Auch Alt Schweriner Eltern kämpfen gegen Kita-Schließung

27. Oktober 2017

Auch die Eltern, deren Kinder in der AWO-Kita Alt Schwerin betreut werden, setzen sich zur Wehr gegen die beabsichtigte Schließung ihrer Einrichtung. Und sie erheben schwere Vorwürfe gegen die AWO Müritz, die ihren Aussagen zufolge nicht einmal auf ihre Briefe reagiert.
Zur Erinnerung: Der Interims-Geschäftsführer Peter Reizlein, der sozusagen den AWO-Karren aus dem Dreck ziehen sollte, hatte angekündigt, die Kitas Groß Gievitz und Alt Schwerin schließen zu müssen. Er begründete dies unter anderem mit schlechter Auslastung, schwieriger Personalsitution und nötigen Investitionen. Teilweise wurde versucht, den ‚Schwarzen Peter“ an die Gemeinden abzuschieben, weil diese angeblich nicht investieren wollen. Doch die Bürgermeister widersprechen.

So wie die Eltern der Kita in Groß Gievitz, möchten auch die Eltern der Kinder, die im „Uns Lütt Kinnerhus“ in Alt Schwerin betreut werden, nicht kampflos aufgeben. Mehr als 250 Unterschriften wurden schon gesammelt, und unter anderem an das Sozialministerium, Landrat Heiko Kärger sowie die AWO gesendet. Ministerium, Landrat sowie Bürgermeister haben auch bereits schon Unterstützung zugesagt, von der AWO, so Elternbeiratsvorsitzende Anja Braun, gab’s bislang keine Reaktion auf den Brief.

Stattdessen eine Einladung, dass sich die Eltern doch an einem Schnuppertag mal die Kita „Spatzennest“ in Malchow anschauen könnten…

„Leider hat es den deutlichen Anschein, dass die AWO kein Interesse daran hat, unsere Kita weiterzuführen. Auf Anfragen der Eltern wird nicht reagiert, wir bekommen keinerlei Informationen über den Stand der Verhandlungen mit Gemeinde und Ämtern und hängen völlig in der Luft. Herr Holbe als Bürgermeister hat deutlich signalisiert, dass er die notwendigen Investitionen tätigen wird, und es ist sogar von einem eventuellen Neubau der Kita die Rede“, so Anja Braun.
Auch gegenüber „Wir sind Müritzer“ hat Wolfgang Holbe nach der ersten Veröffentlichung bekräftigt, dass die Gemeinde die nötigen Umbauarbeiten finanziert.

„Awo will uns hinhalten“

Das Amt Malchow sowie das Jugendamt Neubrandenburg würden hinter dem Vorhaben stehen und nur noch auf die Antwort der AWO warten, ob diese die Kita weiterführen möchte. Leider bis jetzt vergebens.

Zwar erklärte die zuständige Mitarbeiterin der AWO, dass man in Verhandlung sei, allerdings scheinen nicht einmal alle Mitglieder des AWO-Vorstandes Kenntnis von dem Brief der Eltern zu haben.  „Wir haben nun das Gefühl, dass die AWO uns hinhalten und das ganze aussitzen will bis es dann letztendlich doch zur Schließung kommt“, heißt es von Eltern, deren Kinder sich in der Alt Schweriner Kita pudelwohl fühlen.

Auch die Eltern der ebenfalls von Schließung bedrohten Groß Gievitzer Kita nehmen die Ankündigung nicht einfach so hin und kämpfen für den Erhalt. Aber auch sie haben das Gefühl, dass man sie, im sprichwörtlichen Sinne am „langen Arm verhungern“ lässt (WsM berichtete).

Die AWO Müritz ist vor mehr als einem Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil sich der Ex-Geschäftsführer Peter Oljinyk und der ehemalige Vorstandsvorsitzende Götz-Peter Lohmann hohe Gehälter gezahlt und weitere Vergünstigungen eingestrichen haben sollen. Die Ermittlungen dazu sind nach wie vor nicht abgeschlossen.


9 Antworten zu “Auch Alt Schweriner Eltern kämpfen gegen Kita-Schließung”

  1. East West sagt:

    So leid es einem Tut,aber wenn Schließungen nicht vermeidbar sind,dann ist das eben so. Und es ist richtig,das man sich dann zu einem größeren Kindergarten anschließt. Und die AWO hat im Moment wichtigeres zu tun,als Briefe zu beantworten. Es gibt genug Ausweich Möglichkeiten. Es ist eben nun mal so. Man sollte die Kindergärten von kleinen Gemeinden sowie so zusammenschließen,mit Städtischen Kitas. Dann hätte das ganze Theater andauernd auch endlich mal ein Ende.

    • Oliver Lau sagt:

      Ganz ehrlich wie kann man do einen geistigen dünnschiss als Kommentar abgeben! Entweder arbeitest du bei der AWO, oder du hast dich mit der Materie nicht auseinander gesetzt! Beim nächsten mal erst denken dann schreiben! Oder einfach die dumme fresse halten!

