Appell gegen das Verbrennen von Gartenabfällen

1. März 2021

Sowohl die Stadt Waren als auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus appellieren an die Kleingärtner, auf das Verbrennen von Gartenabfällen zu verzichten.  „Die Erlaubnis zum Verbrennen pflanzlicher Abfälle ist nicht nur rechtlich als Ausnahme an strenge Vorgaben geknüpft. Es ist auch aus ökologischer Sicht unzeitgemäß“, so der Minister. „Die Luft wird durch den Rauch belastet, und ein wertvoller Rohstoff geht verloren. Zudem ist es in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig zu lüften. Das bedeutet, dass Feuer und Rauch gerade jetzt die Luftqualität nicht mindern sollten“, erklärt Backhaus.
Das Ministerium weist darauf hin, dass das Verbrennen grundsätzlich untersagt ist.

Das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen in den Gemeinden bzw. Städten ist nicht erlaubt, wenn entsprechende Entsorgungseinrichtungen vorhanden sind. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte unterhält in der Stadt Waren beispielsweise einen Wertstoffhof in Waren/West in der Warendorfer Straße. Es besteht hier ganzjährlich die Möglichkeit, pflanzliche Abfälle, die nicht gewerblich anfallen, gegen ein geringes Entgelt zu entsorgen.

Einige Vorstände von Kleingartenvereinen bzw. – anlagen organisieren bereits seit Jahren erfolgreich eine zentrale Erfassung und den Abtransport von pflanzlichen Abfällen ihrer Vereinsmitglieder nach der Ernte.

„Der stinkende Rauch, der durch das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen entsteht, erfüllt den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit, wenn Jemand sich dadurch belästigt fühlt und die Mitarbeiter der Ordnungsämter sowie die Polizei darüber informiert. Laut Gesetz handelt derjenige ordnungswidrig, der eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen und die öffentliche Ordnung beeinträchtigt. Diese Ordnungswidrigkeiten können mit einem Bußgeld geahndet werden. Liegen Anzeigen wegen Rauchbelästigung vor, muss die örtliche Ordnungsbehörde in einem Anhörungsverfahren prüfen, ob ein Tatbestand vorliegt, der mit einem Bußgeld geahndet werden kann“, heißt es dazu aus der Warener Stadtverwaltung.

Sie appelliert an alle Kleingärtner: Nutzen Sie die Entsorgungsmöglichkeiten in dem vorhandenen Wertstoffhof.

Bei Vorliegen der Ausnahmegründe ist das Verbrennen pflanzlicher Abfälle lediglich vom 1. bis 31. März und vom 1. bis 31. Oktober und nur werktags während zwei Stunden täglich in der Zeit von 8 bis 18 Uhr zulässig. Um eine starke Rauchentwicklung zu vermeiden, dürfen nur trockene pflanzliche Abfälle verbrannt werden. Diese sind am Verbrennungstag umzulagern oder erstmalig aufzuschichten, um Tiere zu schützen, die dort Unterschlupf gesucht haben.

Beim Verbrennen ist zudem ein Mindestabstand von 300 Metern zu Krankenhäusern, Kurkliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie während der jeweiligen Öffnungszeiten zu Kindertagesstätten, Großtagespflegestellen, Schulen, Schulhorten und vergleichbaren Einrichtungen zu wahren.

Der Warener Wertstoffhof ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 9 bis 15 Uhr geöffnet.


15 Antworten zu “Appell gegen das Verbrennen von Gartenabfällen”

  1. Ingo sagt:

    Sorry, ganz verbieten!!!
    Da wird sich eh nicht an Windrichtung, Zeiten, Größe oder Art und Beschaffenheit des Brennmaterials gekümmert, es ist einfach egal! Und! Diese Leute behaupten und denken dann noch das das ihr Recht ist. Da ist das Amt gefragt, da muss besser informiert und durchgegriffen werden!

  2. Thomas sagt:

    Auf keinen Fall verbieten. Warum muss es immer nach der Nase einiger weniger gehen. Es war Jahrzehnte kein Thema und plötzlich ist es nicht zeitgemäß. Da fasse ich mir doch an den Kopf als wenn wir nicht andere Probleme haben. Und der Hinweis für kleines Entgelt kann es hier und da abgegeben werden ich zahle für mein Grund und Boden schon Grundsteuer (über 200 Prozent) und muss weiter Löhnen „warum“.

