Anwohner fürchten Bau des Jugendzentrums
Auch wenn es momentan danach aussieht, als wenn Warens Stadtvertreter Mitte Februar „Grünes Licht“ für den Bau des Jugendzentrums geben – unumstritten ist das „Joo“ nicht. Zum einen regt sich bei Anwohnern des möglichen Standortes Widerstand, zum anderen kritisieren Jugendliche den Inhalt des geplanten Zentrums.
„Für uns sieht es momentan so aus, als wolle der Bürgermeister das Zentrum jetzt durchpeitschen, damit das Geld von Herrn Reinhold endlich ausgegeben werden kann – egal, ob der Club anschließend genutzt wird oder nicht“, meinen Anwohner der Warener Mozartstraße.
Sie sind derzeit mächtig enttäuscht vom neuen Bürgermeister, denn der habe nicht nur beim Neujahrsempfang versprochen, sich um die lärmgeplagten Einwohner entlang der B 192 zu kümmern und für Entlastung zu sorgen. „Und was macht er: Er befürwortet einen Standort, der unsere Wohn- und Lebensqualität noch mehr einschränkt“, werfen die Anwohner der viel befahrenen Mozartstraße dem Verwaltungschef vor. Sie fürchten nicht nur den Lärm, der aus dem „Joo“ dringen könnte, sondern auch Belästigungen durch An- und Abfahrt. Zwar beteuere die Stadt, dass im neuen Jugendzentrum keine großen Disko-Veranstaltungen stattfinden dürfen, sondern nur Partys mit bis zu 200 Besuchern, aber auch dafür sei der Standort an der Mozartstraße völlig ungeeignet.
Die Anwohner der Mozartstraße haben sich in einem Brief an Norbert Möller gewandt, waren inzwischen schon zum Gespräch in der Verwaltung und schildern ihre Bedenken auch in einem Schreiben an alle Stadtvertreter.
Jugendliche kritisieren „Joo“
Aber nicht nur die Anwohner stehen dem „Joo“ skeptisch gegenüber. Bei „Wir sind Müritzer“ haben sich inzwischen zahlreiche Jugendliche gemeldet, die da meinen, dass die Stadt an den wirklichen Interessen der jungen Leute vorbei plane. „Irgendein Architekt hat mal in irgendeiner Schule gefragt und sich dann an den Zeichentisch gesetzt. Anschließend ist kein Jugendlicher mehr einbezogen worden“, kritisieren die Schüler, die im augenblicklichen Wirken von Verwaltung und Politik einen weiteren Widerspruch sehen. „Jetzt sollen die Stadtvertreter entscheiden, ob das ‚Joo‘ gebaut wird und erst anschließend startet ein Interessenbekundungsverfahren zur Betreibung. Müsste das nicht anders herum laufen“, fragen drei Gymnasiasten.
Der Bau eines Jugendzentrums in Waren wird zwar derzeit immer wahrscheinlicher – unumstrittener allerdings immer noch nicht.
Wann ist eigentlich Extra3 zuletzt zu diesem Thema in Waren gewesen? Wenn das so weitegeht, bekommen wir entweder nie ein Jugendzentrum oder eines, das weder Jugendlichen noch Anwohnern gefällt. Aber Extra3 wird auf jeden Fall wieder die Stadt blamieren. Schöne Aussichten.