Ausflug in die DDR-Märchenzeit mit Zeichner Werner Klemke

7. Dezember 2015

DD2Einen Ausflug in die Kinderzeit können Märchenliebhaber derzeit an der Mecklenburgischen Seenplatte unternehmen.
Die Galerie in Neustrelitz zeigt Plakate und Kinderbücher des bekanntesten ostdeutschen Kinderbuchzeichners – des Berliners Werner Klemke (1917-1994).

Nur noch bis zum 11. Dezember können Interessierte 21 Plakate inspizieren, deren Bandbreite von Kinderfilmen, wie „Schneewittchen“ über Trickfilme wie „Die Erschaffung der Welt“von Jean Eiffel bis zu Ausstellungen „Für Spielzeug“ in der Berliner Stalinallee und in der Rostocker Kunsthalle reichen.

Der Urberliner Klemke galt als Universaltalent, besonders bekannt sind bis heute seine Märchenbücher – wie „Grimms Märchen“ – die millionenfach verkauft wurden. „Deshalb haben wir auch Kinderbücher mit in die Ausstellung genommen“, erzählt Kunsthistoriker Raimund Hoffmann, der die Galerie leitet.

DD5So liegt „Hirsch Heinrich“ neben „Lütt Matten und die weiße Muschel“ und nicht weit entfernt „Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“, zu denen die „Bremer Stadtmusikanten“ ebenso gehören wie „Dornröschen“, der „Froschkönig“ und „Sechs kommen durch die ganze Welt“.

DD3„Die Idee für die Ausstellung kam uns, als wir Arbeiten von Werner Schinko ausstellten“, erläutert Hoffmann. Der Röbeler Schinko – ebenfalls für seine Zeichenarbeiten deutschlandweit bekannt und geschätzt – war einst Schüler von Klemke, der als Berliner auch oft in Neustrelitz für das Theater arbeitete.

DD4Zum Abschluss am 10. Dezember soll es als Finissage einen besonderen Filmabend in der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz geben. Denn was bisher kaum bekannt war: Als Soldat half Klemke im II. Welkrieg mehreren hundert Juden mit gefälschten Papieren, die dadurch aus den besetzten Niederlanden ausreisen konnten. Erst 2011 waren bei Amsterdam in einem Archiv Akten darüber aufgetaucht.
Die Regisseurin Annet Betsalel hat dazu lange recherchiert. Klemke hatte darüber nie gesprochen. Betsalel wolle den Film selbst in Neustrelitz vorstellen.

Die Galerie ist in der Zierker Str. 1 in Neustrelitz und Dienstag, Donnerstag und Freitag von 13 bis 18 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung geöffnet
(Raimund Hoffmann, 03981 239262, psn.hoffmann@arcor.de)
Der Film samt Gespräch mit Regisseurin Annet Betsalel läuft am 10. 12. um 19.30 Uhr in der Alten Kachelofenfabrik, Sandberg 3 in Neustrelitz, (Tel. 03981 203145)

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