Anwohner entdecken hunderte tote Fische am Massower See

3. Januar 2020

Anwohner sind verärgert, und die Chefs der Fischerei Müritz Plau GmbH wollen sich auch gar nicht herausreden: Beim Abfischen des Massower Sees ist etwas gründlich schief gegangen. Anfang Dezember haben Anwohner an zwei Stellen hunderte verendete Fische entdeckt – im Schilf liegend und inzwischen stinkend. Verantwortlich: Die Müritzfischer, die auch den Massower See bewirtschaften. „Ja, wir haben einen bedauerlichen Fehler begangen“, räumen die Verantwortlichen des Unternehmens auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ ein.

Die unzähligen toten Fischen wurden von Anwohnern, Spaziergängern und Jägern gefunden. Zunächst hatte man noch an einen Abtransport geglaubt, doch das ist nicht passiert. „Man hat abgefischt, die Edelfische mitgenommen und die anderen hier im Schilf verenden lassen, Jeder Angler muss verantwortungsbewusster mit Fischen umgehen und macht es auch. Ansonsten wird er auch bestraft“, meinen die Anwohner.

„Wir sind Müritzer“ hat bei den Müritzfischern nachgefragt, die Geschäftsführung reagierte umgehend und hat sich vor Ort informiert. In der Stellungnahme des Unternehmens heißt es:
„Zur traditionellen Herbstfischerei gehört die Fischerei mit dem Zugnetz. Hierbei werden vorrangig Karpfen, Schleie, Hechte und Zander für den Weihnachtsverkauf, aber auch Plötzen und Brassen gefangen. Die gute fischereiliche Praxis sieht eine regelmäßige Entnahme von Weißfischen aus den Gewässern vor, um einer Überpopulation und damit einem Ungleichgewicht in der Artenverteilung vorzubeugen.

Die gute fischereiliche Praxis sieht nicht vor, diese Fische an Land zu entsorgen oder für eine spätere Abholung zu lagern. In diesem Fall haben wir einen bedauerlichen Fehler begangen und nicht zeitnah agiert. Diese Fische waren nach der Sortierung im flachen schlammigen Wasser nicht mehr lebensfähig und sollten zu einem späteren Zeitpunkt der Tierkadaverentsorgung zugeführt werden.
Als wir die Fische später abholen wollten, hatten sich schon Adler, Schweine und weitere natürliche Destruenten an den Fischen bedient und es konnte nichts mehr abtransportiert werden.Wir bedauern diesen Vorfall sehr, werden mit den Verantwortlichen reden und erneut mit allen Mitarbeitern die Regeln und das Leitbild der Fischerei Müritz-Plau GmbH wiederholen.“

Bild oben: So sah es Anfang Dezember an zwei Stellen im Schilf des Massower Sees aus.
Bild im Text: So sieht es jetzt aus.


16 Antworten zu “Anwohner entdecken hunderte tote Fische am Massower See”

  1. Rmk sagt:

    Und was sagt die Fischerreiaufsicht dazu ?

  2. Angler sagt:

    Da wird ja wohl eine Bestrafung mit Verurteilung nach entsprechenden Gesetzen nicht ausbleiben können. Die Kleinen werden ja schließlich auch hart bestraft. Schon wenn sie die Angelkarte mal vergessen haben.

  3. Micha sagt:

    Ja so ist es Wasser predigen und Wein saufen typisch MF . Teure Angelkarten ,Bestimmungen hoch und runter die kleinen werden bestraft ,wo es nur geht natürlich des Geldes wegen alles korrupte diese Brüder ! So geht man nicht mit Fisch um egal ob Edel oder Futterfisch Brassen sind auch wichtig in der Nahrungskette ! Liebe Angler ,denkt daran Schleppangeln jetzt nur noch mit 1 Angel auf normaler Angelkarte . Für mehr darf man sich für (Geld ) jetzt eine Zusatzkarte kaufen und dann darf man sogar mit 3 schleppen wie man hört ! Geht nur um Geld und nix anderes mehr .

  4. Simon Simson sagt:

    Wir Verbraucher sollten schön still sein. Wegen der Gräten will praktisch keiner Brachsen essen. Unsere Fischer müssen wirtschaftlich handeln. Was mit dem dabei entstehenden Beifang passiert ist, ist ein Unfall, ist eben passiert. Ja, man kann nach Bestrafung der Fischer rufen und sie mit Anglern vergleichen. Ökologisch ist die Entsorgung und Verarbeitung der Brachsen kein Problem. Sie vermehren sich oft so stark, dass sie sich gegenseitig Nahrung nehmen und dann nur mickrig wachsen. Man entzieht mit dem Beifang den überdüngten Gewässern Biomasse, was zu deren Gleichgewicht etwas beitragen kann. Nun sind sie mal liegen geblieben und vergehen über Abbauprozesse. Die eingelagerten Mineralien werden im biologischen Kreislauf von Pflanzen wieder aufgenommen und ermöglichen neues (Fisch-)Leben. Ich will das nicht schönreden, anhaltenden Ärger ist es aber auch nicht wert.

