit dieser Idee haben Teamsprecher Kilian Holle (17), Liv Jürgensen (16), Subonn Lee (18), Edgar Schmidt-Narischkin (16) und Karl Weiss (17) vom Canisius-Kolleg aus Berlin gestern den Regionalentscheid Berlin gewonnen.

Doch bis zum KomPot war es kein leichter Weg. „Wir haben mit ganz unterschiedlichen Materialien experimentiert, denn der KomPot musste ja den hohen Anforderungen genügen. Torf, Kalk, Gips und sogar Algen und Schafwollpellets mussten wir aber wieder verwerfen“, sagt Kilian Holle. Letztendlich konnte eine Mischung aus Holzfasern, Lignin und Stärke überzeugen.

Hochkarätige Jury prüft Schülergeschäftsideen

Die Jury war sowohl von den Vorträgen als auch von den Ideen und den durchdachten Businessplänen überzeugt. Jurymitglied Thomas Jebsen, Mitglied des Vorstands der Deutschen Kreditbank AG (DKB), zeigte sich beeindruckt, mit welchem Engagement und Eifer sich die junge Leute an der Bildungsinitiative beteiligen: „ business@school macht die Digitalisierung für Schüler und Lehrer in vielen Nuancen erlebbar. Aus den Marketing- und Vertriebsplänen sind die Social-Media- und Internetplattformen nicht mehr wegzudenken. Und Lehrer bilden sich zu Themen wie agiles Arbeiten, Design-Thinking, Customer-Journey fort und lassen sich auf digitale Fragestellungen ein, um ihre Schüler für das Leben nach der Schule fit zu machen. Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass im Wettbewerb auch viele Businesspläne und Produktideen mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit dabei waren.“

Zu den Mitgliedern der Jury zählten:
Dr. Hans Albrecht, Managing Director, Nordwind Capital GmbH
Stefan Doyen, Leiter der Unternehmenseinheit Marktservice, AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
Stephan Gothe, Leiter Controlling, E.DIS AG
Thomas Jebsen, Mitglied des Vorstands, Deutsche Kreditbank AG
Dr. Amadeus Petzke, Associate Director, Boston Consulting Group
Gleb Tritus, Geschäftsführer, Lufthansa Innovation Hub GmbH
Dominic Veken, Managing Director, BrightHouse GmbH, A BCG Company

Durch den Sieg beim business@school-Regionalentscheid vertritt das Team die Region Berlin/Brandenburg/Sachsen/Mecklenburg-Vorpommern im Deutschlandfinale am 24. Juni 2019 in München. Dort treffen die Schüler auf acht weitere Siegerteams der anderen Vorentscheide aus ganz Deutschland.

Die Entscheidung für das Team vom Canisius-Kolleg aus Berlin fiel denkbar knapp aus. Den zweiten Platz teilen sich die Schülerteams aus Leipzig, Görlitz und Berlin.
Das Team des Anton-Philipp-Reclam-Gymnasiums aus Leipzig konzipierte das „Unverpacktmobil“, einen mobilen Lebensmittelverkauf nach dem Unverpacktkonzept. Julia Fröhlich (17), Luisa Gilbert (17), Lisa Marie Meier (17), Lisa-Marie Nehring (17) und Teamsprecher Constantin Rohn (16) wollen sich dabei zunächst auf Märkte in Leipzig konzentrieren.

Das Team des Augustum-Annen-Gymnasiums aus Görlitz präsentierte „REPLASTIC.“, Sitzauflagen mit Füllmaterial aus recyceltem Kunststoff und Polyesterfasern. Damit geben Annabell Baake (17), Leonie Hähnchen (17), Eve Hamann (17), Teamsprecherin Eva Möbus (17) und Augustine-Elis Schmidt (17) dem Plastikmüll eine sinnvolle Zweitverwendung.
Sophie Czernetzki (17), Melisa Sari (16), Teamsprecherin Lena Spies (16) und Angelina Stüder (16) vom Luise-Henriette-Gymnasium aus Berlin stellten „BookBe“ vor, ein Dienstleistungsangebot für die kostengünstige Produktion von Büchern in Brailleschrift. Damit möchte das Team auch Sehbehinderten Zugang zu aktuellen Buchtrends ermöglichen.

Mehr als 1.500 Schüler von 90 Gymnasien tauchen in die Wirtschaft ein

Im laufenden Schuljahr 2018/2019 beteiligen sich erneut rund 1.500 Schülerinnen und Schüler von 90 Schulen an business@school. Digitale Geschäftsmodelle, Bilanzen und nachhaltige Wachstumsstrategien – diese Themen standen für die fünfzehn- bis achtzehnjährigen Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zehn Monaten auf dem Stundenplan. Als Höhepunkt des Projektjahrs haben die Jugendlichen in den letzten Wochen ihre eigenen Unternehmerqualitäten getestet: In Teams haben sie Geschäftsideen und Businesspläne entwickelt. Unterstützung erhielten sie von ihren rund 200 Lehrern sowie mehr als 500 Betreuern von über 20 namhaften Wirtschaftsunternehmen und von BCG.

Am Regionalentscheid in Berlin nahmen insgesamt sieben Teams teil:
Andreas-Gymnasium, Berlin: NextStep – App zur Hilfe bei der individuellen Berufsorientierung
Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium, Leipzig: Unverpacktmobil – mobiler Lebensmittelverkauf nach dem Unverpacktkonzept
Augustum-Annen-Gymnasium, Görlitz: REPLASTIC. – Füllmaterial für Sitzauflagen aus recyceltem Kunststoff und Polyesterfasern
Canisius-Kolleg, Berlin: KomPot – biologisch abbaubarer Pflanzentopf
Internatsgymnasium Schloss Torgelow, Torgelow am See: GoodbyeSpy – Handyhülle zum Schutz vor Fremdzugriff auf Kamera und Mikrofon
Luise-Henriette-Gymnasium, Berlin: BookBe – kostengünstige Produktion von Büchern in Brailleschrift
Europaschule Oberstufenzentrum Oder-Spree, Fürstenwalde: SMOLDER – individueller Ringordner zur Sortierung von Schulmaterialien

Foto unten: Das Team aus Torgelow am See mit Lehrer Benjamin Hein und den Schülern Clara Marnitz (16), Althea Heidemüller (16), Teamsprecherin Friederike Werner (17), Daniel Rost (17) und Kara Hoffmann (16)


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