    • Ingo sagt:

      Eigentlich ist es ja schon verboten, es wird nur geduldet so lange man keinen belästigt. Und die paar Wenigen die meinen das es ihr Grundrecht ist werden immer weniger. Und das ist auch gut so.
      „Es war Jahrzehnte kein Thema und plötzlich ist es nicht zeitgemäß.“ So ist das eben mit dem zeitgemäß!

      • Stefan sagt:

        Ich bin auch kein Freund von diesem Geräuchere, denn wirklich ordentlich verbrennen können viele Mitmenschen gar nicht, aber ich gebe Thomas recht. Es ist ein Unding, dass man an allen Stellen zur Kasse gebenden wird und in vielen Gemeinden kaum bis keine Gegenleistung erhält. Es gibt sie, die Orte die einen Sammelplatz für Anwohner bereitstellen um ihre Gartenabfälle kostenlos abzugeben. Dort wird noch ordentlich gemeinschaftlich getrennt und kompostiert und auch die umliegenden Wälder freuen sich, dass ihnen Rasenabschnitt, ungeliebte Pflanzen und alles was noch so anfällt, erspart bleiben.
        Das ist ein Modell das Schule machen sollte – ganz zeitgemäß ;)

        • TM sagt:

          Das Problem ist auch hier, dass einige sich beim Verbrennen nicht um die äußeren Bedingungen scheren.

          Da fangen Rentner schon morgens um sieben an zu kokeln, wenn es noch kalt ist und keine Thermik den Rauch noch oben trägt. Oder nach tagelangem Dauerregen wird die erste Regenpause genutzt, um klitschnasses Laub zu „verbrennen“.

          Sorry, so geht’s nicht und dann muss wieder mal die Allgemeinheit und der Unvernunft einiger weniger leiden. Wie bei anderen Themen auch.

          Mit den Sammelplätzen ist es leider so, dass wiederum gewisse Zeitgenosse das ausnutzen und ihren Sperrmüll und sonstigen Krempel dort abladen und die Kommune bleibt auf der Entsorgung sitzen. Zäunt man den Platz ein, wird der Müll frech davor abgeladen.

          Das ist wie Hase und Igel.

    • Fritz Brause sagt:

      Es gibt noch immer viel zu viele „ewig Gestrige“. Grundsätzlich ist es bereits verboten und wer nur etwas Verstand hat wird dies verstehen. Die Umwelt wird sinnlos belastet, die Gartenabfälle können aufgearbeitet und wieder verwendet werden. Wenn man nicht völlig asozial ist, möchte man auch seine Mitmenschen nicht belästigen.

  3. Achim sagt:

    Was helfen all die Festlegungen, wenn einige Zeitgenossen sich mehr als dreist darüber hinwegsetzen. Das passierte in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und dazu in der Nähe eines Pflegeheims, das maximal 150 m von der „Räucherstelle“ entfernt liegt. Jedoch haben gerade in der heutigen Zeit bestimmte Anrufe, die als „Verpetzen“ oder auch „Anschwärzen“ gesehen werden, von vornherein einen gewissen Beigeschmack. Und wenn man dann noch bedenkt, dass in unserer Gemeinde vor kurzem der Hof, bei dem der Grünschnitt gegen ein kleines Entgelt abgegeben werden konnte, geschlossen wurde, bleiben keine Fragen offen.

  4. Walfriede sagt:

    Aber der Gestank und die Umweltverpestung beim Grillen ist in Ordnung, oder entsteht bei Grillkohle gar kein CO2?

    • Klaus sagt:

      Es geht hier doch nicht um das C0², Holz ist „fast“ CO² neutral. Es geht um das vergokeln von Gartenabfällen und Müll ohne Flamme. Diese „Feuer“ mit Grillen zu vergleichen ist schon lächerlich! Gegen ein vernünftiges Lagerfeuer hat auch keiner was. Heute in Waren z.B. ein Kleingärtner gegen die Westsiedlung. LUFTKURORT!?