  5. Möser sagt:

    Ich Angel schon mein Leben lang Aber so etwas hätte ich mir von dem Verein dem ich vertraut habe nicht erwartet, und uns Anglern werden Jährlich die Beiträge erhöht!!!!!!! SAUEREI

  6. Fisch Freund sagt:

    Ja was soll man dazu noch sagen… Für den abtransport war der kostenpunkt wohl zu gross… Ganz klar… Es geht da doch nur noch um kasse machen mit edelfisch und abkassieren der angler… Ausbeutung der seen ist ja schon seid jahren auffällug bei den mf… Gerade wenn es um zanderseen geht, dann sind die jungs ganz schnell dabei… Das hat nichts mehr mit nachhaltiger fischerei zu tun was diese fischer dort treiben…. Due sollten sich schämen… Aber am ende lachen diese typen sich noch ins fäustchen weil die kassen ja prall gefüllt sind… Abartig und traurig zugleich…

  7. Peter Antiangel sagt:

    Man kennt sie, die Müritzschlepper.

  8. raini sagt:

    Das Schleppangeln muss in den Binnenseen verboten werden. Und die Fischer sollten mal anständig zwischen die Hörner bekommen. Die nervigen Kontrollen auf den Gewässern sind auch völlig überzogen. Wenn einer Schaden in den Gewässern anrichten kann so sind es doch die Fischer. Raubbau?

  9. Maik Waren sagt:

    Liebe Leute von Wir sind Müritzer ich wünsche mir daß Ihr an diesem Fall dran bleibt damit hier nichts vertuscht werden kann. Es ist sehr schlimm was da passiert ist. Ich hoffe daß sich die Behörden eingeschaltet haben. Könnt ihr da mal nachfragen und uns auf dem laufenden halten?

  10. Rmk sagt:

    Hallo , Herr oder Frau Simon Simon
    was ist den da ein Unfall ,das ist eine vorsätzliche Straftat . Warum sollte man diese Straftat unter den Teppich kehren . Aber in Deutschland wird schon immer mit zweierlei Maß gemessen .

    • Simon Simson sagt:

      Danke, Rmk für die Erkenntnis, dass die Fischer den Beifang vorsätzlich nicht ordnungsgemäß entsorgt haben. Das wusste ich und sicher nicht nur ich noch nicht. Sie sollten dem, so Sie klare Indizien dafür haben, in unser aller Interesse nachgehen. Für ab und zu einen Zwischenbericht sind sicher alle Leser dankbar.

      • Esox vom Karpfenteich sagt:

        Schade… von den Müritzfischern sollte mehr Professionalität ausgehen, da die Geschäftsführung im Landesfischereiverband MV vertreten ist. Das Zugnetzfischen ist ein Großereignis, dass auch die Planung der Entsorgung von Nicht-Edelfisch vorsieht. Jemand scheint hier erheblichen Mist gebaut zu haben und Organisationen wie PETA einen Bärendienst erwiesen zu haben. Mal sehen wie Verband und Politik reagieren, wenn die Müritzfischer das abstrafende Organ selber mitbilden. In diesem Sinne empfehle ich: Reue zeigen und Besserung geloben. Wenn das nicht hilft: Einfach öffentlichkeitswirksam jemanden entlassen. Hat beim Bau des BER auch schon immer geholfen.

  11. Schock sagt:

    Keine gute Werbung. Im Sommer wird uns Urlauber viel Geld für Fisch abgenommen. Und im Winter das.

  12. Besorgter Bürger sagt:

    Das größte Problem ist sicher die Tatsache, daß die Tiere qualvoll erstickt sind. Weißfisch wird doch auch verarbeitet. In Fischbrötchen als Backfisch. Nur ist zur Zeit der Bedarf gering, da keine Urlauber. An Geschmack übertrifft er manchen Edelfisch. Wenn nur die Gräten nicht wären. Ansonsten hat die EU letzten Endes dafür gesorgt, daß das, was früher zu wertvollem Viehfutter wurde, keine Konkurrenz mehr zum Heringsmehl ist. Hering gibt es ja wohl noch im Überfluss? Jedenfalls darf unser Süßwasserfisch nicht mehr zu Futtermittel verarbeitet werden, sondern muss, wenn denn zu viel davon da ist, als Abfall entsorgt werden. Ein Hohn an Natur, Ökonomie etc. . Allerdings haben auch die MF sich dem Tierschutz zu beugen und sollten ganz sicher Gewässer bewirtschaften und nicht ausbeuten. Auch der Naturschutz hat im Hinblick auf unsere Gewässer und deren schlechten Zustand in den letzten 30 Jahren einfach viel versaut. Man sehe sich die Schilfgürtel an oder den Wasserstand. Katastrophe, herbeigeführt, mit noch katastrophaleren Folgen. Auch da geht unser Land kaputt. Schönen Tag noch.

  13. Margret Kuhlmann sagt:

    Auch beim Aussortieren der „Guten“ dürfen andere nicht qualvoll sterben. Das ist Tierquälerei und wird hoffentlich bestraft ! Denn eigentlich sind die Fischer doch Fachleute und müssen das wissen. Ich hoffe, es wird weiter darüber berichtet.

  14. Schulz sagt:

    Möchte mich zu diesen o.g. Thema anschließen, es ist eine bodenlose Frechheit das solch ein Fischsterben in dieser Art Vorgekommen ist. Und eben das Tierquälerei ist / besteht & es muss auch wirklich wenn man die Täter kriegt eine hohe Strafe bekommen.