Achtung, Selbstanzeige!

16. März 2014

Ja, ich habe es getan! In den letzten Wochen und Monaten immer wieder von vielen, vielen Müritzern ermuntert, habe ich mich entschieden, für die Stadtvertretung Waren zu kandidieren. Als Einzelbewerberin, also ohne eine Partei oder eine Wählergemeinschaft im Hintergrund.
Völlig unabhängig, aber im Auftrag zahlreicher Leser von „Wir sind Müritzer“, die ich in der Stadtvertretung des Heilbades vertreten und deren Anliegen, Meinungen sowie Probleme ich in das politische Gremium tragen möchte. Und vielleicht gelingt es mir ja sogar, mehr Müritzer zu ermuntern, sich für politische Zusammenhänge in ihrer Stadt zu interessieren und sich einzubringen für ihre Gemeinde.

AGKandiGleich vorweg: Bei „Wir sind Müritzer“ wird sich durch die Kandidatur natürlich nichts ändern.

Da meine Bewerbung bei dem einen oder anderen Leser sicherlich Fragen aufwerfen wird, möchte ich die Gelegenheit nutzen, gleich einiges erklären.

Warum die Kandidatur?

Politik ist etwas, was mich schon seit frühester Jugend interessiert. Mehr als 20 Jahre habe die Lokalpolitik an der Müritz als Journalistin begleitet, über Entscheidungen berichtet, sie mit eigener Meinung kommentiert und den Lesern erklärt, was sie für sie bedeuten. Jetzt möchte ich die Stadtpolitik einmal aus der anderen Perspektive betrachten, mitwirken, wenn es um die Zukunft Warens geht und vielleicht auch frischen Wind in die Stadtvertretung bringen. Denn nur wer eingefahrene Gleise verlässt, kommt auch vorwärts.

Warum als Einzelbewerberin?

Ganz einfach und ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: Ich halte Parteipolitik auf kommunaler Ebene für absolut fehl am Platz. Sie behindert mehr als das sie nützt. Das haben die Parteien in Waren in den vergangenen Jahren mehr als einmal bewiesen, Gerade auf lokaler Ebene darf es meiner Meinung nicht darum gehen, was die Partei sagt und will, sondern darum, was gut und richtig für die Stadt ist.

Aktuelles Beispiel für in meinen Augen vollkommen falsche Politik: Der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Ralf Schütze (SPD), erklärte in dieser Woche als es um die Abstimmung zum möglichen Windpark ging, dass man sich über die Abstimmung nicht wundern solle, da einige nicht nach ihrer persönlichen Meinung entscheiden, sondern nach der zuvor vereinbarten Parteilinie……..

Lassen sich die Tätigkeit als Journalistin und Herausgeberin von „Wir sind Müritzer“ und als Stadtvertreterin vereinbaren?

JA! Nach über 20 Jahren als Journalistin traue ich mir schon zu, auch „von innen heraus“ unabhängig über die Warener Stadtpolitik zu berichten und die eigene Meinung hinten an zu stellen.

Interessenskonflikte sind bei mir nicht größer als bei anderen Stadtvertretern. Also nicht größer als beim Lehrer, der über die Zukunft der Schulen entscheidet, nicht erheblicher als beim Bauunternehmer, der über anstehende Projekte befindet oder bei der jungen Mutter, die über Zuschüsse zu Kita-Gebühren Ja oder Nein sagen soll.

Hätte die Arbeit als Stadtvertreterin Vorteile für die Leser von „Wir sind Müritzer?“

Wieder ein klares JA! Zum einen erfahre ich über „Wir sind Müritzer“ zuerst und direkt, wo den Warenern der Schuh drückt. Ich brauche keine monatliche Bürgersprechstunde, um herauszufinden, was die Einwohner bewegt. Ich bin jederzeit für die Warener erreichbar und kann ihre Anliegen direkt ins Stadtparlament mitnehmen.

Außerdem glaube ich, dass die Leser von „Wir sind Müritzer“ künftig noch besser informiert sind, da ich beispielsweise mehr Hintergründe mitbekomme und Zusammenhänge besser erklären kann.

Gibt’s schon Ziele als Stadtvertreterin?

Natürlich geht man in so eine Kandidatur mit gewissen Vorstellungen, Wünschen und voller Tatendrang, obwohl ich aus meiner bisherigen Tätigkeit weiß, dass man als Einzelkämpfer nicht viel erreichen kann. Aber man kann andere Stadtvertreter überzeugen.

Überzeugen, ihre Politik und auch die Arbeit transparenter zu gestalten. Die „Angst vor der Öffentlichkeit“, die es sowohl bei Stadtvertretern, aber vor allem auch in der Verwaltung gibt, sollte der Vergangenheit angehören. Je offener die Politik, um so größer ihre Akzeptanz bei den Einwohnern. Argumente wie: „Dann fangen die bloß wieder an zu diskutieren“, gehören in den Mülleimer. Wenn Einwohner diskutieren, interessieren sie sich. Und das ist gut so.

Für ganz wichtig halte ich, dass die Einwohner in wichtige Entscheidungen möglichst früh einbezogen werden und nicht das Gefühl bekommen, nur pro forma gefragt worden zu sein, obwohl längst alles in Papier und Tüten ist.

Für die neue Stadtvertretung wünsche ich mir eine kritische Begleitung der Stadtverwaltung. Kritik, die der Verwaltung helfen, und sie durch unsinnige Anfragen nicht behindern soll! Volksvertreter und Verwaltungsmitarbeiter sollten Partner auf Augenhöhe und keine Gegner sein. Nur so lässt sich das Beste für die Stadt herausholen.

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GEH WÄHLEN!

 


2 Antworten zu “Achtung, Selbstanzeige!”

  1. Claudia Schifflers sagt:

    Endlich jemand, der einem aus der Seele spricht.
    Viel Glück!!

  2. biene sagt:

    Finde ich sehr gut. Drücke die Daumen, dass alles gut wird
    Biene