  5. Dieter Schröder sagt:

    Die meisten Gartenbesitzer haben sicherlich auf dem eigenen Grundstück soviel Platz, um einen Komposthaufen anzulegen und für sehr kleine Gärten gibt es Kompostierer, die sehr wenig Platz benötigen. Das spart Geld und ist sehr umweltfreundlich. Stauchschnitt lässt sich mit einem kleinen Schredder zerkleinern und kann dann zum Mulchen von Gartenkulturen verwendet werden oder auch auf den Kompost gegeben werden. Die Komposterde kann dann zu Bodenverbesserung im eigenen Garten genutzt werden. Das spart künstlichen Dünger und den Kauf von Blumenerde im Baumarkt. Anleitung zur Kompostierung von Gartenabfällen aber auch von Gemüseabfällen aus der Küche findet jeder mühelos im Internet. Es sollte jedem Gartenfreund ein Anliegen sein, diesen Aufwand nicht zu scheuen und damit einen kleinen Beitrag zu mehr umweltgerechtem Verhalten zu leisten. Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit üppigem und gesundem Wachstum der Pflanzen danken. Damit erledigen sich auch die leidigen Diskussionen über Verbrennen von Abfällen und die Diskussionen über die Kosten bei den Annahmehöfen.

  6. Jens sagt:

    Wie jedes Jahr, pünktlich am 1. März geht’s los. Man bekommt in Röbel kaum Luft, Fenster öffnen geht nicht mehr.
    Schon am Vormittag ist die Stadt völlig verräuchert. Und ich dachte, dass es bei vorhandenem Wertstoffhof verboten ist, Gartenabfälle zu verbrennen. Appelle scheinen hier wohl nicht zu reichen, es sollte endlich mal etwas unternommen werden ! Vielleicht kann das Ordnungsamt mal zwei Falschparker weniger abkassieren und dafür gegen diese Unart vorgehen !

  7. Thomas sagt:

    Ja die vielen 1000 neunmal klugen Ratschläge ich kann sie nicht mehr hören. Das Problem scheinen nur die zu haben die kein Garten kein Grundstück haben bringt ja alles die Stadtreinigung auf Kosten der Allgemeinheit weg. Ich dagegen habe 8500qm da fällt schon einiges an von Laub und Sträucher etc. Aber wenn man seinen eigenen gepflanzten Baum absägt weil zu viel Laub etc anfällt gibt’s auch wieder Ärger. Das ist doch verkehrte Welt. Natürlich muss man auf Windrichtung acht geben um so wenig wie möglich Leute zu belästigen aber gegen alles und jeden sein ist auch keine Lösung.

  8. Müritzer sagt:

    Man sollte grundsätzlich alles verbieten und unter Strafe, ob Geldbuße oder Freiheitsentzug bis 1 Jahr, setzen was andere stören könnte.
    Sei es das verbrennen von Gartenabfällen, das Grillen (Kohle oder Gas ist egal, die armen Vegetarier stören sich am Duft von leckerem Fleisch), dass Dorffest aufgrund der Lautstärke, die Privaten Geburtstagsfeiern gehen auch nicht, zu hohe Lärmpegel und Lichtverschmutzung ( Tiere fühlen sich dadurch unnötig gestört), desweiteten Reisen die Gäste meist mit PKW an, da ist der CO2 Fingerabdruck einer Party viel zu groß.
    Was für unnötiger Müll bei Kindergeburtstagen anfallen kann, die ganzen Verpackungen….. Viel zu viele Bäume müssen leiden um Geschenkpapier herzustellen oder gar Girlanden und Lichterketten, alles unnötig und unter Strafe zu setzen.

    Lässt doch einfach mal die Leute in Ruhe, klar wenn es zu doll wird sollte man mal mit dem Nachbarn reden. Aber alles verteufeln?
    Habt ihr keine anderen Sorgen?
    Das bisschen Gartenabfälle verbrennen ist jetzt bestimmt schuld an der klimakatastrophe, schaut euch mal eure Möbel an, wo dort Bäume für gefällt wurden. Mahagoni wächst nicht in MV soweit ich weiß.
    Leben und Leben lassen wäre mal was feines.
    Ist auch besser für den Blutdruck

  9. Adele sagt:

    Ich finde es einfach nur Schade das in unserem Staat alles reglementiert wird. Es gab Zeiten da hätte sich das keiner gefallen lassen. Und nun? Jeder ist sich selbst der Nächste.Keiner gönnt dem Nebenmann. Was ist bloß aus unserer Gesellschaft geworden. Vielleicht sollte der eine oder andere mal darüber nachdenken ob vielleicht einfach Geld fehlt am Ende des Monats um den Wertstoffhof zu zahlen.Und vielleicht sollte unsere Politik mal gucken wer sich alles auf Kosten der Bürger eine goldene Nase verdient. Unsere Politik sorgt nämlich nicht für faire Löhne.