Analyse: Wer steuert Waren (Müritz) in den kommenden Jahren?

6. Oktober 2019

Macht er’s noch mal, oder nicht? In nicht einmal einem Jahr wählen die Warener ihren Bürgermeister. Bis dahin geht die Amtszeit von Norbert Möller (SPD), der die letzte Wahl gleich im ersten Gang gewonnen und die Konkurrenz weit hinter sich gelassen hat. Doch die vergangenen Jahre sind nicht spurlos an ihm und seiner Beliebtheit vorbei gegangen. Vor einem Jahr musste der heute 60-Jährige aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen. Anschließend legte er etliche Ehrenämter – darunter sein Kreistagsmandat – nieder, erklärte aber einem Zeitungsbericht zufolge, dass er 2020 erneut kandidieren wolle. Gegenüber „Wir sind Müritzer“ bestritt er diese Äußerung jetzt allerdings.

„Ich werde mich zu diesem Thema im Oktober erklären“, so Norbert Möller gegenüber WsM. Und so warten jetzt viele Warener – auch in anderen Parteien – was der einstige Schulleiter verkündet. Und natürlich sorgt das Thema Bürgrmeisterwahlen in Waren auch für Spekulationen und Gerüchte.

Gerücht Nummer eins: Statt Norbert Möller schickt die SPD die jetzige Landtagsabgeordnete Nadine Julitz ins Rennen. Darauf von „Wir sind Müritzer“ angesprochen meinte die 29-Jährige, die vor kurzem Mutter geworden ist: „Bürgermeisterin zu werden gehört nicht zu meiner Lebensplanung.“ Und letztendlich würden ohnehin die Parteimitglieder einscheiden.

Und die anderen Parteien? Klar ist auf jeden Fall, dass FDP-Politiker Toralf Schnur auf den Wahlzetteln stehen wird. Der 44-Jährige hat bereits vor einigen Monaten erklärt, erneut antreten zu wollen und sieht inzwischen deutlich bessere Chancen für sich und seine Politik als noch vor einigen Jahren. „Die Leute haben inzwischen erfahren, dass ich nicht nur rede, sondern mache“, meint er. Dem Vernehmen nach soll er auch Unterstützer in anderen Parteien sowie Firmen der Stadt haben.

Noch ziemlich bedeckt hält sich die CDU. Sie konnte seit der Wahl von SPD-Urgestein Günter Rhein 1994 keinen ihrer Kandidaten „durchbringen“, scheint aber nach wie vor der Meinung zu sein, dass ein halbes Jahr reicht, einen Kandidaten aufzubauen. Zumindest machen die Mitglieder derzeit nur wenig von sich Reden, geschweige denn bringen einen möglichen Kandidaten in Stellung.

Allerdings schwirren da so ein paar Namen herum. Da ist zum einen der Sparkassen-Mitarbeiter und Immobilienexperte Christian Holz, der seit vielen Jahren als Stadtvertreter aktiv und Chef der CDU in Waren ist.
Zum anderen werden aber auch Namen von Politikern gehandelt, die nicht direkt in Waren wohnen. So der von Grabowhöfes Bürgermeister Enrico Malow, der in seinem Ort überaus beliebt ist und der auch in der „größeren“ Politik wie im Kreistag eine Rolle spielt. Auf Ambitionen hinsichtlich des Warener Bürgermeisterpostens angesprochen, wollte sich der 38-Jährige zwar nicht äußern, den Kopf hat er allerdings auch nicht geschüttelt.

Und da gibt es auch noch Thomas Diener – Landwirt, CDU-Kreistagspräsident in der zweiten Legislaturperiode und Bürgermeister in Möllenhagen. Auch er kein Warener, aber in Waren durch seine Arbeit als Kreistagspräsident sehr bekannt. Auch der 55-Jährige hält sich mit öffentlichen Äußerungen zu einer möglichen Kandidatur noch zurück.

Die AfD – erstmals in der Warener Stadtvertretung dabei – wird nach jetzigem Stand der Dinge keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, möglicherweise aber jemanden unterstützen.

Von den Grünen gab es bislang nur das Signal, dass kein eigener Bewerber zur Verfügung steht, sich das aber noch ändern könne. Auch die Linken wissen offenbar noch nicht so genau, wie sie sich verhalten. Mit Rüdiger Prehn stellen sie den neuen Stadtpräsidenten in Waren, seine Wahl zum ersten Mann der Stadt stieß fast durchweg auf positive Resonanz. Und er wäre ja nicht der erste Stadtpräsident, der Bürgermeister in Waren wird…

Es bleibt also spannend in den kommenden Wochen und Monaten in Waren. Zunächst aber erwarten viele die für Oktober angekündigte Erklärung des amtierenden Bürgermeisters Norbert Möller.


2 Antworten zu “Analyse: Wer steuert Waren (Müritz) in den kommenden Jahren?”

  1. Hubertus sagt:

    Ist ja witzig.
    Wenn es also so bleibt wie angegeben, steht Herr Schnur alleine auf den Wahlzetteln?