Abschlussklassen der Berufsschule weiter im Online-Unterricht

21. Januar 2021

Die Jugendlichen der Abschlussklassen der Beruflichen Schule in Waren könnten eigentlich in ihren Klassenräumen sitzen und lernen. Doch sie sind weiterhin zu Hause und sehen ihre Lehrer auf dem PC. „Wir haben uns entschlossen, vorerst beim Distanzunterricht zu bleiben. Zunächst bis Ende dieser Woche, dann beraten wir erneut. Wir möchten Stetigkeit im Unterricht, und das funktioniert mit der Präsenz in der Schule derzeit nicht“, so Schulleiterin Birgit Köpnick. Das Berufliche Bildungszentrum in der Warendorfer Straße musste Ende vergangenen Jahres nämlich nicht nur einmal eine Klasse wegen Corona-Infektionen von Schülern in die Quarantäne schicken. „Wir hatten wohl sieben Klassen, die nicht kommen durften. Und um ein Hin und Her zu vermeiden, unterrichten wir weiter online“, begründet die Schulleiterin. Technisch sei die Schule inzwischen gut aufgestellt.

Doch auch auf Distanz achten die Lehrer drauf, dass nicht der „Schlendrian“ Einzug hält. Pünktlich um 7.45 Uhr startet der Online-Unterricht, kurz nach 15 Uhr ist Schluss, ganz so, als würden die Mädchen und Jungen an ihren angestammten Plätzen sitzen.

Die Technik scheint gut mitzuspielen, auch bei den Jugendlichen zu Hause. „Es gibt Schüler, die sitzen bei ihren Großeltern, weil das Internet dort besser ist. Aber auch unsere Arbeitgeber ziehen gut mit und haben einige ihrer Auszubildenden gut ausgestattete Arbeitsplätze in den Betrieben zur Verfügung gestellt“, berichtet Birgit Köpnick.

40 neue Laptops aus dem Digital-Pakt

Für diejenigen, die nicht über die nötigen Geräte verfügen, gibt es jetzt auch eine Lösung. Denn nach Auskunft des stellvertretenden Schulleiters Oliver Kracht hat das Berufliche Bildungszentrum jetzt 40 nigelnagelneue Laptops aus dem so genannten Digitalpakt bekommen. Sie stehen für Schüler zur Verfügung, denen es nicht möglich ist, sich die entsprechende Technik anzuschaffen – als Leihgabe, versteht sich. Zu den Kriterien, wer Anspruch auf so ein Leihgerät hat, wird sich gerade verständigt.

Immerhin werden in der Beruflichen Schule Müritz – Träger ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – derzeit fast 1400 Schüler in den Berufsbereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Gesundheit und Pflege, Holztechnik, Medientechnik, Wirtschaft und Verwaltung und in der Berufsvorbereitung beschult. Ausbildung findet auch in der Höheren Berufsfachschule Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie an den Fachgymnasien Gestaltungs- und Medientechnik und Wirtschaft statt.

Riesen-Fortschritt im Vergleich zum ersten Lockdown

Nelly Halster ist eine Lehrerin, die gegenwärtig in einem Klassenraum des Zentrum sozusagen die Stellung hält. Auf drei Rechnern behält sie den Überblick darüber, was ihre Schüler, die später im Medien-Informationsdienst tätig sein wollen, gerade machen. „Das ist natürlich alles sehr gewöhnungsbedürftig, aber es klappt. Die Schüler ziehen gut mit“, berichtet die Lehrerin. Ihre Konzepte für den Unterricht könne sie aber nicht 1:1 übertragen. Vielmehr müssen sie für die Online-Variante geändert und angepasst werden. „Im Vergleich zum ersten Lockdown ist der Online-Unterricht, den wir jetzt anbieten können, ein Riesen-Fortschritt, wir nutzen die Möglichkeiten voll aus“, sagt Nelly Halster.

Nichtsdestotrotz freuen sich sowohl Schüler als auch Lehrer auf den Zeitpunkt, wenn alle wieder täglich in der Schule lernen können – ohne Angst, dass gleich wieder Quarantäne angeordnet werden muss.


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