Arbeitslosigkeit geht auch an der Seenplatte weiter zurück

28. Juli 2016

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli an der Seenplatte – im Vergleich zum Juli 2015 – um 992 auf 15.211 gefallen. Die Arbeitslosenquote liegt mit einem Wert von 11,3 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 11,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juni ist die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte gefallen.


Nach Einschätzung der Geschäftsführerin „Operativ“ Kornelia Gruel steht der Arbeitsmarkt im Ferienmonat Juli insgesamt gut da. „Seit Monaten geht die Arbeitslosigkeit in der Seenplatte zurück. Selbst die alljährlich in den Sommermonaten einsetzende Pause auf dem Arbeitsmarkt konnte die Zahl der arbeitslosen Menschen nicht in die Höhe treiben.“

Zu Beginn der Sommerferien drängen jedes Jahr viele Jugendliche auf den Arbeitsmarkt und Betriebe machen Ferien. Jobtreiber ist die  Tourismuswirtschaft, die in der Saison vielen Menschen einen Job bringt.

Holzstempel auf Dokument: ArbeitsamtAuffällig ist der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit: + 70 oder + 5,6 Prozent. „Der überproportionale Anstieg im Monat Juli gegenüber dem Vormonat Juni ist für diese Altersgruppe jahreszeitlich typisch „Hauptursache hierfür ist die vorübergehende ‚Sucharbeitslosigkeit‘ junger Menschen, die in den Sommermonaten ihre betriebliche oder schulische Ausbildung beenden und deshalb derzeit eine Stelle suchen. Zudem wirkt sich die Sommerpause in vielen Betrieben aus. Das wird schon im Herbst ganz anders aussehen“, ist sich Gruel sicher.

Mehr als 2300 offenen Stellen

„Optimistisch stimmt mich darüber hinaus“, so Gruel, „dass die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Juli) klar rückläufig ist. Insgesamt meldeten sich 1.019 oder 13,1 Prozent weniger Frauen und Männer arbeitslos. Angesichts der guten konjunkturellen Lage, steigender Umsätze, der guten Auftragslage und des sich verschärfenden Wettbewerbs um Fachkräfte halten die Betriebe ihr Personal.“

Deutlich mehr Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme eines neuen Jobs beenden, als sich nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes neu oder erneut arbeitslos melden mussten. In Zahlen: 740 Frauen und Männer mussten sich arbeitslos melden (-186 oder 20,1 Prozent weniger als im Juli 2015). Dem gegenüber stehen 916 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit (47 oder 4,9 Prozent weniger als vor einem Jahr).

Zugleich gab es im Juli mehr als 2.300 offene Stellen, nur knapp weniger als im Juni. Insgesamt wurden den gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams aus Arbeitsagentur und Jobcentern in der Seenplatte  seit Jahresbeginn  5.111 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind 363 oder 7,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Besonders gesucht sind derzeit Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Callcenter Agent, in der Zeitarbeit, Gesundheit, Soziales- und Erziehung und im Baugewerbe. Danach folgten Berufe in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verkehr, im Lager  und im Gastgewerbe.

Noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen

Auch wenn sich bis zum Start des neuen Ausbildungsjahres noch das Ein oder Andere verändern kann, sieht es bereits jetzt danach aus, dass nicht jeder gemeldete Ausbildungsplatz am 1. September besetzt sein wird.
„Bei uns sind aktuell noch 569 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen 549 unversorgte Jugendliche gegenüber. Betonen möchte ich jedoch: Das ist nur eine Momentaufnahme. Der Ausbildungsmarkt in der Seenplatte ist weiterhin in Bewegung. Speziell im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Einzelhandel und im Handwerk sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Denen, die noch keine Zusage haben, empfehle ich: Nutzt die Zeit der Ferien intensiv für die Ausbildungsplatzsuche. Meldet Euch bei der Berufsberatung. Besucht die Jobbörse der Arbeitsagentur im Internet. Hier findet Ihr alle Ausbildungsplatzangebote. Tipps rund um das Thema Bewerbung bietet die Seite www.planet-beruf.de.
An die Arbeitgeber möchte ich appellieren: Geben Sie auch schwächeren Jugendlichen eine Chance. Nutzen Sie unsere Unterstützungsangebote, etwa die assistierte Ausbildung, die Einstiegsqualifizierung und unsere ausbildungsbegleitenden Hilfen.“


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