„Abschiedsdinner“: Wie wird man alte Freunde schonend los?

11. Februar 2019

Wie wird man alte Freunde los, mit denen einen nach Jahren eigentlich nichts mehr verbindet, deren Marotten einem dafür eher „ordentlich auf den Geist gehen.“ Eine neue Methode für dieses Vorhaben hat das Theater in Neustrelitz derzeit auf der Bühne: „Das Abschiedsdinner“.
Ein Stück, das auch die moderne Gesellschaft tangiert, denn manchmal sind neue Freunde für das berufliche Fortkommen wichtiger – und was macht man dann mit den alten Bekannten?

Die Komödie haben zwei Franzosen erst 2014 in Paris auf die Bühne gebracht und sie sorgt für viele Besucher. Um es vorweg zu nehmen: Diese Komödie ist keine ganz einfache „Kost“ und man muss schon ein Faible für kluge Sätze, Dialoge zwischen Frau und Mann, Anspielungen, etwas Ironie und bestimmte lustige Wendungen haben. Samt Kleidertausch.

So beschreiben die „Macher“ in Neustrelitz zunächst fünf Methoden, wie man sich – mit mehr oder weniger Gesichtsverlust – von Bekannten trennt. Entweder sich nicht mehr melden – wäre aber feige – oder die Wahrheit sagen. Das ist aber unbequem. Dann kommt das „Abschiedsdinner“ ins Spiel. Man bereitet alles so vor, dass der Gast sich so wohl fühlt, wie lange nicht. Lieblingsessen, Lieblingswein, sogar Kleidung, die der „Gast“ einem mal geschenkt hat.

„Das ist wie bei einer Beerdigung, da trinkt man ja auch Kaffee und lacht. Warum soll man das nicht schon vorher mal machen?“ fragt einer der Gastgeber, um seine „bessere Hälfte“ zu überzeugen. Doch, man ahnt es schon, das Ganze geht schief. Wie in einer richtigen Komödie eben.

„Wir könnten es ja so machen, wie in vielen modernen Beziehungen heute – jeder lebt für sich allein und wir teilen nur die schönen Momente“, ist einer der Sätze, die auf die eigene Partnerschaft, aber auch auf die Freundschaft passen würden. Bliebt nur noch die Frage: Von welchen Freunden, von welcher Seite trennt man sich zuerst? Erst die Bekannten, die die Frau mit in die Beziehung gebracht hatte – Freundinnen mit ihren inzwischen angeheirateten oder zusammenlebenden Partnern.

Oder doch eher zuerst von den Schulfreunden des Mannes trennen, die sich inzwischen ganz anders entwickelt haben? Oder unter die „Fuchtel einer Partnerin geraten sind.“ Also die Kernfrage: „Wer hat die Hosen an?“ Wer aufmerksam ist, kann in gut eineinhalb Stunden auch Parallelen bemerken.

Die nächsten Vorstellungen der Komödie laufen laut Plan am 17. März um 19.30 Uhr in Neustrelitz und am 22.4. , 16.00 Uhr in Neubrandenburg,

Karten 03981 206400 oder 0395 569 98 32

Fotos: Tom Schweers


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