Anrufe im Minutentakt: Polizei bekommt viele Hinweise

6. April 2020

Schon vor dem vergangenen Wochenende klingelte das Telefon der Polizei unentwegt, am Wochenende wurde es noch schlimmer:
Auch bei den Schutzleuten der Müritz-Region gehen seit einigen Tagen Hinweise im Minutentakt ein. Und zwar Hinweise zu vermeintlichen Verstößen gegen die Corona-Regeln. Da melden „Hinweisgeber“ ihre Nachbarn, weil dort angeblich Partys gefeiert werden, und da informieren Einwohner die Polizei, wenn sie Autos mit „fremden“ Kennzeichen sehen.
„Wir gehen natürlich allen Hinweisen nach, möchten aber auch dafür werben, dass die Menschen respektvoll miteinander umgehen. Manchmal ist es eben anders, als es scheint“, so Polizeisprecherin Kathrin Jähner auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

„Wir gehen allen Hinweisen nach, aber in nur wenigen Fällen liegt auch wirklich ein Verstoß vor“, erklärte Kathrin Jähner und nennt Beispiele. Da stehen beispielsweise gleich zwei Autos mit „fremden“ Kennzeichen vor einem Haus. Das müssen doch wohl Urlauber sein. Sind es aber nicht. Sondern Müritzer mit Dienstwagen. Da fährt ein Auto mit Schlauchboot im Gepäckt durch die Straße. Kann nur ein Urlauber sein Ist es aber nicht. Ein Einheimischer, der das schöne Wetter nutzen möchte.
Und da sind viele Stimmen aus einer Wohnung zu vernehmen – kein Treffen, sondern ein einsamer Maler, der den Fernseher sehr laut gestellt hat.

Es gibt aber natürlich auch nach wie vor Verstöße gegen die Regeln, und es steht zu befürchten, dass mit noch schönerem Wetter wieder mehr Menschen Lust verspüren sich mit Freunden zu treffen und Party zu machen.

Die Polizei wird weiterhin kontrollieren und Hinweisen nachgehen, und sie wird versuchen, diejenigen „rauszufischen“, die doch versuchen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub zu machen. Davon scheint es immer noch viele zu geben, einige Vermieter aus unserem Bundesland unterstützen sie dabei.

 


14 Antworten zu “Anrufe im Minutentakt: Polizei bekommt viele Hinweise”

  1. CK sagt:

    „Ein Spitzel ist ein Spitzel ist ein Spitzel“

  2. Suse sagt:

    An alle ???? da draußen, ihr leistet hervorragende Arbeit. Genauso wie die Mitarbeiter an den Kassen und im Gesundheitswesen. Ich selbst arbeite dort und werde täglich den Pöbelein und Anfeindungen ausgesetzt. Ganz ehrlich. Ihr könnt euch eure Lobeshymnen sparen. WIR LEISTEN SEIT JAHREN HERVORRAGENDE ARBEIT,nicht erst in dieser Zeit. Nun mit einem Mal sind wir die Helden der Nation????

  3. Twain sagt:

    Jetzt kommen die ganzen Gutmenschen und Neider aus ihren Löchern und schwärzen ihre Nachbarn an, und das mit Ansage.
    Pfui..Corona als Ausrede für Missgunst und scheinheilige Solidarität. Es widert mich an !

  4. Franz Frantzen sagt:

    Das größte Schwein im ganzen Land
    das ist und bleibt der Denunziant!

  5. A R sagt:

    Ich finde es echt schlimm, dass es Leute gibt die Ihre Nachbarn anschwärzen. Das ist ja schlimmer als zu Stasizeiten. Da sieht man wieder, wie die Menschheit tickt. So war es im Krieg auch und die Juden wurden ermordet. Es muss doch jeder selbst verantworten, ob er sich dem Risiko aussetzt oder nicht.
    Jeder sollte vor seiner eigenen Haustür kehren.

  6. oscar sagt:

    Endlich ist für Neider und Missgünstlinge die Zeit gekommen, um mit Hilfe des Staates und der Coronapandemie aus ihren Löchern zu kriechen und sich zu profilieren.
    Ich habe für solche Leute nur Verachtung! Es war doch für diese Leute eine schlimme Zeit, in der sie ihre Stasimethalität nicht ausleben konnten.

  7. Micha sagt:

    Machen wir uns doch nichts vor ,dass ist doch so gewollt . Es gibt keine Statistiken wer und wieviel überhaupt an Covid 19 gestorben sind im Moment irgendwie alle . Viele Maßnahmen der Bundesregierung waren eh zu spät ,obwohl man durch Wuhan gewarnt hätte sein müssen . Oder wollte man es so um schön Panik zu machen ? Und es Politisch zu nutzen ? Es bleiben viele Fragen offen , auf die Antworten werden wir wohl vergeblich warten . Wenn man den Fernseher einschaltet, denkt man es laufen bewusst gemachte Corona Sendungen die extra professionell aufgezogen werden . Ich muss das jedenfalls nicht den ganzen Tag hören es nervt langsam . Für uns ,muss das Leben weiter gehen und das so schnell wie möglich mit gesunder Disziplin natürlich . Also locker bleiben wenn mal 4 Leute den Grill anheizen.

  8. Ich habe hier in Berlin einige Kollegen aus Mecklenburg,alle haben ihre heimatlichen Kennzeichen behalten.Sie fahren zu Ostern nach Hause u.keiner wird sie anhalten.Wir haben eine Wohnung in Waren u. werden die Zeit,bis wir wieder dort hin dürfen,auch überstehen.