    • G.N. sagt:

      Da spricht jemand vom Fach. Es gibt leider keinerlei Ausweichmöglichkeiten. Alle weiteren Kitaplätze in der Umgebung sind belegt bzw.für Alt Schweriner Kinder bis zum eventuellen Schluss gesperrt. Und wenn Sie schon für das Auflösen der Dorfkitas sind, dann lassen Sie uns doch gleich alle Dörfer mit in die Stadt verlegen. Was für ein unsozialer Blödsinn. Es gibt auf dem Lande nunmal Menschen, die auf diese Plätze angewiesen sind. Und grundsätzlich ist es doch eine Frage des Umganges Briefe zu beantworten. Wer bitte entscheidet denn, welche Briefe wichtiger sind? Sie? Schön, dass Menschen versuchen zu helfen und sich engagieren. Bei manchen Themen sollte man auch mal über den Tellerrand hinaus blicken. Die Awo ist ein gemeinnütziger Verein. Die großen tragen die kleinen. Wenn dies absolut nicht mehr möglich ist, sollte wenigstens so viel Anstand bestehen, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Das Vertrautmachen mit dem Thema wäre wohl empfehlenswert.

  2. R. Böttcher sagt:

    Nun ist es aber so, dass die Raum stehenden Schließungen durchaus vermeidbar gewesen sind und Ergebnis von Managementfehlern und fehlgeleiteten Fördermitteln sind. Und wer sich hinstellt und behauptet, die AWO hätte Wichtigeres zu tun, der erkennt erstens nicht, das die betroffenen Eltern Geschäftspartner sind und damit gewisse Rechte haben und zweitens genau das ein Grund ist, weshalb ein solches Unternehmen auf kurz oder lang mit dieser Einstellung Insolvenz beantragen kann. Aber vielleicht ist es ja wirklich wichtiger, Geld für zwielichtige ehemalige Geschäftsführer und andere Vorteilsnehmer zusammenzutragen.

  3. East West sagt:

    Zu den Kommentaren oben. Sie sind doch nicht die einzigsten Kitas die notgedrungen dicht machen müssen. Anderen ist es doch auch schon so gegangen. Und es gibt immer genug andere Möglichkeiten. Wenn es sich nicht mehr Lohnt diese Kitas weiter zu betreiben,dann muß man das akzeptieren. Wenn kein Geld zu Verfügung steht,dann geht es eben nicht mehr Das ist nun mal so in der heutigen Zeit. Aber das ist es ja,immer erst mal meckern und meckern.

    • R.Pohnke sagt:

      Müssen muss man gar nichts. Vor allem keine Mauscheleien oder unangebrachtes Verhalten hinnehmen. Kämpfen wird doch erlaubt sein. Übrigens, der einzige meckernde Kommentar scheint ihrer zu sein. Der Rest sieht eher nach Kampfgeist im Sinne kleiner Kinder aus. Wenn Sie der Meinung sind, man müsse alles hinnehmen, dann versuchen Sie doch die anderen Kommentare hinzunehmen. Wenn die Menschen alles hinnehmen würden, hätten viele Ereignisse gar nicht stattgefunden. Es ist doch schön, wenn Sie im Leben bevorteilt sind, ihre Kinder vielleicht gleich um die Ecke in der Stadt zur Kita gehen und Sie keinen Grund zum Meckern haben – was Sie es den Vorrednern vorwerfen. Dann freuen Sie sich darüber und versuchen großherzig über die Eltern hinwegzusehen, die hier für die Kleinsten eintreten. Diese können es leider noch nicht allein und sind stolz auf ihre Eltern.

  4. Mami sagt:

    In erster Linie sind die Kinder die alles ausbaden müssen. Sie werden von ihren Freunden und Erziehern getrennt. Unsere Dorfkitas bieten so viel. Sie ist nicht nur klein und kuschelig ,nein sie lernen so viel. Die Kinder und ihrer Erzieher schaffen immer wieder draußen neue Lernorte zum anfassen um die Welt zu begreifen. In Groß Gievitz gibt es jeden Freitag den Naturtag. Das heißt für die Kinder wetterfeste Kleidung anziehen, die Brote in den Bollerwagen packen und los gehts. Auch die kleinsten gehen auf Entdeckungsreise um Wissen zu tanken.
    Dieses soll jetzt aus sein. Eigendlich helfen die Großen den Kleinen , so wird es den Kindern liebevoll beigebracht. Warum ist es so bei der Versorgung mit Geldern bei der AWO nicht!!!!
    Ich möchte mich sehr bei denen bedanken, die sich so viel Mühe geben , um die Kitas zu erhalten. Ihr seid toll. Wir müssen nur zusammenhalten und dann gibt es bestimmt für uns eine Lösung. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

  5. Fred sagt:

    Wenn die Kita nötig ist, können die Eltern doch versuchen die Kita in eigener Trägerschaft zu führen, dann brauchen sie keine Briefe schreiben.

  6. Einfach Ich sagt:

    Also bei einigen Kommentaren hier bekommt doch echt das würgen! Wer bitte sagt denn, dass es sich nicht mehr lohnt die Kita weiter zu betreiben? Genau, einzig und allein die AWO und dass aus anscheinend nicht nachvollziehbaren und wahrscheinlich zuvor vermeidbaren Gründen. Den Eltern wird hier die Sicherheit genommen und sie wissen einfach nicht weiter, da kann man deren Unmut doch verstehen. Sie kämpfen für den Erhalt ihrer tollen Kitas und das hat weiß Gott nichts mit meckern zu tun. Es ist doch alleine schon eine Sachen vom Anstand, auf einen solchen Brief zu reagieren. Und wenn sie meinen die AWO hat wichtigeres zu tun, als solche Briefe zu beantworten, dann sind sie kein bisschen besser! Es ist traurig das immer die Kleinsten unter all dem leiden müssen…. So wie es scheint, bekommt die AWO seit Wochen zu Recht schlechte Publicity!