Amt versichert: Schleuse Zaaren ab August wieder nutzbar

19. Mai 2019

Hobbykapitäne und Schifffahrtsunternehmen an der Müritz brauchen viel Geduld, wenn sie wirklich die Havel-Wasserstraße bis in die Berliner Gewässer entlangschippern wollen. Doch zumindest für diesen Sommer scheint Besserung in Sicht. Wie das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt „Wir sind Müritzer“ mitteilte, soll die Obere Havel-Wasserstraße wirklich ab August 2019 wieder befahrbar. Bis dahin sei die Schleuse Zaaren bei Templin nach derzeitigem Stand wirklich befahrbar, versicherte uns das Amt. Auch wenn Baufachleute das angesichts des Bauzustandes durchaus noch bezweifeln.

Seit Ende 2018 werden in Zaaren die „Schleusenhäupter“ – also die Eingangstore von jeder Seite – von Grund auf saniert. Am Frost kann es nicht gelegen haben, aber die Fertigstellung verzögerte sich von Mai 2019 auf August 2019, was einige Schifffahrtsunternehmen vor gehörige Probleme stellt. Die Schiffe der Anbieter kommen auf dem gewohnten Wasserweg weder von Berlin an die Müritz, noch andersherum. Die nicht wirklich rentable Alternative ist die Müritz-Elde-Wasserstraße und die Elbe, was einen enormen Umweg bedeutet. Deshalb warten viele Schiffsvercharterer und Schiffsbesitzer dringend auf die Fertigstellung in Zaaren, etwa 90 Kilometer von der Müritz entfernt.

Eines der Hauptprobleme soll dort unter anderem die abgelegene Baustellenzufahrt gewesen sein. Die Baustraße schlängelt sich über mehr als vier Kilometern als extra aufgeschütteter, staubiger, befestigter Sandweg durch enorm trockene Nadelwälder. Weil immer mehrere Lastwagen dort fahren, mussten sieben „Ausweichstellen“ geschaffen werden. Da das Ganze munitionsversuchtes Gebiet ist – dort waren lange russische Truppen stationiert – dauerte die Munitionssuche und -bergung viel länger als gedacht, heißt es vom Amt.

Inzwischen läuft die Vorbereitung für den Einbau der Stahlteile auf Hochtouren, sagte der Sprecher. Wenn diese Bauphase an der Schleuse startet, soll auch am Wochenende gearbeitet werden. Ab August soll ein Schleusenwärter die Schleuse bedienen, die Automatik wird samt Tests erst im Herbst – nach der Saison – eingebaut und erprobt werden – sicherheitshalber.

Insgesamt wird mit Kosten von bis zu 3,5 Millionen Euro gerechnet. Doch das war noch nicht die letzte Baustelle, in den nächsten Jahren sollen noch weitere Schleusen – wie die in Strasen, als besonders viel genutztes Nadelöhr – erneuert werden. Eigentlich außerhalb der Saison, heiß es.


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