  9. Twix sagt:

    Ich könnte kotzen vor so viel Verlogenheit, vorne ins Gesicht lächeln, hinterm Rücken das Handy zücken.
    Das gab es alles schon mal…„Hej Genosse x, guck mal mein Nachbar schaut Westfernsehen“ , oder zu noch schlimmerer Zeit „der da, der hat einen Juden versteckt“.
    BITTE HÖRT AUF MIT DEM SCHEISS!!!
    Viele Regeln sind unnütz, die wahren Gründe dafür werden wir nie erfahren. Es ist mir unerklärlich warum z.B. eine in Hamburg lebendeTochter welche dort ihren Hauptwohnsitz hat und in einem Haus mit vielen Mitbewohnern lebt, nicht zu ihren Eltern aufs Land darf, das sogar unter Androhung von Strafe bis hin zum Freiheitsentzug verboten wird obwohl sie dort mit Nebenwohnsitz gemeldet ist und auch ganz sicher viel geschützter ist als eben in HH. (Entsprechendes Schreiben liegt mir vor).
    Der Staat hat die totale Kontrolle übernommen und seine ausführenden Personen erinnern zum Teil an den Film… Das Experiment….

  10. Ulrich sagt:

    Dieses Phänomen ist besonders in MV und speziell an der Müritz zu erkennen. Willkommen im Land zum Leben.

  11. Katharina sagt:

    Es ist hart, aber machbar!
    Mich erstaunt es doch immer wieder, dass hier die Stasimethoden in den Vordergrund geschoben und nicht aufschiebbare Reisen, zB Fahrten zur Arbeit wie Berlin oder HH in die Argumentation einbezogen werden. Geht es nicht eher um eine solidarische Verantwortung, was noch unbedingt nötig ist in dieser Zeit mit unserer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe gegenüber allen Generationen? Und ja, es wird zu einer veränderten LEBENSWEISE führen. Doch das ist nicht unbedingt schlecht, eine Zeit der Besinnung und Pause, nur auf eine leichtere Art und Weise als es früher mal war … das wird doch wohl jeder von uns schaffen, oder? Grillparty kann auch im Sommer noch schön sein …

  12. A. Berger sagt:

    „…selbst verantworten, ob er sich dem Risiko aussetzt…“
    Eben nicht! Hier geht es nicht darum, mal ’nen Joint zu rauchen o.ä. Hier geht es um Verantwortung für alle. Diejenigen, die sich heute widerrechtlich vermengen, treffe ich morgen beim Einkauf, auf Arbeit, beim Arzt. Diese tragen, ob sie es wollen oder nicht, zur Verbreitung des Virus bei. Symptomfrei heißt nicht virusfrei. Für mich ist es eine Frage der Fairness und Solidarität, mich diesen Maßnahmen anzuschließen. Und angesch…wird nur, wer dem widerspricht. Aber den Kommentaren kann man entnehmen, dass es über Ostern viel zu tun geben wird für Polizei und Ordnungsamt. Auf ein paar fremde Kennzeichen gepfiffen.

  13. Simon Simson sagt:

    Dass manche das Thema aus einer überheblichen Selbsteinschätzung nicht ernst nehmen oder sich sowieso stets unsolidarisch benehmen, können wir nicht ändern. Denunziationen sind sicher nicht das richtige Mittel, obwohl es einen schon ärgern kann. Das manche andere Beweggründe hinter den Anordnungen sehen, auch nicht. Verschwörungstheoretiker haben ein Weltbild, in dem sie hinter allem, was sie nicht durchblicken, geheime Interessen und böse Mächte sehen. Dazu mag man den Kopf schütteln, kann es aber nicht ändern. Das zu ändern, ist so aussichtslos und ethisch unvertretbar, wie religiöse Grundhaltungen auszutreiben. Da werden, wie bei Religionen auch, Fakten ignoriert, die Evolution hier, aufrufbare Statistiken da. Mir liegt nur daran, dass sowas nicht der Allgemeinheit als Wahrheit aufgedrückt wird, Micha und Twix. Da spielen, Frau Gest, alternative Medien zu denen, die sich an die Regeln halten, eine Rolle. Auch sie sollten Unsachliches filtern. All das werden wir natürlich nicht erreichen. Bleibt die Hoffnung, dass solches Gedöns untergeht, statistisch bedeutungslos bleibt, ebenso wie, dass Vollpfosten, die gegen die Regeln verstoßen, weil ihr Gefühlsstau mit einer lustigen Grillparty unter Gartennachbarn abgebaut wird. Ich sehe viele mit folgender Haltung: Was ich nicht sehe ist auch nicht da. Dann sind sie aber auch nicht da, oder hat jemand die Atome gesehen, aus denen sie bestehen? Natürlich weiß keiner, wie wirksam und notwendig welche Maßnahme ist. Wenn Deutschland aber glimpflich davon kommen sollte, es nur zehntausende und nicht hunderttausende Tote von uns allen hier gibt, dann war es die Anstrengung und manche übertriebene Vorsichtsmaßnahme wert, Denunziationen aber nicht. In dem Sinne: haltet durch. Seht Leute, die mangels Verstand ihre Gefühle nach menschlicher Nähe nicht kontrollieren können, als das was sie sind: doof.

  14. Kirsten sagt:

    Auf den Punkt gebracht, Herr Simon Simson.Herzlichen Dank für Ihre Worte!!!!
    Möge die Polizei aufmerksam, auch hier in Rechlin, ihre Aufgaben wahrnehmen.